Leistung

Endokrinologie

Hormone sind Botenstoffe des Körpers, die verschiedene Vorgänge wie Wachstum, Stoffwechsel, Sexualentwicklung sowie die Anpassung an Angst und Stress beeinflussen. Die Auswirkungen einer hormonellen Fehlfunktion können das Wohlbefinden, das Gewicht und die Leistungsfähigkeit deutlich beeinflussen, in seltenen Fällen auch lebensbedrohlich sein.

Die Endokrinologie, die "Lehre von den Hormonen", befasst sich unter anderem mit Schilddrüsen-, Zucker- und Stoffwechselkrankheiten. Zu den hormonbildenden Drüsen zählen zum Beispiel die Schilddrüse, die Nebennieren, die Hirnanhangdrüse, die Bauchspeicheldrüse sowie die Hoden und die Eierstöcke.

Erkennen und behandeln

Durch eine Blut- oder Urinuntersuchung bestimmen wir die Hormonkonzentration im Blut oder im Urin. Darüber hinaus nutzen wir Ultraschall, weitere bildgebende Verfahren, nuklearmedizinische Diagnostik, aber auch Funktionstestungen der Hormonsysteme, um entsprechenden Störungen bzw. Erkrankungen zu diagnostizieren und behandeln.

Die Schilddrüse ist nicht zuletzt durch den Jodmangel der letzten Jahrzehnte bei vielen Menschen, häufig mit Knoten einhergehend, vergrößert. Die Knoten können sich zu wenig oder zu viel an der Schilddrüsenhormonproduktion beteiligen.

In den meisten Fällen sind Knoten in der Schilddrüse gutartig. Bei der Schilddrüsensonografie, welche wir routinemäßig in unserer Abteilung durchführen, wird die Größe und Gewebestruktur der Schilddrüse erfasst sowie die Knoten beschrieben und ausgemessen. Verdächtige Knoten werden mittels einer kleinen Nadel zur Gewebeuntersuchung punktiert. Auch bei einer Schilddrüsenunterfunktion gibt der Ultraschall wertvolle Hinweise.

Erkrankungen der Hirnanhangdrüse sind oft durch einen gutartigen Hirntumor (Adenom) verursacht, aber auch durch Durchblutungsstörungen, Kopfverletzungen oder angeborene Defekte. Es kann zu einer hormonellen Mehrproduktion kommen, wie z.B. bei der Akromegalie, dem Morbus Cushing oder dem Prolaktinom oder es werden andere Hormonproduktionen gestört.

Wir entscheiden gemeinsam mit Ihnen und unserem Team, ob eine Operation, eine medikamentöse Therapie oder eine Kombination sinnvoll ist.

In unseren Nebennieren werden hauptsächlich die Stresshormone und Hormone des Salz- und Wasserhaushaltes gebildet. Eine Mehrproduktion kann zu stark erhöhtem Blutdruck führen. Durch eine Blutuntersuchung lässt sich diese Ursache nachweisen oder ausschließen. Auch ein Mangel an diesen Hormonen (Morbus Addison) kann lebensbedrohliche Krisen auslösen, die nicht selten eine intensivmedizinische Betreuung benötigen.

Auch Krankheitsbilder wie die Osteoporose und andere Erkrankungen des Knochenstoffwechsels, das PCO-Syndrom (viele Zysten in den Eierstöcken), Übergewicht und hormonproduzierende Tumoren des Magen-Darm-Traktes werden in unserer Abteilung diagnostiziert und behandelt.

Eine verminderte Produktion von Geschlechtshormonen führt zu Störungen des Sexuallebens, zur Osteoporose und zu unerfülltem Kinderwunsch. Diese hormonellen Störungen werden häufig interdisziplinär betreut.

Viele Hormonstörungen sind durch Medikamente gut behandelbar. Die Kontrolle und Therapieüberwachung sollte durch einen Endokrinologen (Hormonspezialist) erfolgen, da bei einigen Medikamenten Nebenwirkungen und Einnahmebedingungen zu beachten sind.

Sollte eine Operation, beispielsweise die Entfernung eines hormonproduzierenden Tumors notwendig sein, erfolgt die komplette Diagnostik und Vorbereitung auf unserer Station. Hier arbeiten wir eng mit den vertretenen operativen Kliniken an unserem Haus zusammen.

Dr. med. Ali Yüce

Leitender Arzt der Diabetologie/Endokrinologie, Medizinische Klinik III
Dr. med. Ali Yüce

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