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Kleine Wunde, große Bedeutung

Chronische Wunden stellen ein häufig unterschätztes Krankheitsbild dar. Nicht rechtzeitig und richtig behandelt, können diese sogar bis zum Tod führen. Im neu gegründeten Wund-Fuß-Zentrum des Helios Park-Klinikums-Leipzig werden Patient:innen interdisziplinär, ambulant und stationär umfassend versorgt.
17. Mai 2023

In einer ständig alternden Gesellschaft sind chronische Wunden ein zunehmendes medizinisches Problem. Da verschiedene Erkrankungen zur Entstehung solcher Wunden führen können, bedarf es einer fachübergreifenden Behandlung. Mit der Gründung des Wund-Fuß-Zentrums am Helios Park-Klinikum Leipzig können die Expert:innen des interdisziplinären Gefäßzentrums gemeinsam mit den Medizinischen Versorgungszentren Helios Leipzig I und II von nun an eine kompetente interdisziplinäre Therapie für chronische Wunden „aus einer Hand“ ermöglichen.

„Chronische Wunden werden von Patient:innen häufig unterschätzt. Was sich anfangs als kleine, offene Hautstelle zeigt, kann schnell zu einer größeren und langwierigen Wunde werden. Damit auf erste Anzeichen von chronischen Wunden schnell reagiert werden kann, brauchen niedergelassene Ärzt:innen eine effiziente Möglichkeit zur zeitnahen Vorstellung und Einweisung von Patient:innen mit Problemwunden in ein spezialisiertes Zentrum. Hier müssen eine sofortige Beurteilung der Wundsituation und die Empfehlungen zur weiteren ambulanten oder stationären Therapien erfolgen,“ erklärt Dr. med. Holger Staab, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, die Gründungsmotivation für das Wund-Fuß-Zentrum.

Nur in interdisziplinären Zentren kann die Diagnostik und Therapie der auslösenden Grunderkrankungen sowie eine angepasste spezielle Wundtherapie stattfinden. „Da die Ursachen solcher Wunden sehr komplex sind und aus unterschiedlichen Krankheitsbildern resultieren, ist es essentiell, dass wir im Wund-Fuß-Zentrum fachlich breit aufgestellt sind,“ erklärt PD Dr. Michael Moche, Chefarzt der Klinik für Interventionelle Radiologie. Chronische Wunden gehen meist mit einer Grund- oder Begleiterkrankung einher, die dazu führen, dass die Wunden z. B. schon durch einen leichten Druck entstehen oder schlecht heilen. Risikofaktoren und Ursachen können hierbei Durchblutungsstörungen, Diabetes, Venenschwäche, schwere Verletzungen, ein schwaches Immunsystem oder orthopädische Erkrankungen sein. Weiterhin sind Patient:innen mit Ödemen verschiedenster Ursachen von chronischen Wunden betroffen.

M. Keysselt (85) wird regelmäßig im Wund-Fuß-Zentrum versorgt. Infolge einer Gefäßerkrankung bildete sich eine Wunde an seiner Ferse. Zunächst erfolgte ein minimalinvasiver Kathetereingriff zur Wiederherstellung einer guten Beindurchblutung. Im Anschluss wurde die Wunde operativ behandelt und durch eine Hauttransplantation wieder verschlossen. „Mit meiner Behandlung im Wund-Fuß-Zentrum sowohl stationär als auch ambulant bin ich sehr zufrieden. Die Wunde wurde rasch versorgt und ist dann komplett abgeheilt. Besser hätte es nicht laufen können“, freut sich M. Keysselt über den Behandlungserfolg.

Nach dem Klinikaufenthalt übernahm Frau Dr. Dietze, Fachärztin für Chirurgie, Gefäßchirurgie und Phlebologie im Helios MVZ Leipzig II, die Nachsorge des Patienten. Für die ambulante Vorstellung und Wundversorgung ist die enge Zusammenarbeit mit dem Helios MVZ Leipzig II wesentlich. Hier betreut Frau Dr. Dietze gemeinsam mit Herrn Dr. Rosenthal die Wundsprechstunde. Die stationäre Wundversorgung erfolgt dann im interdisziplinären Gefäßzentrum des Helios Park-Klinikum Leipzig durch das Wundteam in enger Kooperation mit den niedergelassenen Haus- und Fachärzt:innen, Pflegediensten, Sanitätshäusern, Podolog:innen und Physiotherapeut:innen. Damit sich die heimische Wundversorgung nahtlos dem stationären Aufenthalt anschließt, erfolgt ein strukturiertes Entlassungsmanagement mit enger Kommunikation zu den ambulanten Versorgungsstrukturen.

„Unser Auftrag ist die Verbesserung der Versorgungsqualität von Menschen mit chronischen Wunden im Raum Leipzig. Da die zugrundeliegenden Erkrankungen vornehmlich bei älteren Menschen auftreten, ergibt sich in Hinblick auf die demografische Entwicklung, dass die Behandlung dieser Patient:innen zukünftig einen noch größeren Stellenwert einnehmen wird,“ betont Frau Dr. Dietze die Notwendigkeit des gegründeten Wund-Fuß-Zentrums.

Von einer chronischen Wunde sprechen Expert:innen, wenn die Verletzung trotz ärztlicher Behandlung nach vier bis 12 Wochen noch nicht abgeheilt ist oder sie von Beginn an als chronisch definiert wird. Dazu zählt z. B. der Dekubitus (Wundliegen), der diabetische Fuß oder der Ulcus cruris (Unterschenkelgeschwür). Die Behandlung von chronischen Wunden ist in der Regel langwierig und schmerzhaft und neben der Wundversorgung gilt es auch immer, die eigentliche Grunderkrankung zu behandeln. Eine interdisziplinäre Aufstellung ist daher essentiell für einen maximalen Behandlungserfolg.

Kleine Wunde, große Bedeutung

Nähere Informationen zur Behandlung im Wund-Fuß-Zentrum erhalten Sie im Medizinischen Versorgungszentrum Helios Leipzig II unter der Telefonnummer 0341/2307950.