Bei großer Hitze ist Vorsicht geboten: Denn sie fordert von unserem Herz-Kreislauf-System Höchstleistungen. Steigen die Temperaturen, weiten sich die Blutgefäße, während zeitgleich der Blutdruck sinkt. Viele Menschen fühlen sich deshalb besonders in der heißen Jahreszeit tagsüber ausgelaugt, müde und kraftlos. Kein Wunder, schaltet der Körper mit jedem weiteren Grad auf dem Thermometer seine Klimaanlage höher.
„Besonders adipöse und ältere Menschen, aber auch Patienten mit chronischen Erkrankungen sollten sich möglichst nicht der direkten Sonneneinstrahlung aussetzen“, rät Dr. Guido Kemmeries, Chefarzt am Institut für Notfallmedizin am Helios Klinikum Krefeld. Der Internist empfiehlt den Körper an besonders heißen Tagen zu schonen, Warnsignale wie Schwindel, Übelkeit oder Kreislaufstörungen ernst zu nehmen. Seine Tipps für eine gesunde Abkühlung:
1. Halten Sie Ihre Wohnung/Ihren Arbeitsplatz kühl
Um den Wohn- bzw. Arbeitsbereich möglichst angenehm kühl zu halten, sollten die Fenster tagsüber mit Rollläden verschattet bleiben. Aber Achtung: Vergessen Sie nicht, zu lüften – am besten morgens und abends. Falls es Ihnen dennoch schwerfällt, gut zu schlafen: Es hilft, am Abend weniger zu essen und auf Alkohol zu verzichten, um den Körper nicht zu sehr von innen aufzuwärmen. Zusätzlich verschaffen Ventilatoren Abkühlung. Um eine Erkältung zu vermeiden, sollten Sie diese aber nicht über Nacht laufen lassen und sich dem kalten Luftstrom nicht direkt aussetzen.
2. Sonnenschutz
Wer viel draußen unterwegs ist, sollte unbedingt auf einen angemessenen UV-Schutz achten. Versorgen Sie alle nicht bedeckten Hautpartien mit Sonnencreme und tragen Sie zusätzlich einen breitkrempigen Hut, der Sie vor einem Sonnenstich schützt.
3. Trinken Sie ausreichend
Besonders an sehr heißen Tagen ist es wichtig, kontinuierlich Flüssigkeit zu sich nehmen – am besten zwei bis drei Liter pro Tag. Entgegen der Annahme, kalte Getränke sorgen am besten für Abkühlung, eignen sich lauwarme Getränke ideal, um den Körper in Balance zu halten. Denn der Verzehr von eiskalten Erfrischungen hat zur Folge, dass der Körper zusätzlich Wärme produziert. Die idealen Durstlöscher sind deshalb Wasser, Tee sowie verdünnte Obst- und Gemüsesäfte. Warmer Pfefferminztee ist ein wirksames Mittel gegen Hitze. Trinken Sie den ungesüßten Tee am besten in kleinen Portionen, so kann Ihr Körper die Flüssigkeit besser aufnehmen. Vermeiden Sie hingegen alkohol- und koffeinhaltige Getränke, da diese dem Körper Wasser entziehen und somit zu Kreislaufproblemen führen können.
4. Wasser marsch: Erfrischung unter der Dusche
Ob im Garten oder Badezimmer – eine Dusche ermöglicht immer eine schnelle, erfrischende Abkühlung. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass das Wasser nicht zu kalt ist. Beginnen Sie lauwarm. Setzen Sie Ihren Körper zu schnell zu kaltem Wasser aus, kann dies einen Kreislaufkollaps zur Folge haben. Wirksam ist es auch, die Haut regelmäßig mit lauwarmem Wasser zu benetzen.
5. Treffen Sie Vorkehrungen für eine erholsame Nacht
Viele kennen es: In heißen Sommernächten möchte der Körper einfach nicht zur Ruhe kommen. Um sich auf die Nacht vorzubereiten, sollte Sie deshalb nach 18 Uhr auf schwer verdauliche Mahlzeiten verzichten. Salate, Gemüse, Obst oder Quarkspeisen sind die bessere Wahl. Kurz vor dem Schlafengehen sorgt eine lauwarme Dusche für ein wenig Abkühlung. Mit Bett- und Nachtwäsche aus kühlenden Stoffen sorgen Sie zusätzlich für ein besseres Körpergefühl. Wo sicher möglich: Nutzen Sie die Nacht, um zu Lüften.