Glauben Sie, dass Ihr Weg nach oben schwieriger war als bei Männern?
Das hängt teilweise von den Entscheidungsträgern des Arbeitergebers und deren Einstellung zu Frauen in Führungspositionen ab. Ich hatte in der Vergangenheit einen Arbeitgeber, da gab es Positionen, die trotz gleicher oder gar besserer fachlicher Qualifikation einfach nicht mit Frauen besetzt wurden. Hier kam bei mir dann nur noch der berufliche Wechsel als Lösung in Frage. Bei Arbeitgebern, für die das Geschlecht der in Frage kommenden Personen keine Rolle spielte, war mein Weg nach oben - aus meiner Wahrnehmung - nicht schwieriger als der männlicher Kollegen.
Inwieweit unterschiedet sich Ihr Führungsstil von dem eines Mannes?
Ich bemühe mich um sehr gute Kommunikation und versuche stets alle frühzeitig und ausreichend über meine Absichten oder Bedenken zu Informieren. Ich bin mir bewusst, dass der größte Teil der zu erbringenden Arbeits-Leistung nur im Team vollbracht werden kann. Hier ist mir ein ehrlicher und wertschätzender Umgang miteinander genauso wichtig wie die Fähigkeit am Ende eines Prozesses zu einer Entscheidung zu kommen.
Was geben Sie Frauen mit, die am Anfang ihrer Karriere stehen?
Frauen, die am Anfang ihrer Karrieren stehen, sollten sich trauen und auf ihre Qualifikation vertrauen. Rückschläge gehören zur Entwicklung dazu, daraus kann man lernen, man sollte aber weitermachen und nicht aufgeben. Fachliche Aufgaben lassen sich früher oder später immer lösen. Bei zwischenmenschlichen Problemen ist das leider nicht immer der Fall.
