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Versorgungskonzept: „Peer-Support“

Der Peer-Support, also der Einbezug von Menschen, die an psychischen Erkrankungen leiden oder gelitten haben, in die Therapiearbeit von Patient:innen, erfährt auch in Deutschland eine immer wichtigere Bedeutung.
05. Oktober 2022

Persönliche Erfahrungen und individuelle Strategien im Umgang mit der psychischen Erkrankung, sind dabei zentral und sollen helfen, Autonomie und Selbstbestimmung der Betroffenen zu fördern und Selbst-Stigmatisierung zu verringern. Denn internationale Erfahrungen zeigen, dass Peer-Arbeit förderliche Auswirkungen auf das therapeutische Klima in Behandlungs- und Versorgungseinrichtungen haben kann, weshalb der Peer-Ansatz zunehmend Teil psychiatrischer Versorgungskonzepte wird.
Insbesondere im Zusammenhang mit schweren psychischen Erkrankungen profitieren Betroffene von Peer-Arbeit, weshalb am Zentrum für Seelische Gesundheit am Helios Park-Klinikum Leipzig dieser Ansatz als Modellprojekt im Rahmen der Behandlung von Patient:innen mit schweren Zwangserkrankungen erfolgreich ausprobiert wird.

Seit Juni 2022 bieten zwei ehrenamtlich engagierte Peers regelmäßig auf der diagnosespezifischen Station für Menschen mit schweren Zwangserkrankungen Einzel- sowie gruppenberatende Gespräche in Abstimmung mit dem etablierten Behandlungsteam an. Die Vorbereitung und Einführung in die bestehenden Strukturen und in die gegebenen Behandlungskonzepte erfolgt unter Berücksichtigung der spezifischen Besonderheiten auf allen Seiten. So müssen etablierte Professionelle genauso neu denken, wie die an traditionellen Abläufe gewöhnten Patient:innen.

„Peers verändern so nicht nur Inhalte und Sichtweisen, sondern auch Milieu und Prozesse. Hier werden Monate, vielleicht Jahre nötig sein, um mittel- und langfristig Selbstverständlichkeiten zu schaffen. Ein erster wichtiger Schritt in diese Richtung ist aber erfolgreich getan.“, resümiert Prof. Dr. med. Katarina Stengler, Direktorin des Zentrums für Seelische Gesundheit und Chefärztin der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, die ersten vier Monate.

Das neue Peer-Angebot erfuhr in dieser Zeit einen ausgesprochen positiven Zuspruch, so dass Erweiterungen, vor allem zusätzliche Gruppentermine, angefragt wurden. In den bisherigen Gesprächen berichteten die Peers insbesondere über eigene Erfahrungen zu Themen wie „Was waren entscheidende gesundheitsfördernde Faktoren in meiner stationären Therapie? Welche Rolle spielen Sie heute, in der „Zeit danach“? Was hält mich stabil? Was sind Risikofaktoren?“. Den Peers ist es wichtig, die Gruppenthemen an die sehr individuellen Wünsche und Anfragen der Patient/innen anzupassen und gleichsam Aspekte aus aktuellen und übergreifenden Behandlungsschwerpunkten aufzugreifen. Hierfür sind vor allem ein enger Austausch und eine wertschätzende Atmosphäre auf Augenhöhe aller Beteiligten erforderlich.

Um diesen erfolgreichen Ansatz mit noch professionelleren Strukturen zu untersetzen, ist die Klinik bereits in Gesprächen mit weiteren Peers. Diskutiert werden neben den inhaltlichen Erweiterungen insbesondere auch Fragen der mit der Beschäftigungsform und damit verbundenen definierten Tätigkeitsfeldern gehen.

Versorgungskonzept: „Peer-Support“

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