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Der Aufbau eines starken Netzwerks ist von großer Bedeutung

Nach einer Pflegeausbildung, mehrjähriger Tätigkeit als Gesundheits- und Krankenpflegerin sowie dem Masterabschluss in Pflegemanagement möchte Simone Hyun, Pflegedirektorin am Helios Universitätsklinikum Wuppertal, den Pflegenachwuchs fördern und Akzente für die Pflege setzen. Im Interview spricht sie darüber, was für sie Karriere und Führung ausmachen.

19. April 2024
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Glauben Sie, dass Ihr Weg nach oben schwieriger war als bei Männern?

In der überwiegend von Frauen geprägten Pflegebranche war mein Weg in eine Führungsposition nicht unbedingt schwieriger, sondern anders. Meine männlichen Vorgesetzten haben mich konsequent unterstützt und meine berufliche Entwicklung stets gefördert, was für Helios als Arbeitgeber spricht.

Als stolze Mutter einer wunderbaren Tochter empfinde ich die Balance zwischen beruflichem Fortschritt und den Anforderungen des Mutterseins als eine einzigartige Herausforderung, der sich Männer meiner Meinung nach oft anders stellen. Ich glaube fest daran, dass eine gerechte Verteilung der Familienverantwortung entscheidend für den beruflichen Erfolg von Frauen ist. Denn letztlich haben auch die Väter eine Verantwortung gegenüber ihrem Kind, und jede Person hat nur 24 Stunden am Tag zur Verfügung. Wir sollten alle gemeinsam daran arbeiten, eine Kultur zu schaffen, in der das Geschlecht keine Rolle mehr spielt, sondern in der jede:r die gleichen Chancen hat, seine beruflichen Ambitionen zu verfolgen und gleichzeitig eine erfüllte Elternschaft zu genießen.

Inwieweit unterscheidet sich Ihr Führungsstil von dem eines Mannes?

Mein Führungsstil ist geprägt von Empathie, Kommunikation und Teamarbeit – unabhängig vom Geschlecht. Ich glaube daran, dass Führung auf individuellen Stärken und einem respektvollen Umgang basieren sollte, und weniger von geschlechtsspezifischen Unterschieden beeinflusst wird.

Was geben Sie Frauen mit, die am Anfang ihrer Karriere stehen?

Ich ermutige Frauen, selbstbewusst zu sein und sich aktiv für ihre Ziele einzusetzen. Dies bedeutet auch, sich nicht von traditionellen Rollenbildern einschränken zu lassen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie aktiv anzugehen. Eine faire Aufteilung der Care-Arbeit ist entscheidend, um Raum für berufliche Entwicklung zu schaffen.

Frauen sollten sich bewusst sein, dass auch die Väter eine Verantwortung gegenüber ihren Kindern tragen, und daher ihre Bedürfnisse klar kommunizieren und Unterstützung einfordern. Außerdem ist der Aufbau eines starken Netzwerks von großer Bedeutung, um gegenseitige Unterstützung und Mentoring zu erhalten und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln.