Der Anblick ist zunächst ungewohnt – Mehrere Soldaten in Uniform stehen vor dem Schweriner Krankenhaus. Doch Sorgen machen muss sich deshalb niemand: das Direktorium hat Unterstützung bei der Bundeswehr angefragt, um das Personal in der Coronazeit zu entlasten. Fast zwei Jahre stehen die Mitarbeiter des Krankenhauses bereits an vorderster Front.
„Die Soldaten werden vor allem in den Abstrichzentren und der Notaufnahme dabei helfen, die Abläufe zu beschleunigen“, so Klinikgeschäftsführer Daniel Dellmann. „Außerdem übernehmen sie Tätigkeiten, bei denen uns sonst unsere Grünen Damen und Herren unterstützen. Diese können wir leider im Moment nicht ins Haus lassen.“ Eine medizinische Ausbildung haben die Soldaten nicht, sie erhalten in den jeweiligen Bereichen eine ausführliche Einarbeitung. Pflegedirektor Robert Green konkretisiert: „Wir planen etwa, die Soldaten bei den Coronaverdachtsfällen in der Notaufnahme einzusetzen. Sie können ein direkter Ansprechpartner für die Patienten sein und bei der Organisation helfen.“ Die medizinische Patientenbetreuung werden sie hingegen nicht durchführen.
Für Green ist es wichtig, die Soldaten direkt als neue Kollegen zu sehen. Im Optimalfall arbeiten sie in den nächsten Wochen auf Augenhöhe mit den etablierten Teams, um das Personal zu entlasten und den Patienten die bestmögliche Behandlung zu garantieren. Geplant ist der Einsatz der Soldaten zunächst bis Ende Januar. Durch die sich aktuell schnell verändernde Corona-Situation kann es allerdings auch länger werden.