„Ich möchte gern mitgestalten“

„Ich möchte gern mitgestalten“

Die Diplom-Sozialpädagogin und systemisch Therapeutin Tina Schulze ist seit 2010 im Helios Park-Klinikum tätig. Ihr Wirkungsbereich erstreckt sich von der Erwachsenen- bis in die Gerontopsychiatrie. Vor etwa zwei Jahren übernimmt sie die Leitung der Sozialtherapie unter der Leitung von Frau Prof. Stengler. Mit Blick auf innovative Projekte am Leipziger Standort – wie dem Supported Housing und allem voran StäB- sagt Tina Schulze stolz: „Ich bin genau richtig, wo ich bin.“ Von Teamgefühl, logistischen Höchstleistungen und der Begeisterung für Projekte.

„Ich war am Ende meines Studiums und hatte nur noch die Diplomarbeit vor mir, da dachte ich: „Mensch Tina, jetzt muss es losgehen! Du bist alleinerziehende Mutter“, beginnt Tina Schulze die Erzählung ihres beruflichen Werdegangs, „ich habe mich dann einfach innovativ beworben, obwohl ich noch nicht so recht dran glaubte.“ Doch ihr Mut sollte sich auszahlen. Im April 2010 beginnt sie ihre Arbeit im Park-Klinikum. „Ich wollte nie in die Psychiatrie, nie mit älteren oder Menschen mit Behinderung arbeiten. All das habe ich bekommen und ich bin genau richtig da wo ich bin. Manchmal muss man eben auch Wege gehen die man vorher so nicht geplant hat und es hat sich positiv ausgezahlt.“ Den Schlüsselmoment erlebt die frisch gebackene Sozialpädagogin damals gleich in der ersten Visite- und er wirkt bis heute nach: „Ich stand da und war nun Teil eines multiprofessionellen Teams“, schwelgt Tina Schulze in Erinnerungen, „es hallten so viele Gedanken/Expertisen durch den Raum, die für die Patient:innen tatsächlich ein Weg sein könnten. Ich war so stolz mit dabei sein zu dürfen und das bin ich auch heute noch."

Die Begeisterung Neues voranzubringen

Klinikgesichter Tina Schulze

Die Sozialpädagogin und systemische Therapeutin ist, wie sie selbst sagt, „mehr Macherin als Theoretikerin“. Egal, welches innovative Projekt ansteht, Tina Schulze ist Teil davon. Innerhalb des Wohnprojektes Supported Housing beispielsweise, werden psychiatrische PatientInnen in den Wohnungen des Herzzentrums dabei unterstützt, das Wohnen wieder zu lernen. Obdachlose, psychisch kranke Menschen, die diese Struktur nicht mehr kennen. Im Rahmen der Psychiatrischen Institutsambulanz PIA und der stationsäquivalenten Behandlung STäB wird hier „sozialtherapeutisch sehr intensiv gearbeitet“. Die STäB begleitet Menschen in ihrem gewohnten Umfeld. Ein multiprofessionelles Team behandelt Patient:innen, die sonst stationär eingewiesen würden, zu Hause: „StäB ist Zukunftsmusik.  Die Behandlung im System, im gewohnten Umfeld des Patienten ist so gewinnbringend, ein fruchtbarer Boden im Sinne der Patient:innen“, sagt die systemische Therapeutin stolz und denkt laut, „natürlich ist es ein großer logistischer Aufwand. Wir haben eine klare Organisationsstruktur und diese wird des Öfteren beeinflusst, gestört von äußeren Einflüssen- dann heißt es schnell umdenken und handeln.“ Auch die PIA, die ambulante Versorgung „Dort sind drei Sozialtherapeutinnen tätig, diese beschäftigen sich sehr intensiv und engagiert mit der Teilhabe zum Leben, denn Arbeit und Leben können wichtige Stabilisatoren im Behandlungsverlauf, letztlich im Leben darstellen, was natürlich auch im stationären Behandlungsverlauf eine große Beachtung findet. Diese Themen werden verankert in Einzelgesprächen und in Gruppentherapien, zum Beispiel das Bewerbungstraining in der sozialen Kompetenzgruppe. Unsere Patienten profitieren sehr davon“.

Das alles hier funktioniert, weil alle ganz maßgeblich an den Stricken ziehen, die dazu nötig sind. Wir haben großartige Expertisen im Haus.

Tina Schulze, Diplom-Sozialpädagogin und systemisch Therapeutin im Helios Park-Klinikum Leipzig

Gemeinsam die richtigen Stricke ziehen

Die Wirkung der Gruppe schätzt Tina Schulze nicht nur im therapeutischen Kontext. Die Arbeit im Team betont sie als einen Lieblingsbestandteilt ihres Berufs und erzählt begeistert von der Dynamik ihres Kollegiums: „Wir diskutieren ganz oft und das sehr konstruktiv, das bringt uns weiter nach vorn. Und das Gestalterische – jede:r hat Anteil an einer Sache und daraus wird dann ein großes Ganzes.“ Das große Ganze, Tina Schulze verliert es nicht aus dem Blick: „Das alles hier funktioniert, weil alle ganz maßgeblich an den Stricken ziehen, die dazu nötig sind. Wir haben großartige Expertisen im Haus.“ Was sie besonders schätzt, ist die Freiheit, die sie in ihrer Position genießt. Das Verknüpfen und Bündeln Richtung vorne - das ist meins.“ Für die Zukunft sieht die Macherin darum noch viele Projekte am Horizont funkeln: „Ich sprühe immer, ich muss manchmal eher ausgebremst werden. Ich bin gespannt was alles noch kommt“.