IMC-Chefin Ines Güttler geht als Vorbild voran

IMC-Chefin Ines Güttler geht als Vorbild voran

Ines Güttler ist für 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf den IMC-Stationen und der CPU verantwortlich und findet trotzdem Zeit, für das Patientenwohl zu forschen.

Es war eine Tat, die tief aus dem Herzen kam. Als die Britin Florence Nightingale (1820-1910) Mitte des 19. Jahrhunderts damit begann, die Krankenpflege auf ein modernes Maß anzuheben, löste sie eine Revolution aus. Zu denen, die heute Nightingales Erbe hochhalten und ihr Werk fortführen, gehört Ines Güttler vom Herzzentrum Leipzig. Deren Anspruch ist nicht nur die Abteilungsleitung der Intermediate Care-Stationen (IMC) und der Chest Pain Unit (CPU). Ines Güttler sucht vielmehr aktiv nach neuen Wegen, die Patientenversorgung zu verbessern.

Gibt es einen größeren Beweis für Menschlichkeit als gute Pflege? Genau dann, wenn der Einzelne nicht in der Lage ist Handlungen zum individuellen Wohlbefinden oder zum Genesen selbst auszuführen, wenn Diagnostik, Therapie, Prävention oder Rehabilitation für ihn lebensnotwendig sind, stehen Menschen parat, die diese Aufgabe mit Engagement und selbstlos übernehmen. Medizinische Pflege ist zu einem unerlässlichen Element der gesundheitlichen Versorgung und sozialen Absicherung der Patienten geworden. Florence Nightingale hätte sich über diese Entwicklung gefreut.

Je nach Art der Behandlung unterscheiden wir hier in die Stationen ICA, die chirurgische Wachstation nach einer Herz-OP, die ICB für Patienten mit einem Kunstherz oder vor und nach einer Herztransplantation oder die ICKA, die alle kardiologischen Aspekte abdeckt.

Ines Güttler, Abteilungsleiterin IMC und CPU am Herzzentrum Leipzig

Jede IMC-Station ist auf einen Bereich spezialisiert

ICKA, Herzzentrum Leipzig
Auf der Kardiologischen IMC (ICKA) muss es z. B. nach einem Herzinfarkt schnell gehen.

Doch wie bei den Behandlungsmethoden der Ärzte, macht der Fortschritt auch in der Pflege nicht halt. Infolge dessen spezialisiert sich die Pflege immer mehr. Daraus resultierend bilden sich im Gesundheitswesen immer häufiger eigenständige Bereiche heraus, wodurch nachfolgend spezifische Berufsbilder entstehen.

Ein gutes Beispiel dafür ist der Intermediate Care-Bereich, verantwortlich für Überwachungspflege von Patienten. „Je nach Art der Behandlung unterscheiden wir hier in die Stationen ICA, die chirurgische Wachstation nach einer Herz-OP, die ICB für Patienten mit einem Kunstherz oder vor und nach einer Herztransplantation oder die ICKA, die alle kardiologischen Aspekte abdeckt“, erläutert Ines Güttler. Der 48-Jährigen obliegt die Abteilungsleitung aller drei Stationen sowie der Chest Pain Unit (CPU) und damit die Verantwortung über 110 Mitarbeiter.

Projektgruppe Pflegewissenschaft

ICA, Herzzentrum Leipzig
Auf der chirurgischen Wachstation ICA werden Patienten nach einer Herz-OP behandelt.

Ines Güttler liebt ihren Job. Und ist sich der damit verbundenen Herausforderung bewusst. Unablässig nutzt sie Gelegenheiten, sich umfassend zu qualifizieren. Sieben Jahre, von 2013 bis 2020, belegte sie einen Bachelor-Studiengang zur Pflegeleitung und bestand die hohen Anforderungen, die es galt, einen Master für Pflegewissenschaft und -Management zu bestehen. Damit stellte sie nicht nur ihre Qualifikation als Führungskraft unter Beweis, sondern verwies gleichsam auf ihre Leidenschaft. „Neben meiner eigentlichen Arbeit führe ich am Herzzentrum verschiedene Studien durch“, erläutert sie. Als Leiterin und Gründerin der hausinternen Projektgruppe Pflegewissenschaft ergründet sie etwa das Patientenverhalten nach einer OP mit dem Einsatz von Musik. Nicht selten entwickeln Patienten unmittelbar nach einer Operation ein Delir. Zudem erforscht die Gruppe, ob audiovisuelle Ablenkungen in der Lage sind, während einer Intervention Schmerzen und Angst der Patienten zu senken.

Forschen für das Patientenwohl

Die ICB ist das vorläufige Zuhause für Transplantationspatienten.

In einer anderen Projektgruppe, dem Nationalen Pflegeforschungskreis Kardiologie und Herzchirurgie, dem Ines Güttler ebenfalls angehört, versucht sie mit Gleichgesinnten aus zehn verschiedenen Kliniken die Belastungen des Durstempfinden von Patienten mit Herzinsuffizienz zu ergründen. „Bei diesem Krankheitsbild dürfen Patienten aus Behandlungsgründen nur in geringen Maßen Flüssigkeit zu sich nehmen. Wir wollen erforschen, wie belastend das Durstgefühl bei ihnen ist und was man dagegen unternehmen kann“, verdeutlicht Ines Güttler.

Das fachliche Know-how, das sie für ihre Arbeit benötigt, erwarb sich die Sächsin unter anderem bei Studienexkursionen in Großbritannien, der Niederlande und Luxemburg. Von diesem Wissen, aber auch von ihrem Forscherdrang und Engagement können Ärzte, Pfleger und Patienten gleichsam profitieren. „Bis 2050“, sagt Ines Güttler, „wird sich die Zahl der Demenzkranken nahezu verdoppeln“. Diese Behauptung basiert auf den Erkenntnissen einer neu gegründeten Standortarbeitsgruppe, die sich dem Thema „Demenz im Akutkrankenhaus“ widmet und in der Ärzte und Pflegekräfte wie Ines Güttler nach Lösungswegen suchen. Wünschenswert fände sie es deshalb, wenn sich noch mehr studierte Pflegekräfte für den Helios Standort Leipzig entscheiden, um gemeinsam mit ihr an den benannten Themen zu arbeiten.

Mein Anspruch ist es, dass Patienten und Mitarbeitern zufrieden und gut versorgt sind. Wenn dann auch noch die Pflegedirektion wohlwollend auf unsere Arbeit blickt, haben sich meine Mühen gelohnt.

Ines Güttler

Hoher Anspruch an sich selbst

Das Koordinieren der Zusammenarbeit aller IMC-Stationen, die Überwachung organisatorischer Prozesse, Personalplanungen, die Kontrolle von Dokumentationen des Klinikums – angesichts dieser Aufgabenfülle und des Forschungseifers, könnte man glauben, der Arbeitstag von Ines Güttler umfasst mehr als 24 Stunden. „Mein Anspruch ist es, dass Patienten und Mitarbeitern zufrieden und gut versorgt sind. Wenn dann auch noch die Pflegedirektion wohlwollend auf unsere Arbeit blickt, haben sich meine Mühen gelohnt“, fasst sie ihre persönliche Zielstellung zusammen. Genauso hätte auch Florence Nightingale ihren Dienst als Krankenschwester verstanden.

Ines Güttler, Herzzentrum Leipzig

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