Gute Zusammenarbeit von Beginn an und Vielfalt leben

Gute Zusammenarbeit von Beginn an und Vielfalt leben

Berlin

Im Gespräch mit Corinna Glenz und Heike Fehlberg über die Themen Zusammenarbeit, gelebte Vielfalt und interkulturelle Teams bei Helios.

Frau Glenz, was verstehen Sie unter Zusammenarbeit? Was ist Ihnen dabei besonders wichtig?
Für mich ist wichtig, dass wir in unseren Teams und auch darüber hinaus gut zusammenarbeiten können. Das heißt, dass wir ein klares Ziel unserer Arbeit haben, dass wir Aufgaben nach Stärken und Kompetenzen verteilen und einen fairen Umgang miteinander leben. Es geht also auch darum, wie wir dem anderen begegnen und was/wie wir voneinander lernen können. Bei Helios arbeiten über 73.000 Menschen. Jeder bringt seine eigene Geschichte, seinen Erfahrungshintergrund und seine individuelle Persönlichkeit mit ein. Es ist wichtig, dass sich jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter in unserem Unternehmen egal mit welchem Hintergrund, welcher ethnischen Herkunft willkommen und gut aufgehoben fühlt. Wie wir bei Helios zusammenarbeiten haben wir ja in unserem Leitbild-Prozess Vision & Mission gemeinsam herausgefunden und definiert. Wir arbeiten miteinander, lernen voneinander, vernetzen Teams, Kompetenzen und Systeme. Und wir schätzen die menschliche Vielfalt. Jetzt gilt es, das Formulierte jeden Tag mit Leben zu füllen.

Jedes Jahr entscheiden sich viele Menschen dafür, bei Helios zu arbeiten und bringen Erwartungen mit.
Wir tragen hier als Arbeitgeber eine große Verantwortung. Ob als Berufsanfänger nach der Ausbildung oder dem Studium, als Fachkraft, im Jobwechsel oder aus dem Internationalen Ausland kommend, der Neueinstieg ist immer mit großen Erwartungen und Fragen verbunden. Wie werde ich aufgenommen, hoffentlich finde ich mich gut zurecht, wem kann ich meine Fragen stellen.

In unserem Leitbild haben wir definiert: wir arbeiten miteinander, lernen voneinander, vernetzen Teams, Kompetenzen und Systeme und wir schätzen die Vielfalt. Das gilt es jetzt jeden Tag mit Leben zu füllen.

Corinna Glenz, Helios Geschäftsführerin Personal

Was wird getan, damit sich neue Kolleginnen und Kollegen gut integrieren können und sich in ihren Teams willkommen fühlen?
Ganz wesentlich ist ein Pre-Boarding und ein sehr gut vorbereites und strukturiertes Onboarding. Das Pre-Boarding beginnt schon mit Vertragsunterzeichnung. Die neuen Kolleg:innen erhalten digitale Informationen zum Ablauf des ersten Arbeitstages, Helios als Unternehmen und als Arbeitgeber sowie unseren Benefits. Das Onboarding findet dann in den Kliniken statt, u.a. über ein Patensystem und regelmäßige Feedbackgespräche. So möchten wir frühzeitig eine Bindung aufbauen und auch mögliche Probleme zeitnah besprechen.

Integration braucht Zeit und Verständnis auf beiden Seiten. Es lohnt sich!

Andrea Rösler, Integrationsmanagerin im Herzzentrum Leipzig

Frau Fehlberg, wir haben seit 2019 z.B. 1.500 internationale Pflegefachkräfte direkt aus dem Ausland rekrutiert, um unsere Pflegeteams zu unterstützen. Was sind Besonderheiten oder läuft da alles gleich rund?
Der Jobstart der Fachkräfte aus Brasilien, Mexiko, den Philippinen, Bosnien ist genau wie bei allen neuen Kollegen und Kolleginnen von Erwartungen und auch Unsicherheiten geprägt. Das ist beidseitig. Denn auch die Teamkollegen und die Führungskräfte fragen sich, wann ist die bzw. der „Neue“ voll einsatzfähig, welche beruflichen Erfahrungen und persönlichen Eigenschaften bringt er bzw. sie mit.  Wie wird die Zusammenarbeit klappen?
Eine Besonderheit liegt in der Unterschiedlichkeit der medizinischen Ausbildung, die zum Teil viel akademischer ist als bei uns. Das ist toll, bringt aber auch manchmal Missverständnisse über die konkreten Pflegetätigkeits-Niveaus mit sich, die dann im Stationsalltag miteinander abgestimmt werden müssen. Oft ist auch die Anwendung der Deutschen Sprache eine Hürde. Das Verstehen geht oft leichter als das Sprechen.

Frau Fehlberg, wie unterstützt Helios die internationalen Pflegekräfte und die Teams konkret im beruflichen und persönlichen Integrationsprozess?
Wir haben in den Kliniken Integrationsbeauftragte, Anerkennungsmanager, Lern-Paten, Sprachlehrer und Mentoren, die intensiv bei der sozialen Integration und bei der fachlichen Berufsanerkennung unterstützen und beraten. Wir fördern auch persönliche Kontakte, die es den Neuankömmlingen erleichtern, ihre Deutschkenntnisse im Alltag anzuwenden und z.B. bei gemeinsamen Ausflügen das neue Umfeld zu erkunden.

Ich finde das Lernen in den Deutschkursen genauso wichtig wie die Förderung des persönlichen Austausches mit den internationalen Kolleg:innen.

Doris Langer, Lehrkraft Deutsch als Fremdsprache und Leiterin der Lernpatenbörse im Helios Klinikum West