Die Behandlung von Krebspatientinnen und –patienten gehört laut Prof. Oliver Heese, Leiter des onkologischen Zentrums, zu den dringlichen Ausnahmebehandlungen. „Wir können die gestarteten Behandlungen nicht einfach unterbrechen“, erklärt Prof. Heese. „Auch neu entdeckte Krebserkrankungen können nur in sehr wenigen Ausnahmefällen später therapiert werden.“
Sorgen macht ihm, dass im vergangenen Jahr weniger Krebsbehandlungen deutschlandweit durchgeführt wurden: „Die Patientenzahl müsste ja aus der Erfahrung her ungefähr gleichbleiben.“ Dennoch hatte eine Studie der Helios Kliniken im ganzen Bundesgebiet ergeben, dass zwischen zehn und zwanzig Prozent weniger Behandlungen durchgeführt wurden. „Das liegt einerseits daran, dass Patienten aus Angst die Termine selbst verschoben haben“, so Prof. Heese. „Andererseits sind wahrscheinlich auch viele mit Symptomen nicht zu Arzt gegangen, um diese abzuklären.“ Das kann schwerwiegende Folgen haben – nicht nur unentdeckte Tumoren, sondern auch verschleppte Herzinfarkte oder Schlaganfälle. Sein dringender Appell deshalb: bei Schmerzen oder anderen körperlichen Auffälligkeiten zum Haus- oder Facharzt zu gehen. Prof. Heese betont, dass bei einer Krebsdiagnose alle Fachbereiche im Schweriner Krankenhaus für die Patienten aufnahmebereit sind. Wer sich unsicher sei und Fragen habe, könne zusätzlich die Patientenlotsinnen des onkologischen Zentrums unter der (0385) 520 5200 kontaktieren.