Das Gehör kann grundsätzlich in jedem Alter geprüft werden. Dazu wird die so genannte Audiometrie genutzt (audio- = lat. ich höre; -metrie = messen). Es gibt Untersuchungen, bei denen wir auf die Angaben des Patienten angewiesen sind (= subjektive Audiometrie) und Untersuchungen ohne die Mithilfe des Patienten (= objektive Audiometrie). Generell verursachen die Tests keinerlei Schmerzen.
Das Neugeborenen-Hörscreening
Seit 2009 besteht ein gesetzlicher Anspruch auf das Neugeborenen-Hörscreening. So können angeborene Hörstörungen frühzeitig entdeckt und adäquat behandelt werden.
Alle im Helios Klinikum Erfurt geborenen Kinder werden von unseren Mitarbeitern auf mögliche angeborene Hörschäden untersucht. Dafür stehen uns zwei Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Neugeborene, bei denen eine Hörstörung durch das Hörscreening nicht ausgeschlossen werden kann, erfahren eine komplexe pädaudiolgische Diagnostik. Sollte diese eine Hörstörung bestätigen, wird von uns schnellstmöglich eine geeignete Therapie eingeleitet und überwacht. Bei nicht erfolgreicher Hörgeräteerprobung zählt dazu beispielsweise auch eine Cochlea-Implantatversorgung.
Konventionelle Untersuchungsmethoden
Von allen audiometrischen Untersuchungen wird in der Praxis die Tonaudiometrie am häufigsten durchgeführt. Dabei werden über einen Kopfhörer sowie einen Knochenleitungshörer nacheinander Töne in verschiedenen Frequenzen angeboten. Bei jeder Tonhöhe wird die Lautstärke vermerkt, bei der ein Patient den ersten Höreindruck erhält. So entsteht eine Kurve, die die Hörschwelle grafisch im Tonaudiogramm abbildet. Mittels der Tonaudiometrie werden Ausmaß sowie Art der Schwerhörigkeit ermittelt.
Durch die Sprachaudiometrie wird die Fähigkeit Sprache zu hören und zu verstehen geprüft. Diese Prüfung ist insbesondere wichtig hinsichtlich der Notwendigkeit einer apparativen Versorgung. Darüber hinaus kann beispielsweise mittels einer Impedanzaudiometrie der akustische Widerstand des Mittel- und Innenohres getestet werden.
Spezielle audiologische Diagnostik
Neben konventionellen Verfahren stehen in unserem Zentrum auch spezielle diagnostische Methoden zur Verfügung. Mit diesen Methoden sind wir beispielsweise in der Lage zu überprüfen, ob die Grenzen einer Hörgeräteversorgung erreicht sind. Dies ist unabdingbar, noch bevor eine andere technische Versorgungsmöglichkeit in Erwägung gezogen wird.
Moderne Verfahren der objektiven Audiometrie sind ebenfalls seit langem in unserer Einrichtung etabliert. Somit verfügen wir über verschiedene Möglichkeiten (Chirp-BERA, ASSR, usw.), das Hörvermögen auch unabhängig von der Mitarbeit der Patienten (Säuglinge, Kleinkinder oder Kinder) in den wichtigsten Hörfrequenzen adäquat zu erfassen.