In enger Zusammenarbeit mit unseren neurochirurgischen Spezialist:innen bieten wir die spezialisierte Behandlung von Hirntumoren bei Kindern an.
Als onkologisches Zentrum sind wir für alle Therapiestudien akkreditiert und von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) als spezialisiertes kinderonkologisches Zentrum zertifiziert.
Alle an der Behandlung beteiligten Fachdisziplinen sind vor Ort vertreten. Die bestmögliche Behandlung Ihres Kindes wird regelmäßig in unserer fachübergreifenden Tumorkonferenz überprüft. Für die operative Therapie stehen an unserem Haus hochspezialisierte pädiatrische Chirurgen, Kinderneurochirurgen, Kinderorthopäden und Kinderradiologen zur Verfügung.
Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter sind selten und machen nur ca. 1% der Erkrankungen in der Altersgruppe aus. Daher werden Kinder mit Krebsdiagnose immer im Rahmen gemeinsam entwickelter Therapiepläne behandelt.
Bereits seit den 70er Jahren haben sich Kinderonkologen bei der Durchführung multizentrischer klinischer Studien zusammengeschlossen. Ziel ist es, ein optimales Behandlungsergebnis zu erreichen und dabei Nebenwirkungen oder Spätfolgen zu minimieren. Gleichzeitig wird eine Behandlung auf höchstmöglichem Niveau nach den aktuellsten Therapieempfehlungen garantiert.
Durch die Standardisierung erhalten alle Kinder mit gleicher Krebserkrankungen eine einheitliche, spezialisierte Diagnostik und Therapie. Protokolle dafür werden von der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) entwickelt und regelmäßig aktualisiert.
Bei Nichtansprechen auf die Ersttherapie oder Krankheitsrückfällen haben wir die Möglichkeit, an innovativen Studien teilzunehmen. Dabei handelt es sich um frühe klinische Studien (PhaseI/II Studien), in denen Medikamente verwendet werden, die z.T. noch in der klinischen Entwicklung sind und im Rahmen kontrollierter Bedingungen verabreicht werden dürfen. Innovative Therapien bauen häufig auf die molekulargenetische Analyse des Tumors auf.
Welche Studie für Ihr Kind in Frage kommt, werden unsere Spezialisten mit Ihnen ausführlich erörtern.
Beate Lamers
Studienassistentin / Kinderkrankenschwester
Telefon 02151 32-10790
E-Mail beate.lamers@helios-gesundheit.de
Großen Wert legen wir als kinderonkologisch spezialisiertes Zentrum darauf, Raum für Spiel und Spaß zu lassen. Zum einen möchten wir den Kindern ein altersgerechtes Umfeld schaffen, zum anderen versuchen unsere Pädagogen und Therapeuten, durch spielerische Angebote die Kinder und Jugendlichen von der Erkrankung und den damit verbundenen Belastungen so gut wie möglich abzulenken, neue Interessen zu wecken und einen alternativen Umgang mit der Erkrankung zu lernen.
Spielabteilung
Von montags bis freitags bietet unsere Spielabteilung allen Kindern, die infektfrei sind und die Station verlassen dürfen, vielfältige Angebote. Falls Ihr Kind die Station nicht verlassen kann, kommen die Erzieherinnen auf die Station
Klinikclowns
Die Klinikclowns besuchen alle zwei Wochen freitags unsere stationären und auch ambulanten Patienten:innen.
Aktion "Fruchtalarm"
Jeden Donnerstagnachmittag gibt es den „Fruchtalarm“. Dazu kommen Studenten, sogenannte „Fruchtis“ auf die Station und mixen mit den Kindern gemeinsam am Patientenbett Fruchtcocktails.
Onko-Frühstück
Alle zwei Wochen findet für unsere ambulanten und stationären Patienten und deren Eltern das Onko-Frühstück in der Küche der Kinderklinik statt. Dieses Angebot wird auch von ehemaligen Patienten und deren Eltern wahrgenommen und bietet viele Möglichkeiten, Erfahrungen untereinander auszutauschen.
Im Vorfeld einer Krebstherapie sollte bei jungen Frauen und Mädchen immer auch an einen möglichen späteren Kinderwunsch gedacht werden. Denn bestimmte Krebstherapien – wie eine Chemobehandlung oder Bestrahlung – können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Die mögliche Schädigung der Eierstöcke hängt dabei von der Art der Chemotherapie oder Bestrahlung, dem Alter der Patientin und der Anzahl der vorhandenen Eizellen ab.
Auch Erkrankungen des Immunsystems werden teilweise mit Medikamenten behandelt, die das potentielle Risiko steigern, unfruchtbar zu werden.
Wir bieten sowohl die operative Entnahme von Eierstockgewebe zur Kryokonservierung (Einfrierung) mit der Option auf eine spätere Rückverlegung als auch die operative Verlagerung der Eierstöcke aus dem Bestrahlungsfeld vor Beckenbestrahlung an. Beide Operationen erfolgen schonend laparoskopisch, d.h. im Rahmen einer Bauchspiegelung mit einem kurzen stationären Aufenthalt.
Unser Kooperationspartner für die Kryokonservierung ist das Kinderwunschzentrum der Universitätsfrauenklinik Bonn im Rahmen des FERTIPROTEKT Netzwerks e.V..
Kostenübernahme durch die Krankenkassen
Der Gemeinsame Bundesausschuß (G-BA) hat seit Juli 2021 die Rahmenbedingungen für eine Kostenübernahme seitens der gesetzlichen Krankenkassen festgelegt. Gerne klären wir eine Kostenübernahme für Sie mit Ihrer Krankenkasse.
Wir sind für Sie da!
Steht eine Krebsbehandlung oder Immuntherapie bei Ihnen oder Ihrem Kind an? Machen Sie sich Sorgen um eine spätere Fruchtbarkeit? Wir stehen gerne für Ihre Fragen zur Verfügung und beraten Sie über die Möglichkeiten, die Fruchtbarkeit zu erhalten.
Auch wenn Sie aus persönlichen Gründen abseits einer medizinischen Therapie eine Kryokonservierung Ihres Eierstockgewebes wünschen (Transgender, social freezing), können Sie sich gerne an uns wenden. Terminvereinbarungen sind jederzeit über unser Sekretariat möglich.
Ein zentraler Bestandteil unserer Arbeit ist die experimentelle, translationale und klinisch-angewandte Forschung – einschließlich der molekularen Grundlagenforschung. Am Kinderonkologischen Zentrum liegt ein besonderer Fokus auf dem Tumorprädispositionssyndrom Fanconi-Anämie (FA), einer seltenen genetischen Erkrankung mit gestörter DNA-Reparatur.
Menschen mit Fanconi-Anämie haben ein erheblich erhöhtes Risiko, bereits in jungen Jahren an bösartigen Tumoren insbesondere der Mundschleimhaut, der oberen Speiseröhre sowie des ano-genitalen Trakts zu erkranken. Wir erforschen die biologischen und immunologischen Mechanismen dieser Krebserkrankungen mit dem Ziel, neue Früherkennungsstrategien sowie präventive und therapeutische Ansätze zu entwickeln.
Unsere Forschungsoberärztin Frau Dr. Velleuer-Carlberg konnte gemeinsam mit internationalen Partnern maßgeblich dazu beitragen, dass ein innovatives, nicht-invasives Screeningverfahren für Schleimhauttumoren etabliert wurde, das mittlerweile routinemäßig bei FA-Betroffenen angewandt wird. Dieses Vorgehen wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem prestigeträchtigen „Pioneer award for therapeutic advancement“ der Fanconi Cancer Foundation. Aktuell arbeiten wir an der Verbesserung von Früherkennung durch künstliche Intelligenz, an der Identifikation immunologischer Schwachstellen zur Tumorprävention sowie an der Analyse des Mikrobioms als möglicher Risikomarker.
Da die Fanconi-Anämie auch Merkmale eines beschleunigten Alterungsprozesses aufweist, kooperieren wir eng mit Alterungsforschern. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit eröffnet neue Perspektiven für innovative Präventionsstrategien, die zunächst im Labor getestet und anschließend in klinischen Studien weiterentwickelt werden.
Unsere Forschung leistet damit nicht nur einen Beitrag zur Versorgung von Menschen mit Fanconi-Anämie, sondern liefert auch wichtige Erkenntnisse für das grundsätzliche Verständnis von Krebsentstehung im Kindes- und Jugendalter sowie zu altersassoziierten Tumorprozessen.
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.fanconi.de/scc – für medizinisches Fachpublikum
www.fanconi.de/icare – für Betroffene und Angehörige
Anne Hintzen
(02151) 32-2355
Seit Oktober letzten Jahres erklingt sie regelmäßig auf der Station des Kinderonkologischen Zentrums: die Chemo-Glocke. Sie hat sowohl für die kleinen Patientinnen und Patienten, als auch für deren Eltern und das Team der Klinik eine ganz besondere Bedeutung. Am letzten Tag einer Chemotherapie setzt sie als ein Symbol für Hoffnung, Motivation und Freude klangvoll den Schlusspunkt hinter die Therapie.