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Darmkrebs
Das Wichtigste vorweg: Darmkrebs kann man heilen! Darmkrebs ist eine Erkrankung des älteren Menschen. Das Durchschnittsalter liegt zwischen 70 Jahren bei den Männern und 73 Jahren bei den Frauen (Zahlen des Robert Koch-Instituts). Auch wenn die Rate der neuaufgetretenen Erkrankungen rückläufig ist, ist der Darm- und Enddarmkrebs die dritthäufigste Krebserkrankung in Deutschland. 2016 erkrankten laut Robert Koch-Institut (RKI) 28.360 Frauen und 34.050 Männer an einer Krebserkrankung des Dick- und Enddarmes (Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland 2016). Es handelt sich dabei um bösartige Neubildungen der Darmschleimhaut, die sich aus gutartigen Veränderungen (Polypen) entwickeln können. Kommen diese Veränderungen im Grimmdarm, Querdarm oder Sigma vor, spricht man von Dickdarmkrebs = Kolonkarzinom. Ist die Veränderung im Enddarm lokalisiert spricht man vom Enddarmkrebs = Rektumkarzinom.
Da die Krebserkrankung des Dickdarmes langsam wächst, sind Symptome am Anfang der Erkrankung selten. Erst später wird sie durch Verschluss des Darmes, Blutung oder Schmerzen auffällig.
Mögliche Symptome können sein:
- Gewichtsverlust
- Stuhlverhalt
- Schmerzen
- Leistungsminderung
- Blut im Stuhl
- Veränderungen des Stuhlverhaltens
- Tastbarer Tumor
- Nachtschweiß
Habe Sie keine Angst. Darmkrebs kann geheilt werden. Hierzu ist eine Früherkennung notwendig. Neben der Untersuchung des Stuhlganges auf darin enthaltenes Blut ist die Darmspiegelung, Koloskopie, eine der Säulen der Darmkrebsvorsorge. Trauen Sie sich. Nutzen Sie die Möglichkeiten der Früherkennung. Gehen Sie zur Kolsokopie. Für eine solche Untersuchung ist eine Vorbereitung des Darms unerlässlich. Natürlich besteht die Möglichkeit der Sedierung. Fragen Sie ruhig nach.
Da ab dem 50. Lebensjahr mit einer deutlichen Zunahme des Risikos für eine Darmkrebserkankung besteht, wird die Vorsorge ab dem 55. Lebensjahr empfohlen. Dabei sind Ausnahme zu beachten
- ab dem 55. Lebensjahr und alle 10 Jahr bei unauffälligem Befund
- zehn Jahr vor Erkrankungsalter eines 1. gradig Verwandten
- bei genetischer Belastung z.B. für Patienten:innen mit HNPCC (hereditäres nicht polypöses colorectales Carcinom) oder FAP (familiäre adenomatöse Polypose)
- chronisch entzündlichen Darmerkrankungen
- bei Symptomen (z.B. Gewichtsverlust, Blut im Stuhl, Schmerzen, Stuhlverhalt)
Häufig gestellte Fragen
Ist bei einer Darmoperation immer ein künstlicher Darmausgang erforderlich?
Bei geplanten Operationen des Dickdarmes ist nur in seltenen Fällen die Anlage eines Stomas (künstlicher Darmausgang) notwendig. Operationen am Enddarm (letzte 16 cm des Darmes, Rektum) machen es häufig erforderlich, dass die Neuverbindung des Darmes geschützt werden muss. Dabei handelt es sich zumeist um einen vorübergehenden Darmausgang. Ist die Neuverbindung (Anastomose) nachweislich ausgeheilt, könne die Stomata meist nach drei Monaten zurückverlegt werden.
WICHTIG: Die Aufklärung über einen künstlichen Darmausgang gehört zu jeder Darmoperationsaufklärung dazu, auch wenn die Anlage unwahrscheinlich ist. Bedenken Sie, während der Operation können wir Sie nicht mehr aufklären.
Gibt es unterschiedliche Formen eines Darmausgangs (Stomaformen)?
Ja. Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen Dünndarm- und Dickdarmstomata. Welcher Darmabschnitt ausgeleitet wird, hängt von mehreren Faktoren ab. Vor Ihrer Operation werden wir die Art und mögliche Positionen des Darmausgangs mit Ihnen besprechen. Ein anderes Unterscheidungsmerkmal ist, ob es sich um ein endständiges oder doppelläufiges Stoma handelt. Bei einem endständigen Darmausgang gibt es nur ein Darmlumen. Dieses führt den Speisebrei nach außen. Der Darm, der zum After führt, ist entweder vollständig entfernt oder liegt blind verschlossen im Bauch. Beim doppelläufigen Stoma sind zwei Darmöffnungen zu erkennen. Die eine führt den Speisebrei nach außen, während die andere zum After führt.
Bis zu zwei Wochen nach einer Darmoperation ist es günstig, eine leicht verdauliche Kost in kleinen Portionen zu sich zu nehmen. Diese besteht aus fettarmem, mild gewürzten Speisen, gut verdaulichen Getreidebeilagen wie Pellkartoffeln, Reis oder Nudeln, gedünstetem, nicht blähendem Gemüse (z.B. Zucchini oder Spinat) sowie reichlich Flüssigkeit ohne Kohlensäure.
Nach einem Eingriff kann die Ernährung auf eine ausgewogene Mischkost, wie vor der Operation, umgestellt werden.
Um langfristig die Darmgesundheit zu unterstützen, ist eine Ernährung mit reichlich Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und ausreichend Flüssigkeit zu empfehlen.
Werde ich nach meiner Darmoperation eine Kur (Anschlussheilbehandlung) bekommen.
Jeder Patientin/jedem Patienten, die/der wegen einer Krebserkrankung operiert wurde, bieten wir eine Anschlussheilbehandlung. Unsere Sozialarbeiter:innen werden nach Ihrer Operation Kontakt mit Ihnen aufnehmen, um die entsprechenden Formalitäten gemeinsam Ihnen zu klären.
Die Operationen am Enddarms finden in einer Region statt, in der die Nerven des Beckenbodens verlaufen. Auch sehr tiefe Neuverbindungen des Darmes beeinflussen die Kontinenzleistung. Wir stehen Ihnen nach Ihrer Operation gerne als Kontinenzberatungsstelle mit Rat und Tat zu Seite. Manchmal reicht es, die Stuhlkonsistenz zu verändern. Sie selbst können durch konsequentes Beckenbodentraining dazu beitragen, die Kontinenz zu verbessern. Die ersten Trainingseinheiten erhalten Sie während des Aufenthaltes in der Rehabilitationseinrichtung.
Muss ich mit Störungen der Potenz rechnen?
Operationen am Enddarm finden in einer Region statt, in der die Nerven des Beckenbodens verlaufen. Dies kann zur Potenzstörungen führen. Auch die zum Teil notwendige Strahlentherapie beeinflusst die Potenz. Das laparoskopische Operieren, die Nutzung von 3D-Systemen und nicht zuletzt die Nutzung des da Vinci® Operationssystems reduzieren das Risiko.
Bekomme ich eine Chemotherapie?
Nicht jede Darmkrebserkrankung wird mittels Chemotherapie behandelt. Der Dickdarmkrebs wird im Normalfall direkt operiert, ohne vorangegangene Chemotherapie. Eine spezielle Situation ergibt sich bei Nachweis von Metastasen. Hier ist es durchaus möglich, dass eine Vorbehandlung, also eine Chemotherapie, der Operation vorausgeht.
Beim Enddarmkrebs stellt sich die Situation anders dar. Hier hängt es von der Größe des Tumors ab, ob der Befund vor einer Operation mittels Chemotherapie behandelt wird. Zu dieser Chemotherapie wird ergänzend eine Bestrahlung durchgeführt.