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Prävention für Erwachsene: Ein Überblick 

Durch regelmäßige ärztliche Untersuchungen lassen sich viele Erkrankungen frühzeitig erkennen oder sogar verhindern. Lesen Sie hier, warum es so wichtig ist, die eigene Gesundheit im Blick zu behalten und auf welche Leistungen Sie einen Anspruch haben.

16.05.2025 Lesedauer: - Min.
HPC Wiesbaden Arztgespräch

Was ist Prävention und warum ist sie wichtig? 

Laut Robert Koch-Institut umfasst die Prävention alle Aktivitäten, die mit dem Ziel durchgeführt werden, Erkrankungen zu vermeiden, zu verzögern oder weniger wahrscheinlich zu machen.  

Viele schwerwiegende Erkrankungen zeigen erst dann Symptome, wenn sie bereits fortgeschritten sind. Dazu gehören beispielsweise:

  • Herzkreislauferkrankungen (z.B. Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzschwäche)
  • Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabetes mellitus)
  • Krebserkrankungen (z.B. Darmkrebs, Gebärmutterhalskrebs) 

 

Um diese Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen, gibt es die Untersuchungen zur Früherkennung – denn die meisten Erkrankungen lassen sich in einem frühen Stadium sehr viel schonender und gezielter behandeln. 

Maßnahmen zur Vorsorge wiederum zielen darauf ab, das Entstehen einer Erkrankung möglichst zu verhindern oder zumindest das Risiko einer Erkrankung deutlich zu verringern – etwa durch Impfungen oder einen gesunden Lebensstil.

Unterschied zwischen Vorsorgeuntersuchung und Früherkennung 

Die Begriffe Vorsorge und Früherkennung sind Bestandteile von Prävention und werden häufig synonym verwendet. Sie haben jedoch unterschiedliche Bedeutungen.

Was ist der Unterschied zwischen Vorsorge und Früherkennung?

Vorsorge = das Risiko für eine Erkrankung senken 

  • Beispiele: Impfungen, Programme zur Lebensstiländerung, Entfernung von Polypen bei der Darmspiegelung

Früherkennung = Erkrankung früh entdecken

  • Beispiele: Hautkrebs-Screening, Mammographie, Pap-Abstrich, Stuhltest auf Blut

MVZ Pirna

Facharzt für Allgemeinmedizin

Durch einen gesunden Lebensstil und verschiedene Präventionsmaßnahmen können wir viele schwerwiegende Erkrankungen verhindern. Vorbeugen ist besser als heilen.

Welche Leistungen zur Prävention gibt es? 

Je nach Alter und Geschlecht werden unterschiedliche Untersuchungen empfohlen und von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. 

Für Kinder und Jugendliche:

  • U- und J-Untersuchungen zur Früherkennung von Wachstums- oder Entwicklungsstörungen; inklusive Impfberatung und Grundimmunisierung (Kinderärzte)

 

Für Erwachsene:  

  • 18 bis 35 Jahren: Einmaliger Check-up zur Früherkennung von häufig auftretenden Erkrankungen; inklusive Impfberatung und -auffrischung (Hausärzte)

  • Ab 35 Jahren: Alle drei Jahre Check-up 35 für eine individuelle Gesundheitsberatung, körperliche Untersuchung, Blutuntersuchung und Urintest sowie Impfberatung und -auffrischung. Einmalig auch ein Hepatitis-B- und C-Screening (Hausärzte)

  • Ab 50 Jahren: Darmkrebs-Früherkennung mittels Stuhltest auf verstecktes Blut (alle 2 Jahre, Hausärzte, Gynäkologen, Urologen) oder Darmspiegelung (alle 10 Jahre, Gastroenterologen) 

Für Frauen:

  • Ab 20 Jahren: Jährliche Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs (Pap-Abstrich, Gynäkologie)

  • Bis 25 Jahre: Jährlicher Test auf Chlamydien (Gynäkologie)

  • Ab 30 Jahren: Jährliche Tastuntersuchung der Brust (Gynäkologie) 

Für Männer:

  • Ab 65 Jahren: Einmalige Ultraschalluntersuchung zur Früherkennung von Aneurysmen der Bauchschlagader (Hausärzte, Internisten) 

 

Zusätzlich zu den ärztlichen Präventionsmaßnahmen werden beispielsweise durch die Krankenkassen verschiedene gesundheitsförderliche Kurse und Programme angeboten (Stressbewältigung, Rückentraining, Bewegung, Ernährungsberatung oder Nichtraucherkurse etc.).

Was bringen Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen?

Krebsfrüherkennung: Die Krankheit in einem frühen Stadium erkennen und behandeln 

Krebs gehört zu den am besten erforschten Erkrankungen. Je früher Krebs erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen. Manche Krebserkrankungen lassen sich sogar verhindern, wenn Krebsvorstufen rechtzeitig entdeckt und entfernt werden – etwa bei Darm- oder Gebärmutterhalskrebs. Zudem können Patientinnen und Patienten im Frühstadium einer Krebserkrankung häufig mit Therapien behandelt werden, die weniger Nebenwirkungen haben.  

In Deutschland haben sich vier große Früherkennungsuntersuchungen etabliert: Für Darmkrebs, Hautkrebs, Gebärmutterhalskrebs und Brustkrebs. Die Kosten für die Untersuchungen werden von den gesetzlichen Krankenversicherungen übernommen.    

Herz-Kreislauf-Erkrankungen und andere Gesundheitsrisiken 

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Deutschland die häufigste Todesursache – noch vor den Krebserkrankungen. Früherkennende Untersuchungen im Rahmen des Check-up 35 identifizieren Risikofaktoren wie:

  • Übergewicht 

  • Bluthochdruck 

  • Fettstoffwechselstörungen

 Zum Check-up 35 gehören eine körperliche Untersuchung sowie ein Blut- und Urintest. Auch wenn Sie noch keine Beschwerden haben, lassen sich so Risikofaktoren frühzeitig erkennen. Ein gesunder Lebensstil, kombiniert mit medizinischer Kontrolle, kann helfen, das Risiko für eine Herzinfarkt oder Schlaganfall deutlich zu verringern.

 Wer hat Anspruch? 

Alle gesetzlich krankenversicherten Erwachsene haben – je nach Alter und Geschlecht – Anspruch auf die oben genannten Leistungen. Privatversicherte können in der Regel einmal jährlich eine Untersuchung durchführen lassen.  

Tipp: Lassen Sie sich in Ihrer Hausarztpraxis beraten

Wenn Sie unsicher sind, welche Untersuchungen in Ihrem Fall sinnvoll sind, wenden Sie sich an Ihre Hausarztpraxis. Dort werden Sie ausführlich beraten und erhalten eine persönliche Einschätzung und Empfehlungen, die auf Ihre Gesundheit zugeschnitten sind. 

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