Suchen
Menü
Schließen

Hirnstimulationsverfahren

Trotz der Weiterentwicklung in der Psychopharmakologie und Psychotherapie gibt es immer noch einen hohen Anteil an Patienten, die von diesen Methoden nicht ausreichend profitieren oder Medikamente nur bedingt vertragen.

 

In diesen Fällen rücken Hirnstimulationsverfahren als therapeutische Option ins nähere Blickfeld. Es werden die invasiven von den nicht-invasiven Hirnstimulationsverfahren unterschieden. Zu den nicht-invasiven Hirnstammstimulationsverfahren gehören u.a. die transkranielle Magnetstimulation, die transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS), die tiefe Hirnstimulation (DBS), die Elektrokonvulsionstherapie (EKT), die Magnetkonvulsionstherapie (MKT) und die Vagusnervstimulation (VNS).

 

In unserer Klinik kommen die am besten untersuchten sogenannten nicht-invasiven Hirnstimulationsverfahren zur Anwendung - die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) und die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS).

 

Die EKT ist die älteste bekannte Methode der nicht-invasiven Hirnstimulationsverfahren. Hierfür ist eine Kurz-Narkose und Muskelrelaxation erforderlich. Diese Methode in der Therapie sehr erfolgreich, besonders bei therapieresistenten Depressionen, verspricht bei ca. 80% der Betroffenen Erfolg. Nebenwirkungen dieser Methode sind jedoch bei einigen Patienten vorübergehende Störungen des Gedächtnisses.

 

Die rTMS ist ein noch nebenwirkungsarmeres Verfahren als die EKT. Hierfür ist keine Narkose und Muskelrelaxation erforderlich. Bei der rTMS wird eine Magnetspule über dem Kopf des Patienten platziert. Hierüber werden regelmäßig Reizserien abgegeben, die dazu führen den zugrundeliegenden gestörten Hirnstoffwechsel zu normalisieren. Die Methode findet insbesondere bei depressiven Erkrankungen Anwendung und wurde in die S3 Leitlinien "Unipolare Depression" in 2015 als Therapieoption mit aufgenommen.

 

Bisherige Daten sprechen dafür, dass die Methode bei mittelgradigen therapieresistenten Depressionen erfolgversprechend ist. Allerdings gibt es derzeitig wenig Daten für die Anwendung bei älteren Patienten (über 60 Jahre). Gerade in diesem Lebensalter treten jedoch häufig Therapieresistenz auf Medikamente oder Medikamentennebenwirkungen auf, sodass alternative Behandlungsmethoden wie die rTMS durchaus gefragt sind.

 

Seit kurzem haben wir die Möglichkeit der Anwendung der rTMS in unserer Klinik. Wir behandeln insbesondere ältere Patienten mit einer Depression zusätzlich zu einer Basis-Medikation mit bisher gutem Erfolg und äußerst wenig Nebenwirkungen. Die Ergebnisse unserer Therapien bei älteren Patienten werden engmaschig weiter beobachtet und analysiert.

 

Wir sind organisiert in der Deutschen Gesellschaft für Hirnstimulation in der Psychiatrie (DGHP; stellvertretende Vorsitzende der Gesellschaft - Prof. Dr. J. Höppner). Regelmäßig werden durch uns regional Workshops zur Anwendung der nichtinvasiven Hirnstimulationsverfahren (TMS) bei psychischen Erkrankungen angeboten.

 

Darüber hinaus besteht eine enge Vernetzung mit den nationalen und internationalen Kooperationspartnern.