Die Jugendstation der Kinder- und Jugendpsychiatrie gliedert sich in die Akut- und Therapieseite, die vom Team im Wechsel besetzt werden. Bei voller Belegung können so bis zu 22 Patient:innen im Alter von 12 und 18 Jahren betreut werden. Die Akutseite ist für die Kurzzeitstabilisierung von maximal zwei Wochen angedacht. In therapeutischer Kooperation stellt das Team sicher, dass die Patient:innen aus ihrer akuten, psychischen Notsituation wieder standfest werden und zurück in die Häuslichkeit können, sofern diese sich als geeignet erweist. Auf der Therapieseite liegt der Fokus hingegen auf einer langfristigen, intensiven Betreuung. Über drei Monate hinweg werden die Patient:innen hier mit einem breiten Therapie- und Methodenspektrum begleitet. „Wir bauen eine Beziehung auf. Wir arbeiten nicht nur an den offensichtlichen Problemstellen, sondern auch an den tiefgehenden. Bestenfalls an der Ursprungsproblematik“, sagt Antonia Viereckl über die psychologische Herangehensweise der Station.
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Der Methodenkoffer ist riesig
Im Rahmen von Workshops, spezifischen Modulen, Medienpädagogik oder Skill&Chill-Training findet die nötige Psychoedukation statt, um die Jugendlichen selbstwirksam und resilient zu machen: „Das sind ganz verschiedene Skills: Wie kann ich mit Anspannung umgehen? Wie kann ich mich runterfahren? Wie erkenne ich Stress? Was ist überhaupt Stress? Wie kann ich Emotionen und Stimmungslagen kommunizieren? Wie fühle ich mich überhaupt gerade? Wie setze ich Grenzen?“ Neben den klassischen Therapieformen werden die Patient:innen mit Ansätzen aus Musik-, Sport- oder Kunsttherapie und unter Einbezug der Familie umfangreich betreut.
Den gebündelten Ressourcen im Team bieten die Räumlichkeiten des Helios Park-Klinikums den optimalen Boden. Der Innenhof beispielsweise bietet einen geschützten Raum an der frischen Luft. „Wir können hier gut auf die Jugendlichen achten, auf sie einwirken, Grenzsituationen begleiten oder Dinge nachbesprechen. In den Herbstferien holen wir immer vier Hühner. Das organisiert unser Sozialarbeiter. Sie werden für zwei Wochen von den Patient:innen versorgt. Sich kümmern, Stall ausmisten, regelmäßiges Füttern – die Jugendlichen haben da eine Riesenfreude und lernen die Wichtigkeit von Pflichten und Verantwortung. Auch die Turnhalle und Schwimmhalle sind natürlich Riesenressourcen.“
Die eigene Zukunft aktiv gestalten
Antonia Viereckl, die ursprünglich aus Torgau kommt, hat die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin in Chemnitz absolviert. Dass sie einen sozialen Beruf ergreifen würde, war ihr aufgrund ihres empathischen, interessierten und analytischen Naturells schon immer klar. „Während meiner Ausbildung war ich zeitweise auch in der KJP im Einsatz. Da habe ich schon gemerkt, dass es das ist, wo ich mal hinmöchte. Ich war von Anfang an eher die psychiatrische Krankenschwester und wollte das dann einfach verwirklichen“, erinnert sie sich an die Anfänge ihrer beruflichen Laufbahn. Nach zwei Jahren Intensivstation während der Pandemie spürt Antonia Viereckl deutlich, dass es nun Zeit für eine Veränderung ist. Im März 2023 beginnt sie ihre heutige Position: „Ich habe mich dann für Helios entschieden und bin sehr zufrieden mit meiner Wahl. Die Weiterbildungsangebote sind vielseitig und werden als Arbeitszeit gutgeschrieben – das kannte ich so nicht“, diese internen Angebote eröffnen Antonia Viereckl ganz neue Perspektiven für ihre Zukunft.
Bedingungsloser Teamzusammenhalt
Mit einem Team wie diesem kann sie sich wohl jede Herausforderung vorstellen: „Also in zehn Jahren sehe ich mich noch hier auf der Station, weil sie mir schon sehr ans Herz gewachsen ist. Hier wollen und können alle vorankommen. Stück für Stück.“ Antonia Viereckl gerät förmlich ins Schwärmen, wenn sie über ihre Kolleg:innen spricht: „Ich liebe dieses Team, weil keiner dem anderen gleicht, weder in der Arbeitsweise noch menschlich. Wir sind Unikate und können uns aufeinander verlassen. Ich habe mich noch nie in einem Dienst allein gefühlt.“ Und doch vereinen sie alle einige Eigenschaften und Einstellungen, die ein zukünftiges Teammitglied auch mitbringen sollte: Resilienz, Eigenverantwortung und -initiative, ein gesundes Selbstbewusstsein und ein Nicht-Stillstehen-Wollen. „Die Akzeptanz für das, was ist und die Bereitschaft, am Positiven arbeiten zu wollen.“