Die berufliche Anerkennung: Die wichtigsten Schritte
Alle Berufe im Gesundheitswesen in Deutschland sind reglementiert und dadurch „geschützt“. Damit Sie als „Pflegefachmann/Pflegefachfrau“ arbeiten dürfen, müssen Sie sich den im Ausland erworbenen Berufsabschluss in Deutschland anerkennen lassen.
Der „Anerkennungsfinder des Bundesministeriums“ gibt einen sehr guten Überblick.
Antrag auf Anerkennung
Den Antrag auf Anerkennung können Sie entweder an Ihrem Wohnort oder an Ihrem Arbeitsort stellen. Jede Behörde (oder Bundesland) in Deutschland hat eigene Vorgaben, deshalb gibt es keine einheitliche Regelung, welche Unterlagen Sie genau brauchen.
Einen Überblick nach Ort und Bundesland bietet der Anerkennungsfinder.
Diese Liste bietet einen allgemeinen Überblick – ist aber nicht bindend!
Folgende Unterlagen benötigen Sie:
Form der Unterlagen
Meist müssen Sie Ihre Originale in amtlich beglaubigter Kopie abgeben. Eine amtliche Beglaubigung ist eine offizielle Bestätigung, dass eine Kopie mit dem Original-Dokument identisch ist. Die Bestätigung erfolgt durch eine Behörde (Amt) oder einen Notar. In Deutschland darf jede öffentliche Stelle amtlich beglaubigen, die ein Dienstsiegel führt. Dienstsiegelführende Behörden sind zum Beispiel die Einwohnermeldeämter.
Wenn amtliche Beglaubigungen nicht ausdrücklich verlangt sind, können Sie auch einfache Kopien abgeben.
Hier ein Beispiel:
Ablauf der Anerkennung
Bei dem Ablauf unterscheidet man zwischen den EU-/EWR-Ländern und Drittstaaten. Bei den EU-Staaten können Sie eine automatische Anerkennung erhalten, falls Sie Ihren Abschluss nach dem EU-Beitritt Ihres Herkunftslandes erworben haben.
In allen anderen Fällen gibt es keine automatische Anerkennung, es wird eine Gleichwertigkeitsprüfung durchgeführt:
Gleichwertigkeitsprüfung
Hier prüft die Behörde, ob die Ausbildungsinhalte aus Ihrem Herkunftsland ähnlich sind zu den Vorgaben der deutschen Ausbildung. Dazu müssen Sie folgende Nachweise bringen: Stundenanzahl, Art und Umfang der theoretischen und praktischen Fächer, Studieninhalte (Studienbücher, Lernkonzepte etc.).
Nach der Prüfung erhalten sie einen Bescheid, in dem hervorgeht, ob sie eine volle Anerkennung in Deutschland erhalten, eine Anpassunqsqualifizierung durchführen müssen oder ob ihr Beruf nicht in Deutschland anerkennungsfähig ist.
Dieser Bescheid regelt, in welchem Umfang Sie die fehlenden Inhalte nachholen oder nachweisen müssen. Es gibt zwei Möglichkeiten:
Haike Broska ist bereits seit 2012 Pflegedirektorin am Helios Klinikum Gotha. Doch ihre Geschichte mit der Klinik geht noch länger zurück. Bereits seit 38 Jahren ist die gelernte Kinderkrankenschwester an der Klinik tätig. Uns hat sie verraten, welche Wege sie auf dem Weg zur Pflegedirektion eingeschlagen hat.
Schon mit neun Jahren steht der Berufswunsch fest: Chirurgin. Diesen Berufswunsch hat Prof. Dr. Brigitte Kipfmüller mit dem Medizinstudium in die Tat umgesetzt. Nach ihrer Facharztausbildung hat sie als nächstes Ziel Chefärztin der Allgemein- und Viszeralchirurgie zu werden. Diese Position hat Prof. Dr. Kipfmüller seit Februar 2012 an der Helios Klinik Köthen inne. Mit uns spricht sie über ihre Karriere in einem eher männerdominierten Fachbereich.
Dr. Beatrix Sommer ist Chefapothekerin am Helios Klinikum Krefeld. Sie leitet ein Team von circa 50 Mitarbeiter:innen. Gemeinsam sichern sie die Versorgung mit Arzneimitteln an den Standorten in Krefeld, Duisburg und Oberhausen. In der Funktion der Regionalleitung „Apotheke“ der Region West arbeitet sie eng mit den beiden weiteren Apotheken in der Region zusammen.
Mit dem beruflichen Weg, den Sabine Schult eingeschlagen hatte, war sie durchweg zufrieden. Seit 1997 war sie in der Helios Klinik Leezen als Krankenschwester tätig, zuletzt als Stationsleitung auf der Wachstation des Hauses. Eine jähe Wendung brachte jedoch im Juli 2001 ein Autounfall, den sie als Beifahrerin erlitt. Das Fahrzeug verunglückte, wodurch Sabine Schult sich so schwer verletzte, dass die Ärzte eine Querschnittlähmung im Brustwirbelbereich diagnostizierten. In Folge dessen ist sie seither auf den Rollstuhl angewiesen.
Einen solchen Schicksalsschlag zu verkraften, verlangt von den Betroffenen viel Mut und Zuversicht. Um ihn zu meistern, braucht es vor allem starke Partner an der Seite. Die fand Sabine Schult unter anderem bei ihrem Arbeitgeber. „Noch in der Unfallklinik nahm Prof. Dr. med. Bernd Frank, der Geschäftsführer und Ärztliche Direktor unserer Klinik, Kontakt zu mir auf und versicherte mir, dass man mich in dieser schweren Situation nicht allein lassen werde“, erinnert sich Sabine Schult.
Zurück ins Berufsleben dank eines starken Teams
Dieses Versprechen wurde in die Tat umgesetzt: Drei Jahre nach dem gravierenden Einschnitt in ihr Leben, nach einer Operation und intensiven Reha-Maßnahmen, ist Sabine Schult heute wieder ein fester Bestandteil des Teams der Helios Klinik Leezen. Prof. Frank und die damalige Pflegedienstleitung hielten Wort, haben ihr mit Unterstützung der Rentenversicherung und des Integrationsamts in der Klinik eine neue Arbeitsstelle geschaffen. „Seither habe ich ein eigenes Büro, die nötigen Arbeitsmittel und darf mich in der Patienteninteressenvertretung engagieren. Dafür, aber auch für die mir entgegengebrachte Wertschätzung, bin ich sehr dankbar", sagt Sabine Schult.
Inzwischen hat sich ihr tägliches Aufgabenspektrum wesentlich erweitert. Mittlerweile obliegt Sabine Schult auch die Funktion der Schwerbehindertenvertretung in der Klinik. Zudem unterstützt sie das Casemanagement, arbeitet eng mit dem Qualitätsmanagement zusammen, ist Teil der Entlassungsversorgung im Überleitmanagement und verwaltet den Feedbackmonitor im Rahmen des Beschwerdemanagements.
Dr. Monika Rapp vom Helios Amper-Klinikum Dachau zeigt Wege moderner Integration auf. Mit einer besonderen Willkommenskultur helfen die Deutschlehrerin und ihr Team internationalen Pflegefachkräften beim Ankommen und Einleben im neuen Zuhause. Die Vielfaltsbeauftragte der Helios Standorte in Oberbayern zeigt in besonderem Maße, was Toleranz und Weltoffenheit bewirken kann.
Um ausländische Bewerber:innen langfristig in Deutschland zu integrieren, bedarf es von den Kliniken viel Einsatz und den Mut, neue Wege zu gehen. Wie das gelingen kann, zeigt die neue Integrative Teilzeitausbildung im Bereich Pflege am Helios Klinikum Hildesheim.
Die Integrative Teilzeitausbildung am Helios Klinikum Hildesheim richtet sich an (potenzielle) internationale Auszubildende, Eltern, die eine Ausbildung zur Pflegefachkraft machen möchten und die jüngere Generation von Auszubildenden (Azubis), die Wert auf eine sehr ausgewogene Work-Life-Balance legt. „Integrativ“, weil internationale Azubis teilnehmen, die zuvor in einem sechsmonatigen Vorbereitungskurs mit berufsbezogenem Deutschunterricht, sozialer Integration und ersten praktischen Einsätzen in der Klinik, auf die reguläre Ausbildung vorbereitet werden. „Teilzeit“, weil die tägliche Arbeitszeit in den Praxisphasen auf sechs Stunden verkürzt ist, damit z.B. Eltern oder Alleinerziehende früher bei ihren Kindern sein können. Dafür wurde die Ausbildungsdauer um fünf Monate verlängert. Die Zeiten des theoretischen Unterrichts bleiben unverändert.
Jeena Rai aus Nepal absolviert am MVZ Helios Leipzig eine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten.
Wovon die meisten Bergsteiger wohl sehnsuchtsvoll träumen, war für Jeena Rai im bisherigen Leben Normalität. Wann immer die 28-Jährige vor die Tür ihrer elterlichen Wohnung in Pokhara trat, erblickte sie den Himalaya. Die Kulisse der Achttausender hat sich in ihrem Gedächtnis fest eingeprägt und bleibt dort in wacher Erinnerung - selbst in Leipzig, wo die junge Frau heute lebt.
Melanie Wengiel ist bereits seit Mai 2018 Pflegedirektorin an der Helios Klinik Blankenhain. Mit uns spricht die gelernte Krankenschwester über ihren Werdegang in der Pflege.
Nach einer Pflegeausbildung, mehrjähriger Tätigkeit als Gesundheits- und Krankenpflegerin sowie dem Masterabschluss in Pflegemanagement möchte Simone Hyun, Pflegedirektorin am Helios Universitätsklinikum Wuppertal, den Pflegenachwuchs fördern und Akzente für die Pflege setzen. Im Interview spricht sie darüber, was für sie Karriere und Führung ausmachen.