Suchen
Menü
Schließen

Neue Therapieoption der obstruktiven Schlafapnoe bei Kindern und Jugendlichen mit Trisomie 21

Deutliche Verbesserung der Lebensqualität durch implantierten Zungenschrittmacher

15. April 2024
Chefarzt  bei einer Tumor-OP

Etwa 80 Prozent der Kinder mit Trisomie 21 leiden unter einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA). Als Alternative zur Entfernung der Rachen- und Verkleinerung der Gaumenmandel im Kindesalter, gilt die CPAP-Therapie als Goldstandard. Diese „Schlafmaske“ wird von den betroffenen Kindern jedoch häufig besonders schlecht toleriert.

Als alternative Therapie bietet die HNO Klinik am Helios Klinikum Krefeld nun– wie in der Erwachsenmedizin – bei CPAP-Intoleranz die Atemwegsstimulation durch die minimalinvasive Implantation eines Zungenschrittmachers an. Dieser sorgt durch die Erhöhung der Spannung der Muskulatur im Bereich des Rachens und einen Vorschub der Zunge während der Einatmung für einen freien Atemweg und wirkte somit dem Atemwegsverschluss entgegen.

In einer Studie der Harvard University Boston an 42 Heranwachsenden zwischen 10 und 22 Jahren mit Down-Syndrom hat sich der implantierte Zungenschrittmacher als sichere und wirksame Methode zur Therapie der schweren OSA bei Kindern mit Down-Syndrom erwiesen. Es wurde eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität erreicht, Nebenwirkungen gab es kaum, abgesehen von vorübergehenden lokalen Missempfindungen. Die Therapiezufriedenheit der kleinen und jungen Patient:innen war sehr hoch. Den Autor:innen zufolge hat sich die Hypoglossus-Stimulation in dieser Studie als sichere und wirksame Methode zur Therapie der schweren OSA bei Kindern mit Trisomie 21 erwiesen.