Suchen
Menü
Schließen

PSMA-Therapie bietet zusätzliche Behandlungsmöglichkeiten bei Prostatakrebs

Die Nuklearmedizin am Helios Klinikum Krefeld bietet die neue zielgerichtete PSMA-Therapie bei Prostatakrebs an. Durch radioaktive Stoffe können dabei Krebszellen zuverlässig markiert und gleichzeitig bestrahlt werden – eine Kombination aus exakter Diagnostik und effizienter Therapie. Das Helios Klinikum Krefeld führt dieses neue Therapieverfahren für Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakrebs als erste Klinik am linken Niederrhein durch.

24. Januar 2024
Prostate disease and treatment. Male reproductive system anatomical model in doctors hands close-up during consultation of male patient with suspected bacterial prostatitis

PSMA – das ist ein prostataspezifisches Membranantigen und damit ein Bestandteil von Prostatagewebe. Jedoch kommt es auf Prostatakrebszellen deutlich häufiger vor, als auf gesunden Prostatazellen. Diese Tatsache macht sich die moderne Medizin bei der neuen PSMA-Therapie zu Nutze: Beim sogenannten Lu-177-PSMA-Verfahren werden dem Patienten mit Infusionen oder Injektionen radioaktive Substanzen verabreicht, die sich an das PSMA binden und so die Krebszellen lokal mit dem Radionuklid Lutetium177 bestrahlen. Da die sogenannte Bestrahlung nur wenige Millimeter weit reicht, erfolgt die Strahlenabgabe an das Tumorgewebe hochdosiert und effizient, während das umliegende gesunde Gewebe weitgehend geschont wird. Nebenwirkungen sind gering, die Therapie ist allgemein sehr gut verträglich“.

 

Im Vorfeld der Behandlung sowie im Verlauf werden mithilfe eines PET-CT zusätzlich Bilder angefertigt. Auch hier kommt das Prinzip eines radioaktiven Stoffes zum Einsatz, der sich an das PSMA bindet, wodurch die Krebszellen zuverlässig markiert werden. Das ermöglicht eine exakte Darstellung des Prostatakrebses inklusive seiner Metastasen und somit eine fundierte Beurteilung des Therapieerfolges.

 

Die Therapie mit Lutetium-177 wird in Form von Infusionen oder Injektionen über mehrere Zyklen im Abstand von je sechs bis acht Wochen durchgeführt. Ein Zyklus ist dabei mit einem etwa zweitägigen stationären Aufenthalt verbunden. Die Ergebnisse zeigen, dass bereits nach zwei bis drei Therapiezyklen sehr gute Effekte erzielt werden können. So kann ein weiteres Tumorwachstum verhindert oder eine Reduktion der Tumorlast erzielt werden. Bei einzelnen Patienten ist nach neuesten Studien sogar ein völliges Verschwinden dokumentiert.

 

Speziell bei Patienten, die bereits Knochenmetastasen, Lymphknotenmetastasen oder ein Lokalrezidiv in der Prostata entwickelt haben, ist häufig ein deutlicher Rückgang dieser Tumorherde sichtbar. Ein weiterer positiver Effekt der Therapie ist die Schmerzreduktion, die in vielen Fällen auftritt und zu einer verbesserten Lebensqualität führt. Zugelassen ist das neue Verfahren für Patienten mit Prostatakarzinom im fortgeschrittenen Stadium.

 

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte unsere Klinik für Nuklearmedizin.