Herr Chefarzt Parulewski, warum lohnt es sich bei dieser Krebsart besonders, zur Vorsorge zu gehen?

Darmkrebs kann jeden treffen. Rund 60.000 Menschen erkranken jährlich in unserem Land neu an Darmkrebs und etwa 26.000 sterben daran. Durch die Durchführung der Vorsorge besteht aber eine über 90-prozentige Sicherheit, nicht an Darmkrebs zu erkranken oder die Krebserkrankung in einem so frühen Stadium zu erkennen, dass diese heilbar ist. Das ist ein herausragendes Ergebnis.
Wie lässt sich Darmkrebs frühzeitig erkennen?
Eine Darmkrebserkrankung verursacht zunächst keine Beschwerden. Darmtumore neigen aber zu wiederholten geringen Blutungen. Deshalb konzentriert sich ein Teil der Vorsorge auf den Nachweis des für das Auge nicht sichtbaren Blutes im Stuhl (Immunologischer Stuhltest/iFOBT). Die entscheidende Untersuchung ist aber die Darmspiegelung. Die Koloskopie ist heute das beste Verfahren, um Darmkrebs zu entdecken. In 90 Prozent der Fälle gehen einer bösartigen Erkrankung Polypen voraus. Das sind kleine Verdickungen der Darmschleimhaut. Je länger diese bestehen und je größer sie werden, desto größer ist auch das Risiko der Entartung. Polypen können sehr gut erkannt und entfernt werden, sodass eine Krebserkrankung des Darms gar nicht erst entstehen kann.