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Krebsmedizin: Weniger Menschen gehen zu Vorsorgeuntersuchungen

Seit der Corona-Pandemie nimmt die Sterblichkeit von Krebspatient:innen zu. Grund dafür ist, dass weniger Menschen Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Das ist fatal, weiß Oberärztin Dr. Christina Klein vom Helios Park-Klinikum Leipzig.
09. April 2021

Der Glaube, dass man mit einem Sieg über Covid-19 auch alle anderen Probleme beseitigt wären, ist leider eine Illusion. Aktuelle Studien aus Großbritannien und den USA lassen vielmehr das Gegenteil befürchten. „Sie besagen“, verdeutlicht Dr. Christina Klein, Oberärztin für Allgemein- und Viszeralchirurgie und Leiterin des Viszeralonkologischen Zentrums im Helios Park-Klinikum Leipzig, „dass bereits im Jahr 2022 mit einem nachweisbaren Anstieg der Sterblichkeit bei Krebspatienten, besonders bei Darm- und Brustkrebs, zu rechnen ist. Ein Trend, dessen Tendenz nach oben zeigt.“

Krebsmedizin: Weniger Menschen gehen zu Vorsorgeuntersuchungen

Die Ursachen dafür liegen deutlich auf der Hand. Seit Beginn der Corona-Pandemie haben viele Menschen etwa die kostenfreien Untersuchungen zur Darmkrebsfrüherkennung nicht in Anspruch genommen. Dabei sind sie wichtig, zumal bei den Stuhltests zur Darmkrebsvorsorge der Stuhl auf nicht sichtbare Blutspuren untersucht wird, wodurch mögliche Krebszellen bereits im Frühstadium entdeckt und bekämpft werden können. Stattdessen verzeichnen die Krankenkassen hier einen Rückgang der Inanspruchnahme um 30 Prozent. Nach den Gründen befragt, nennen die meisten Versicherten ihre Angst vor einer möglichen Ansteckung mit Covid-19. Gleichsam verhält es sich bei denen, die bereits erste Symptome einer Krebserkrankung aufweisen, sich wegen Corona aber scheuen, bei einem Arzt vorstellig zu werden.

Finden sie dann bei zunehmenden Schmerzen doch einmal den Weg ins Klinikum, ist der Verlauf der Krankheit oftmals schon so weit fortgeschritten, dass die Behandlung komplizierter wird und mit mehr Risiken behaftet ist. „Diese Erkenntnis trifft auf Menschen jeden Alters zu. Aktuell verzeichnen wir deshalb auch bei jüngeren Patienten erhöhte Fallzahlen“, betont Dr. Klein und fügt an, dass diese Entwicklung den Medizinern zunehmend Sorge bereite. Nicht zuletzt deshalb, da Corona das Klinikgeschehen wohl auch in den kommenden Monaten stark beeinflusst. Kämen dann vermehrt Krebspatienten mit fortgeschrittenen Erkrankungsstadium hinzu, wären mögliche Kapazitäts- und Belastungsgrenzen schnell erreicht.

Eindringlich mahnt Dr. Christina Klein daher, alle angebotenen Krebsvorsorgemaßnahmen in Anspruch zu nehmen. Stuhltests zur Darmkrebsvorsorge können gesetzlich Versicherte zwischen 50 und 54 einmal im Jahr in Anspruch nehmen und nach dem 55. Geburtstag dann alle zwei Jahre. Es sei denn, sie entscheiden sich für eine Darmspiegelung, also für die endoskopische Untersuchung des Dickdarms. Gesetzlich versicherte Frauen wiederum können sich für zwei kostenlose Spiegelungen anmelden, die erste ab einem Alter von 55 Jahren, die zweite zehn Jahre später. Darüber hinaus können Männer die Vorsorge bereits im Alter von 50 Jahren in Anspruch nehmen. Wer die Chance einer Früherkennung nutzt, reserviert für sich damit deutlich bessere Heilungschancen. „Auch bei der Krebsbehandlung hat die Medizin dank intensiver Forschung maßgebliche Fortschritte vorzuweisen. Die gilt es zu nutzen“, mahnt die Ärztin.

Laut dem Klinischen Krebsregister Sachsen gehören Darm-, Lungen-, Brust- und Prostatakrebserkrankungen zu den Krebsarten, die in Sachsen weiterhin am häufigsten auftreten. Ohnehin, so Dr. Klein weiter, verzeichneten die Mediziner besonders häufig bösartige Neubildungen von Krebsgeschwüren bei den Verdauungsorganen. Wünschenswert wäre daher, fährt sie fort, wenn auch die Hausärzte ihre Patienten noch mehr für die Krebsvorsorge sensibilisieren würden. Auch die Presse ist hier aktiv gefordert, ihren Beitrag zu leisten. Das Helios Park-Klinikum selbst versucht der Fehlentwicklung unter anderem mit Patientenveranstaltungen und medialer Aufklärung entgegenzuwirken. Zudem werden alle Patient:innen des Hauses direkt auf das Thema angesprochen. Im Gespräch versuchen Expert:innen wie Dr. Klein den Frauen und Männern die unbegründete Angst nehmen, aus Furcht vor einer Corona-Ansteckung den Besuch medizinischer Einrichtungen zu vermeiden.

Die Diagnose Darmkrebs muss längst kein Todesurteil mehr sein. Gerade im Anfangsstadium, in dem die Krankheit noch keine Beschwerden verursacht, sind die Heilungschancen am größten. Von einem Arzt entdeckt, ließen sich Metastasen gut und ohne Risiko bekämpfen, wodurch die Therapiechancen erheblich steigen.

In unserem zertifizierten Krebszentrum behandeln wir Krebserkrankungen des Bauchraumes möglichst schonend. Informieren Sie sich zu unserem Angebot, z. B. zur Behandlung von Darmkrebs.