Die Therapie des Mesothelioms in unserem Haus
Meist steht bei einer Aufnahme nicht fest, um welche Art Lungenerkrankung es sich genau handelt. Die Röntgenbilder zeigen eine "Auffälligkeit", die abzuklären ist.
Unsere Aufgabe ist es, unseren Patienten so schnell wie möglich Klarheit darüber zu verschaffen, was die Ursache ist. Dazu folgen in wenigen Tagen bei uns zahlreiche Untersuchungen und Tests, die wir unseren Patienten vorher genau erklären.
Wenn ein Pleuramesotheliom diagnostiziert wird, finden weitere Tests und Untersuchungen statt. Mit diesen Maßnahmen lässt sich feststellen, ob der Tumor operiert werden kann und damit die Heilungschancen steigen.
Nach den operationsvorbereitenden Untersuchungen entlassen wir unsere Patienten in der Regel für wenige Tage nach Hause, da viele Patienten die Diagnose einer Krebserkrankung mit dem Hausarzt und der Familie besprechen möchte.
Das Vorgespräch:
Bei der erneuten stationären Aufnahme erläutert Ihnen der Narkosearzt/die Narkoseärztin, was Sie zur Narkose wissen müssen.
Hierauf folgt ein ausführliches OP-Aufklärungsgespräch durch Chefarzt Prof. Joachim Pfannschmidt oder seine Oberärzte der Klinik für Thoraxchirurgie. Bringen Sie gerne Ihre Familienangehörigen oder Freunde zum Gespräch mit.
Nach der Operation:
- Die Dauer Ihres Aufenthaltes hängt davon ab, ob in Schlüssellochtechnik oder offen operiert wurde. Planen Sie ein bis zwei Wochen ein.
- Nach dem Eingriff folgt meist ein kurzer Aufenthalt auf der Überwachungsstation, am Folgetag kommen Sie meist schon auf Ihre Station.
- Wichtig sind jetzt intensive Übungen, wie Inhalationen.
- Unerlässlich ist eine schnelle Mobilisation: Patienten sollten schnell aus dem Bett aufstehen, um Komplikationen wie einer Lungenentzündung vorzubeugen.
- Innerhalb von 7 bis 10 Tagen liegt der Befund der Untersuchung des entnommenen Gewebes vor.
- Von dem Resultat hängt die Weiterbehandlung ab. Die Lungenspezialisten besprechen das gemeinsam mit ihren Kollegen während einer Konferenz.
- Beantragt wird auf Wunsch des Patienten im Anschluss an die Operation eine weitere stationäre Behandlung in einer spezialisierten Rehabilitationseinrichtung.
Die Entlassung:
- Bei Ihrer Entlassung erhalten Sie für einige Tage die notwendigen Medikamente sowie den ausführlichen Arztbrief, Sinnvoll ist, eine CD mit den abgespeicherten durchgeführten radiologischen Untersuchungen mitzunehmen. Sie erhalten diese in der Radiologie.
- In manchen Fällen ist eine Behandlung mittels Chemotherapie und/oder Bestrahlung ggf. mit zusätzlicher Operation erforderlich, sollten Sie betroffen sein, so erfahren Sie bei der Entlassung, wie es weitergeht.
- Sollte nach einer Operation eine Nachbehandlung nicht erforderlich werden, besteht die Möglichkeit einer Kur, für die wir noch während Ihres stationären Aufenthaltes alles Nötige veranlassen.
Da das Pleuramesotheliom bei der Diagnose nur sehr selten auf einen umschriebenen Bereich beschränkt ist, bildet die medikamentöse Systemtherapie noch immer das Rückgrat der tumorspezifischen Therapie dieser Erkrankung – selbst im Falle einer möglichen Operation bzw. Bestrahlung: Im Mesotheliomzentrum der Lungenklinik Heckeshorn ist neben der klassischen Chemotherapie auch die Immuntherapie etablierter Bestandteil der systemischen Tumortherapie.
Abhängig vom histologischen Subtyp, vorhandenen Nebenerkrankungen, dem Allgemeinzustand sowie der Berücksichtigung weiterer Voraussetzungen kann die Immuntherapie der Chemotherapie sogar bereits überlegen sein – in der Regel bei besserer Verträglichkeit und weniger Nebenwirkungen. Wie bei jeder Tumorerkrankung sollte der Tumor vor der Therapie jedoch in seiner Ausbreitung eindeutig klassifiziert und mittels Gewebeprobe intensiv feingeweblich untersucht sein. Mit dem Institut für Gewebediagnostik und der Klinik für Radiologie vor Ort kann die Lungenklinik Heckeshorn dies bestmöglich leisten.
Wenn alle Ergebnisse vorliegen, wird in einer interdisziplinären Tumorkonferenz ein bestmöglicher Therapieplan entworfen, und diese Empfehlung anschließend mit den Patienten in einer speziellen Mesotheliom-Sprechstunde besprochen.
Das Pleuramesotheliom ist ein in der Regel schnell wachsender Tumor, der vom Rippen- und Lungenfell (Pleura genannt) ausgeht und meist durch beruflichen Asbestkontakt verursacht wird, der auch Jahrzehnte zurückliegen kann. Jährlich werden deutschlandweit hunderte von Fällen in darauf spezialisierten Kliniken – wie unserer – behandelt.
Seit wenigen Jahren kann das Pleuramesotheliom mit einer Operation, bei der das Rippenfell (Pleurektomie) sowie Zwerchfell und Herzbeutel entfernt werden, sowie einer intraoperativen Chemotherapie (HITHOC) behandelt werden.
Dieses kombinierte Verfahren wird zum Teil auch bei Metastasenbildung von Thymomen im Rippenfell (eine seltene Erkrankung der Thymusdrüse) angewendet, in Ausnahmefällen auch bei Pleurakarzinosen.
Entscheidend für den Behandlungserfolg sind eine individuelle und interdisziplinäre Entscheidung für ein multimodales Therapiekonzept, das im Rahmen der wöchentlichen Tumorkonferenz erarbeitet wird.
Die Medizin entwickelt sich ständig weiter. Hierfür mitverantwortlich sind auch klinische Studien: Zum einen können damit bestehende Therapien kontrolliert und verbessert werden und zum anderen neuartige Behandlungen und Verfahren geprüft und optimiert. Klinische Studien verfolgen dabei ein klares Ziel: dem Patienten eine noch bessere Behandlung zu bieten.
Erste Informationen zu klinischen Studien:
- Die Durchführung klinischer Studien ist an strenge Auflagen gebunden.
- Um diese Anforderungen zu erfüllen, verfügt das Lungenzentrum über ein spezialisiertes Team aus Studienärzten, Krankenschwestern und Wissenschaftlern.
- Sämtliche klinische Studien werden dabei durch unabhängige Gutachter der Ethikkommission überprüft.
- Innerhalb von experimentellen Studien werden im Labor z.B. anhand von Gewebeproben oder Blutmaterial Untersuchungen durchgeführt, die ebenfalls von einer Ethikkommission geprüft werden.
- Bei Interesse an einer Teilnahme an einer klinischen Studie besprechen Patienten sämtliche Fragen im Vorfeld mit dem zuständigen Studienarzt.
- Sollte eine Studienteilnahme nicht in Frage kommen, oder wenn eine Studienteilnahme abgebrochen wird, entstehen selbstverständlich keinerlei Nachteile in der medizinischen Betreuung.
In einer fachübergreifenden Zusammenarbeit erarbeiten die Experten der folgenden Fachbereiche ein individuelles Behandlungskonzept:
Unsere Kooperationspartner
Mit diesen Partner arbeitet das Mesotheliomzentrum zusammen.