Die Einwanderung hängt vom Herkunftsland ab: EU-Staaten, EWR-Länder, Drittstaaten
Die Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen sind davon abhängig, aus welchem Herkunftsland Sie kommen.
Wenn Sie ein Bürger, eine Bürgerin aus einem EU-/EWR-Staat (und der Schweiz) sind, ist sowohl die Einreise als auch die Wahl eines Wohnortes problemlos möglich. Im Unterschied zu Fachkräften aus Drittstaaten benötigen Sie keine Arbeitserlaubnis für eine Erwerbstätigkeit innerhalb der EU.
Da es sich bei den Pflegeberufen um einen geschützten Beruf handelt, muss Ihr Berufsabschluss anerkannt werden.
Entscheidend ist stets Ihre Nationalität, nicht Ihr letzter Aufenthaltsort oder der Ort des Berufsabschlusses. Das bedeutet, dass zum Beispiel albanische Staatsbürger, die in Italien wohnhaft sind und sich von Italien aus bewerben, den Einreise- und Anerkennungsprozess gemäß ihrer Nationalität durchlaufen müssen.
Kurz: Die Staatsangehörigkeit entscheidet, wie der Prozess abläuft.
Visum
Als Staatsbürger oder Staatsbürgerin aus einem Drittstaat benötigen Sie ein Visum oder eine Aufenthaltserlaubnis, um in Deutschland wohnen und arbeiten zu dürfen. Die Liste der Länder, für die es eine Visumspflicht für die Einreise nach Deutschland gibt, können Sie im Internet auf der Webseite des Auswärtigen Amtes finden.
Bim Auswärtigen Amt finden Sie eine Übersicht zur Visumpflicht bzw. -freiheit bei Einreise in die Bundesrepublik Deutschland:
Ablauf bis zur Erteilung des Visums
Sie haben also zwei Optionen, um für Ihre Einreise nach Deutschland ein Visum zu bekommen:
1. Direkte Beschäftigung als Fachkraft mit Berufsausbildung (nach §18a)
Sie haben im Herkunftsland noch keinen Antrag auf Anerkennung gestellt. Die Formalitäten zur beruflichen Anerkennung starten erst in Deutschland. In Deutschland werden Sie bis zur Anerkennung pflegerische Hilfstätigkeiten ausführen, aber noch nicht verantwortlich arbeiten. Für viele ist dies die einzige Möglichkeit, um nach Deutschland zu kommen.
2. Maßnahme zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikation (nach § 16d)
Sie haben bereits im Herkunftsland einen Antrag auf Anerkennung gestellt und dazu bereits einen Bescheid der Gleichwertigkeitsprüfung erhalten (= auch „Defizitbescheid“ genannt). Dieser Bescheid ist sehr vorteilhaft, weil Sie direkt nach Einreise mit Ihrer beruflichen Qualifizierung beginnen können. Sie können so schneller in Ihrem gelernten Beruf arbeiten.
Anträge durch den Arbeitgeber
Ihr künftiger Arbeitgeber stellt anschließend einen Antrag auf Erlaubnis bei der Behörde. Entweder nach dem verkürzten Verfahren (in Grafik rechts) oder klassisch. Sobald Sie einen Positivbescheid der Ausländerbehörde erhalten, können Sie bei Ihrer Botschaft einen Termin vereinbaren und sich das Visum erteilen lassen.
Sanja Popić ist gelernte Krankenschwester und hat ein betriebswirtschaftliches Studium mit dem Schwerpunkt Gesundheitswesen abgeschlossen. Mittlerweile ist sie Klinikgeschäftsführerin des Helios Klinikum Siegburg. Mit uns hat sie über weibliche Führung gesprochen.
Ornela Dukic ist seit 2017 Teil der Helios-Gruppe. Seit 2020 ist sie als Pflegedrektorin in der Helios Mariahilf Klinik tätig, wo sie sich mit Leidenschaft für eine hohe Pflegequalität und die Weiterentwicklung ihrer Teams einsetzt. Was sie über weibliche Führung denkt, hat sie uns erläutert.
Chirurgin für Erwachsene war schon während des Medizinstudiums der Berufswunsch von Dr. Annika Steinbrink. Doch es kam ein wenig anders: Seit 2015 ist sie Chefärztin der Abteilung für Kinderchirurgie an der Helios Mariahilf Klinik Hamburg. Mit uns sprach sie über ihren Karriereweg.
Haike Broska ist bereits seit 2012 Pflegedirektorin am Helios Klinikum Gotha. Doch ihre Geschichte mit der Klinik geht noch länger zurück. Bereits seit 38 Jahren ist die gelernte Kinderkrankenschwester an der Klinik tätig. Uns hat sie verraten, welche Wege sie auf dem Weg zur Pflegedirektion eingeschlagen hat.
Schon mit neun Jahren steht der Berufswunsch fest: Chirurgin. Diesen Berufswunsch hat Prof. Dr. Brigitte Kipfmüller mit dem Medizinstudium in die Tat umgesetzt. Nach ihrer Facharztausbildung hat sie als nächstes Ziel Chefärztin der Allgemein- und Viszeralchirurgie zu werden. Diese Position hat Prof. Dr. Kipfmüller seit Februar 2012 an der Helios Klinik Köthen inne. Mit uns spricht sie über ihre Karriere in einem eher männerdominierten Fachbereich.
Dr. Beatrix Sommer ist Chefapothekerin am Helios Klinikum Krefeld. Sie leitet ein Team von circa 50 Mitarbeiter:innen. Gemeinsam sichern sie die Versorgung mit Arzneimitteln an den Standorten in Krefeld, Duisburg und Oberhausen. In der Funktion der Regionalleitung „Apotheke“ der Region West arbeitet sie eng mit den beiden weiteren Apotheken in der Region zusammen.
Mit dem beruflichen Weg, den Sabine Schult eingeschlagen hatte, war sie durchweg zufrieden. Seit 1997 war sie in der Helios Klinik Leezen als Krankenschwester tätig, zuletzt als Stationsleitung auf der Wachstation des Hauses. Eine jähe Wendung brachte jedoch im Juli 2001 ein Autounfall, den sie als Beifahrerin erlitt. Das Fahrzeug verunglückte, wodurch Sabine Schult sich so schwer verletzte, dass die Ärzte eine Querschnittlähmung im Brustwirbelbereich diagnostizierten. In Folge dessen ist sie seither auf den Rollstuhl angewiesen.
Dr. Monika Rapp vom Helios Amper-Klinikum Dachau zeigt Wege moderner Integration auf. Mit einer besonderen Willkommenskultur helfen die Deutschlehrerin und ihr Team internationalen Pflegefachkräften beim Ankommen und Einleben im neuen Zuhause. Die Vielfaltsbeauftragte der Helios Standorte in Oberbayern zeigt in besonderem Maße, was Toleranz und Weltoffenheit bewirken kann.
Um ausländische Bewerber:innen langfristig in Deutschland zu integrieren, bedarf es von den Kliniken viel Einsatz und den Mut, neue Wege zu gehen. Wie das gelingen kann, zeigt die neue Integrative Teilzeitausbildung im Bereich Pflege am Helios Klinikum Hildesheim.
Die Integrative Teilzeitausbildung am Helios Klinikum Hildesheim richtet sich an (potenzielle) internationale Auszubildende, Eltern, die eine Ausbildung zur Pflegefachkraft machen möchten und die jüngere Generation von Auszubildenden (Azubis), die Wert auf eine sehr ausgewogene Work-Life-Balance legt. „Integrativ“, weil internationale Azubis teilnehmen, die zuvor in einem sechsmonatigen Vorbereitungskurs mit berufsbezogenem Deutschunterricht, sozialer Integration und ersten praktischen Einsätzen in der Klinik, auf die reguläre Ausbildung vorbereitet werden. „Teilzeit“, weil die tägliche Arbeitszeit in den Praxisphasen auf sechs Stunden verkürzt ist, damit z.B. Eltern oder Alleinerziehende früher bei ihren Kindern sein können. Dafür wurde die Ausbildungsdauer um fünf Monate verlängert. Die Zeiten des theoretischen Unterrichts bleiben unverändert.