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„Rauchen kann tödlich sein.“ „Kinder von Rauchern werden oft selbst zu Rauchern.“ Nur zwei Beispiele der Warnungen, wie sie auf den Zigarettenschachteln in unseren Supermärkten zu finden sind. Und doch gerade jetzt landet wieder eine – vielleicht auch mehrere – Packungen im Einkaufswagen. Anlässlich des Weltnichtrauchertages schauen wir uns die Entwicklung der letzten Jahre aus medizinischer Sicht einmal näher an.
30. Mai 2022

Knapp ein Viertel aller Erwachsenen greift in Deutschland zur Zigarette. Dem Gesundheitsrisiko sind sie sich dabei bewusst. Selbst der Fakt, dass in Deutschland jährlich mehr als 127.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums sterben, schreckt nur wenige ab. Umso erfreulicher ist daher die Tatsache, dass bei den Jugendlichen ein deutlicher Rückgang in der Raucherquote zu beobachten ist. Ihr Anteil ist von 27,5 Prozent im Jahr 2001 auf 6,6 Prozent im Jahr 2018 gesunken. Zeichen der Entwarnung sind das aber noch längst nicht.

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Das Gesetz zum Schutz vor den Gefahren des Passivrauchens, das am 20. Juli 2007 in Kraft trat, war bereits ein richtiger Schritt. Ich finde, das Rauchverbot in öffentlichen Einrichtungen sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln hat bereits einiges an Positivem bewirkt. Der Aufschrei, den es bei einigen Raucher:innen auslöste, währte nur kurz. Es bleibt jedoch noch einiges zu tun, um die durch das Rauchen entstehenden Gefahren weiter zu minimieren. Die Schockbilder, die mittlerweile auf allen Schachteln abgebildet sind, bewirken meiner Ansicht nach so gut wie nichts. Wichtiger finde ich, die Tabakwerbung gänzlich zu verbieten. Raucher:innen prinzipiell zu kriminalisieren, führt langfristig aber nicht zum Erfolg.

In erster Linie sind das chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD), bei denen die Atemwege dauerhaft eng und entzündet sind. An COPD Erkrankte leiden unter Atemnot, starkem Husten und Schleim im Hals. Lungenkrebs steht natürlich auch auf der Liste weit oben, genauso wie Gefäßerkrankungen, etwa der Herzkranzgefäße oder in den Waden. Bei letzterem verspüren die Patient:innen einen starken Schmerz in der Wadenmuskulatur. Der nächste Schritt ist in dieser Entwicklung zumeist das Raucherbein.

Der ersten Zigarette, vor allem bei einem Lungenzug, folgt in der Regel ein starker Hustenreiz. Die Bronchialschleimhäute wollen das Eindringen des Rauches natürlich verhindern. Bei weiterem Inhalieren steigen der Blutdruck und die Herzfrequenz, der Sucht wird da bereits schrittweise ein Nährboden bereitet. Wer sich einen Zigarettenfilter nach nur einem Zug ansieht, erkennt die braune Färbung, verursacht durch Teer. Weitere Schadstoffe wie Feinstaub oder Kohlenwasserstoffe gelangen jedoch ungefiltert in die Lunge. Sie lagern sich in den Atemwegen und in der Lunge ab und belasten das Immunsystem. Viele dieser Stoffe sind nachweislich krebserregend.

Richtig. Im Laufe der Zeit entsteht eine chronische Bronchitis. Auch der Flimmerbesatz, der unsere Atemwege schützt und Schadstoffe herausfiltert, wird dauerhaft zerstört. In letzter Konsequenz erwarten den Rauchenden wie schon erwähnt Atemnot, Schlaganfall, Herzinfarkt und Krebserkrankungen.

Diese Diskussion währt schon eine Zeitlang und ist schwierig. Fakt ist, dass die Nikotinwirkung der normalen Zigarette identisch ist. Richtig ist auch, dass der Dampf weniger krebserregende Stoffe beinhaltet. Aber, was besagt das schon? E-Zigaretten gibt es erst seit ein paar Jahren. Zu wenige, um jetzt schon etwas über mögliche Langzeitwirkungen sagen zu können. Dafür gibt es derzeit einfach noch nicht genug Erkenntnisse. Soviel aber lässt sich schon jetzt sagen: Gesund ist auch dieses Rauchen nicht.

Gefäßverengungen bleiben und sind nicht mehr rückgängig zu machen, ebenso wie schadhafte Veränderungen an der Lunge. Bei jedem Menschen lässt die Lungenfunktion mit Zunahme des Alters nach. Das ist normal und geht langsam vonstatten. Bei Raucher:innen jedoch zeigt die Kurve einen steilen Abfall. Wer mit dem Rauchen aufhört, verlangsamt den Prozess der Verschlechterung jedoch. Aufhören macht Gefäße und Lunge zwar nicht wieder gesund, dennoch lohnt sich ein solch konsequenter Schritt zu jedem Zeitpunkt. Übrigens: Die Mehrzahl der Lungenkrebspatient:innen sind Raucher:innen. Rauchen begünstigt aber auch andere Krebserkrankungen. Deren Ausbildung dauert oft Jahre, weshalb die negativen Auswirkungen des Rauchens mitunter erst spät zutage treten.

Jede Zigarette erhöht das Risiko für einen Herzinfarkt und die Entstehung von Krebserkrankungen. Auch wenn es am Tag oder in der Woche nur wenige Zigaretten sind, die Summe zählt.

Dass selbst Passivrauchen zu chronischer Bronchitis führen kann, ist bewiesen. Umso wichtiger finde ich, dass das Rauchen im Beisein von Kindern unterlassen wird. Erwachsene sollten ihrer Vorbildwirkung gerecht werden und darauf achten, dass Kinder nicht ungewollt einem schädlichen Gesundheitsrisiko ausgesetzt sind.

Die Vorbildfunktion sollte aber nicht nur für rauchende Eltern oder Verwandte gelten. Auch in sensiblen Bereichen wie Schulen oder Krankenhäusern muss sie stärker zur Wirkung kommen. Dass Alkohol am Arbeitsplatz verboten ist, wird nicht infrage gestellt. Raucherecken an Schulen oder vor Krankenhäusern jedoch sieht man weiterhin als „normal“ an.

Laut Weltgesundheitsorganisation WHO sterben weltweit jährlich etwa sechs Millionen Menschen an den Folgen des Rauchens, darunter eine halbe Million Passivraucher, zu denen über 150.000 Kinder gehören. 

Der wirtschaftliche Schaden, den das Rauchen verursacht, ist gewaltig. Dazu zählen auch die Kosten, die jede durch das Rauchen entstandene oder geförderte Krankheit verschlingt. Weltweit müssen für den Tabakanbau Wälder weichen, zudem ist die Tabakpflanze erosionsintensiv, das heißt, sie laugt den Boden unter sich aus. Die weggeworfenen Filter sind biologisch nur schwer abbaubar und stecken voller Gifte. Ein Zigarettenstummel braucht bis zu 15 Jahre, ehe er vollständig zersetzt ist. E-Zigaretten wiederum erzeugen Elektromüll, der nicht minder schädlich ist und in der Herstellung wertvolle Ressourcen vergeudet.

Chronische Erkrankungen der Atemwege und gefährliche Tumorbildungen schränken die Lebensqualität der Betroffenen extrem ein. Wir helfen mit genauer Diagnostik und patientenindividueller Behandlung. Lesen Sie hier weiter.