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Erfurt , 230217 , Helios Klinikum Erfurt , Shooting Kliniken , Klinikführer 
Foto: Bild13/Helios Kliniken

Modernste Methoden bei Diagnostik & Therapie

Die Klinik bietet vielfältige Angebote zur Behandlung und Hilfestellung bei verschiedenen psychischen Problemlagen. Einige der wichtigsten Erkrankungen sind im Folgenden beschrieben.

 

Angsterkrankungen

Angsterkrankungen zeichnen sich durch verschiedene Erscheinungsformen von Angst aus. Hierbei muss zwischen normaler Angst, die als Alarmfunktion für den Organismus dient, und pathologischer Angst unterschieden werden. Letztere ist dadurch gekennzeichnet, dass die Angstsymptome scheinbar grundlos auftreten können. Die Hauptformen von Angsterkrankungen sind:

 

AGORAPHOBIE

Hierbei besteht die Angst, sich an Orten oder Institutionen zu befinden und die Angst vor plötzlichem Auftreten von hilflos machenden oder peinlichen Symptomen. Es besteht die Vorstellung, Flucht sei nur schwer möglich oder aber keine Hilfe verfügbar; Ferner die Angst, die Situation nicht mehr verlassen zu können. Typische angstauslösende Situationen umfassen: Menschenmengen, öffentliche Plätze, Reisen alleine oder weit von zu Hause entfernt.

 

SOZIALE PHOBIE

Es besteht eine anhaltende Angst vor Situationen, in denen die Person im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht. Die Angst wird als übertrieben oder unvernünftig empfunden und führt in der Regel zu ausgeprägtem Vermeidungsverhalten (z.B. sich nicht mehr aus dem Haus zu trauen).

 

PANIKATTACKEN

Panikstörungen sind durch plötzlich auftretende, starke Ängste gekennzeichnet, die mit einer Reihe von psychischen und körperlichen Symptomen einhergehen können

Symptome

  • Herzrasen
  • Hitzewallungen
  • Beklemmungsgefühle
  • Zittern
  • Schwitzen
  • Atemnot
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Ohnmachtsgefühle
  • Angst vor Kontrollverlust
  • Angst, zu sterben

 

GENERALISIERTE ANGSTSTÖRUNG

  • Es besteht eine unrealistische oder übertriebene Angst und Besorgnis bezüglich allgemeiner oder besonderer Lebensumstände. Die Angst besteht über einen längeren Zeitraum und schwankt allenfalls in der Intensität

Beispiele

  • Sorge, dem eigenen Kind, das sich nicht in Gefahr befindet, könne etwas zustoßen
  • Geldsorgen, ohne dass dafür ein triftiger Grund besteht

Patienten mit einer Angststörung werden in der Klinik in ein psycho- und ggfs. auch pharmakologisches Therapieprogramm integriert. An erster Stelle steht die Psychotherapie. Diese umfasst

  • Angstexpositionsübungen (systematische Annäherung an die Angst und dadurch Überwindung der Angst)
  • Selbstsicherheitstraining
  • Entspannungstraining
  • Gruppenpsychotherapie
  • Belastungserprobung
  • Erkennen von wiederkehrenden Mustern des Angsterlebens

Medikamentöse Therapie kann die Psychotherapie unterstützen.

Depressionen und andere affektive Störungen

AFFEKTIVE STÖRUNGEN UMFASSEN

  • Krankhafte Veränderung der Stimmung (Affektivität)
  • Meist zur Depression oder zur gehobenen Stimmung (Manie) hin
  • Verlauf in der Regel phasenhaft (zeitlich umschriebene Krankheitsepisoden mit gesunden Intervallen)

 

DEPRESSIONEN

Typische Symptome

  • Gedrückte Stimmung
  • Interessenverlust, Freudlosigkeit
  • Verminderung des Antriebs, erhöhte Ermüdbarkeit

Weitere Symptome

  • Verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
  • Vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
  • Schuldgefühle und Gefühle von Wertlosigkeit
  • Negative und pessimistische Zukunftsperspektiven
  • Suizidgedanken, erfolgte Selbstverletzung oder Suizidhandlungen
  • Schlafstörungen
  • Verminderter Appetit

Die Therapie erfolgt im multimodalen Therapiekonzept. Psychotherapeutische und pharmakotherapeutische Strategien werden kombiniert.

Abhängigkeitserkrankungen

In der Klinik werden Patienten mit psychischen oder Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen behandelt. Es können auch nicht stoffgebundene Abhängigkeiten behandelt werden, wie beispielsweise Spielsucht.

Abhängigkeitserkrankungen betreffen insbesondere folgende Substanzgruppen:

  • Alkohol
  • Stimulanzien (u.a. Methamphetamin, „Crystal“) und neue psychoaktive Substanzen 
  • Cannabis und synthetische Cannabinoide („Spice“)
  • Medikamente (z.B. Benzodiazepine, Schmerzmittel) 
  • Opiate/Opioide 
  • Sonstige Substanzen (z.B. Halluzinogene, pflanzliche Drogen) 
  • Mehrfachabhängigkeit (Abhängigkeit von mehreren Substanzen)
  • Komorbide Erkrankungen
  • Bei Patienten mit Abhängigkeitserkrankungen können andere psychische Erkrankungen zusätzlich zur Abhängigkeit auftreten (z.B. Depressionen, Angsterkrankungen, Psychosen). Diese sogenannten Komorbiditäten werden jeweils mit spezifischen Therapiemaßnahmen behandelt.

 

PATHOLOGISCHES SPIELEN

  • Die Störung äußert sich in häufigem und wiederholtem episodischem Glücksspiel, das das Leben der betroffenen Person dominiert und zu einer erheblichen Beeinträchtigung anderer Lebensbereiche führt.
  • Pathologisches Spielen ist oft mit einer Reihe anderer psychischer Erkrankungen assoziiert. Besondere Ziele der Therapie umfassen hier: Glücksspielabstinenz erreichen und erhalten, körperliche und seelische Störungen ausgleichen, (Wieder-)Eingliederung in das soziale Leben und das Erwerbsleben und die Rückfallprophylaxe.

  • Somatischer Entzug und Abmilderung der Entzugssymptomatik
  • Besserung der psychischen und körperlichen Symptome
  • Rückfallprävention
  • Motivierung zur weiterführenden Rehabilitationsbehandlung (unter Verwendung von „Motivierender Gesprächsführung“)
  • Herstellung der Rehafähigkeit
  • Vorbereitung auf eine ambulante Weiterbehandlung (Suchtberatungsstelle, Tagesstätte, Begegnungsstätte, Selbsthilfegruppe, Hausarzt)
  • Behandlung von Komorbidität

Persönlichkeitsstörungen

Persönlichkeitsstörungen werden als tief verwurzelte, anhaltende und weitgehend stabile Verhaltensmuster definiert, die sich in starren Reaktionen auf unterschiedliche persönliche und soziale Lebenssituationen äußern. Im Vergleich zur Mehrheit der jeweiligen Bevölkerungsgruppe zeigen sich deutliche Abweichungen in der Wahrnehmung, dem Denken, dem Fühlen und in Beziehungen zu anderen Menschen. In vielen Fällen gehen diese Störungen mit persönlichem Leid und eingeschränkter sozialer Funktion einher.

 

Emotional instabile Persönlichkeitsstörung

(Borderline-Persönlichkeitsstörung)

Kennzeichnend ist ein tiefgreifendes Muster von Instabilität in den zwischenmenschlichen Beziehungen, im Selbstbild und in den Affekten sowie deutliche Impulsivität. Der Beginn liegt im frühen Erwachsenenalter bzw. in der Pubertät und manifestiert sich in verschiedenen Lebensbereichen. Oftmals liegen Selbstverletzungstendenzen vor und es können starke Stimmungsschwankungen auftreten.

Nach einer eingehenden Diagnostik umfassen die Therapieangebote psychoedukative Maßnahmen, die Reduktion selbstverletzenden Verhaltens, Verhaltensanalyse sowie Maßnahmen zur Etablierung einer tragfähigen therapeutischen Beziehung zur weiteren ambulanten bzw. stationären psychotherapeutischen Behandlung.

Das Therapieprogramm orientiert sich an den Elementen der Dialektisch Behavioralen Therapie.

 

Es umfasst die Module

  • Soziales Kompetenztraining
  • Stresstoleranz und Krisenstrategien
  • Emotionsregulation, bewusster Umgang mit Gefühlen, Umgang mit Schmerz
  • Entspannung und „innere Achtsamkeit“

 

Die Therapie ist eingebettet in einen konsequenten milieutherapeutischen Ansatz mit Betonung der therapeutischen Gemeinschaft.

Psychische Erkrankungen des älteren Menschen

In der Klinik werden ältere Menschen auf allen Stationen mit entsprechenden indikationsspezifischen Angeboten behandelt. Dieses Konzept basiert auf der epidemiologischen Häufung von Depressionen und anderen psychiatrischen Erkrankungen bei älteren Menschen, die nicht notwendigerweise mit kognitiven Einschränkungen einhergehen, welche eine ausschließliche Behandlung in gerontopsychiatrischen Spezialeinheiten erfordern würden. Zudem ist eine gerontopsychiatrische Zuordnung für viele Betroffene oftmals schwer zu akzeptieren. Darüber hinaus hat sich das alters- und diagnosenübergreifende Behandlungssetting in einer gelebten therapeutischen Gemeinschaft als zielführend erwiesen.

Gerontopsychiatrisch-geriatrische Patienten mit erhöhtem Überwachungs- und Pflegebedarf werden auf der Station 4 oder im Rahmen der Kooperation mit der Klinik für Geriatrie behandelt.


DEPRESSIONEN/ANGSTERKRANKUNGEN

Eine Depression, mit all ihren damit einhergehenden Beeinträchtigungen, ist eine im Alter häufige Erkrankung. Sowohl die Psychotherapie als auch die medikamentöse Therapie im Alter erfordern ein besonders sorgfältiges Vorgehen. Den Besonderheiten der Lebensumstände, der familiären Einbindung, gegebenenfalls Verlustsituationen und dem Rückzug aus dem Arbeitsleben muss in der therapeutischen Vorgehensweise ausreichend Rechnung getragen werden.

 

DEMENZERKRANKUNGEN

Kognitive Einschränkungen, zum Beispiel aufgrund einer Demenz, können im Alter vermehrt auftreten.

Hier ist eine eingehende Diagnostik erforderlich:

  • Neuropsychologische Diagnostik mit Schwerpunkt Gedächtnisleistungen
  • Diagnostik von Alltagsfertigkeiten
  • Organische Diagnostik einschließlich differenzierte Liquordiagnostik bei Demenzen
  • Bildgebung (CCT, MRT, PET, SPECT)
  • Psychosoziale Diagnostik des sozialen Unterstützungssystems

  • Psychotherapie
  • Pharmakotherapie
  • Hirnleistungstraining
  • Ergotherapie
  • Gruppengespräche
  • Entspannungstherapie
  • Kunsttherapie
  • Angehörigenberatung und Angehörigengruppe

Psychosomatische Medizin

Im Arbeitsbereich Psychosomatische Medizin werden schwerpunktmäßig Patienten mit psychosomatischen Erkrankungen, wie z.B. Essstörungen und somatoformen Störungen behandelt.