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Hierarchiedenken ist mir nicht wichtig

Heute ist Heike Fehlberg für die Leitung, Gewinnung und Integration internationaler Fachkräfte bei Helios verantwortlich. Doch bereits mit 26 Jahren hatte sie eine Führungsrolle inne. Wie ihr Weg von damals bis jetzt verlief und was sie jungen Frauen rät, lesen Sie hier.

06. Oktober 2023
Heike Fehlberg

Glauben Sie, dass Ihr Weg nach oben schwieriger war als bei Männern? 

Was auch immer der Weg nach oben ist? Nein, vielleicht anders und wie bei jedem auch individuell. Ich selber bin Intensivpflegefachkraft, Mutter von drei Kindern und auch bereits stolze Oma. Ich habe bereits viele Lebensphasen mit Blick auf Ausbildung, Weiterbildung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Karriere und Führung durchlebt. Und dabei unterschiedliche Förderung, ob beruflich oder privat, erfahren. Wichtig war mir jedoch immer, soviel wie möglich selber zu regeln. Für mich stand schon sehr früh fest, dass ich Dinge verändern wollte, die nicht gut geregelt waren und im schlechtesten Fall auch den Patienten gefährden. Oder Prozesse, die einfach nur unnötig waren, zu hinterfragen und anzupassen.

Mit 26 Jahren habe ich als Stationsleiterin eine Intensivstation aufbauen dürfen und hatte da bereits bis zu 40 Mitabeiter:innen in meinem Team. Das war für mich eine sehr wichtige und lehrreichste Zeit. Ich konnte mit meinem Team am Patienten arbeiten, dadurch Standards vorleben und gemeinsam anpassen. Hierarchiedenken ist mir nicht wichtig. Eher das Vorleben, Mitmachen und verbindlich an Zielen arbeiten sowie meine Mitarbeitenden zu fördern und zu unterstützen. In der Zeit als ich als Pflegedirektorin und Fachgruppen-Leiterin tätig war, habe ich die Führung noch etwas anders erlebt. Die sogenannte „Ellenbogen“-Führungskultur um Macht zu erlangen, war dann doch eher spürbar. Zurückblickend könnte ich sagen, dass Männer vermutlich damit besser umgehen können.

Inwieweit unterscheidet sich Ihr Führungsstil von dem eines Mannes?

Mir ist es wichtig, die Themen transparent zu besprechen und Reglungen, die getroffen werden, auch einzuhalten. Sicher kann man sagen, dass das alle machen, jedoch erlebe ich auch die sogenannte „Biertischmentalität“ oder die Methode eines „Bierdeckelvertrages“. Nach meiner Erfahrung, kann ich sagen, dass sich da die Männer und Frauen doch etwas in der Führung unterscheiden.

Was geben Sie Frauen mit, die am Anfang ihrer Karriere stehen?

Seid authentisch. Beruf, Karriere und Familie schließen sich nicht aus, sondern passen wunderbar zusammen. Treibt mutig Themen, geht nach vorne und macht eure Ergebnisse für alle sichtbar.