Bei Prostatakrebs ist die Kenntnis der Prognose über den Krankheitsverlauf neben der Lebenserwartung wichtig, um eine Übertherapie und damit eventuell auftretende Nebenwirkungen aus nicht nötigen Behandlungen zu verhindern.
Ein nicht aggressives Prostatakarzinom bedarf gegebenenfalls niemals einer Therapie. Laut S3-Leitlinie der medizinischen Fachgesellschaften ist in diesem Fall die sogenannte "aktive Überwachung" oder sogar nur ein "zuwartendes Beobachten" eine gute Behandlungsoption. Das heißt: Der Tumor wird regelmäßig unter Berücksichtigung der Tumoreigenschaften wie Größe, Wachstum und Aggressivität, sowie Alter und Wunsch des Patienten kontrolliert, Diese aktive Überwachung kann jederzeit in eine aktive Behandlung überführt werden, sodass die Lebensqualität so lange wie möglich erhalten bleibt, ohne die Chancen auf Heilung zu verpassen.
Je jünger der Patient und je aggressiver der Krebs desto früher sollte der Tumor jedoch aktiv behandelt werden, um eine Tumoraussaat im Körper zu verhindern. Beim Vorliegen von Metastasen oder organüberschreitendem Tumorwachstum ist die Lebenserwartung bei jungen Pateinten verkürzt.
Bei einer aggressiven Form von Prostatakrebs kann die frühzeitige radikale Entfernung der Prostata die Lebenserwartung im Vergleich zum unbehandelten Krebs deutlich erhöhen.