Die Lungenkrebsbehandlung: Ablauf und wichtige Informationen
Ob mit einer hausärztlichen Einweisung, über das Notfallzentrum oder über die Ambulanz, die eine stationäre Aufnahme empfiehlt - in jedem Fall steht eine umfassende und schnelle Untersuchung, um zu klären, an welcher Lungenkrankheit Sie leiden.
Unser Ziel ist es, unseren Patienten so schnell wie möglich Klarheit darüber zu verschaffen, was die Ursache ist. Dazu folgen in wenigen Tagen bei uns zahlreiche Untersuchungen und Tests, die wir unseren Patient:innen vorher genau erklären.
Neueste Behandlungsmethoden auf Grundlage der Befunde
Für jede:n Patient:in wird – nach Vorliegen der Untersuchungsbefunde und eines fachlichen Austauschs im Rahmen des interdisziplinären Tumorboards – ein individuelles Therapiekonzept erstellt.
Die anstehende Therapie wird im Vorfeld gründlich besprochen und in der Regel besteht für jede:n Patient:in die Möglichkeit, vor Beginn der eigentlichen Therapie, für einige Tage nach Hause zu kommen und die geplante Therapie mit dem behandelnden Arzt und der Familie zu besprechen.
Wenn Lungenkrebs diagnostiziert wird, finden weitere Tests und Untersuchungen statt. Mit diesen Maßnahmen lässt sich feststellen, ob der Tumor operiert werden kann und damit die Heilungschancen steigen. Die Lungenfachärzt:innen überprüfen
- die Herz- und Lungenleistung mittels eines Belastungs-EKG inkl. Messung des Sauerstoffgehaltes im Blut. Bei Auffälligkeiten am Herzen können weitere Untersuchungen in unserer Klinik für Kardiologie folgen.
- die Lungenfunktion. Es folgt eine Durchblutungsmessung der Lunge, um einzuschätzen, wie sich der Verlust von Lungengewebe durch einen Eingriff auf die Atemleistung auswirken würde.
- Blutgase
- die Lunge mittels Röntgenaufnahme
- den Bauchraum mit Ultraschalluntersuchungen durch unsere erfahrenen Gastroenterologen der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Diabetologie
- das Luftröhrensystem mit Hilfe einer Spiegelung in Kurznarkose. Die entnommenen Proben untersucht der Pathologe in der Gewebediagnostik.
Nach den operationsvorbereitenden Untersuchungen entlassen wir unsere Patient:innen in der Regel für wenige Tage nach Hause, da sie in der Regel die Krebs-Diagnose mit dem Hausarzt und der Familie besprechen möchten. Zum Eingriff gehören folgende Stationen:
Das Vorgespräch
- Bei der erneuten stationären Aufnahme erläutert Ihnen der Narkosearzt/die Narkoseärztin, was Sie zur Narkose wissen müssen
- Hierauf folgt ein ausführliches OP-Aufklärungsgespräch durch Chefarzt Prof. Joachim Pfannschmidt oder seine Oberärzte der Klinik für Thoraxchirurgie. Bringen Sie gerne Ihre Familienangehörigen oder Freunde zum Gespräch mit.
Nach der Operation
- Die Dauer Ihres Aufenthaltes hängt davon ab, ob in Schlüssellochtechnik oder offen operiert wurde. Planen Sie ein bis zwei Wochen ein.
- Nach dem Eingriff folgt meist ein kurzer Aufenthalt auf der Überwachungsstation, am Folgetag kommen Sie meist schon auf Ihre Station.
- Wichtig sind jetzt intensive Übungen, wie Inhalationen.
- Unerlässlich ist eine schnelle Mobilisation: Patient:innen sollten schnell aus dem Bett aufstehen, um Komplikationen wie einer Lungenentzündung vorzubeugen.
- Innerhalb von 7 bis 10 Tagen liegt der Befund der Untersuchung des entnommenen Gewebes vor.
- Von dem Resultat hängt die Weiterbehandlung ab. Die Lungenspezialisten besprechen das gemeinsam mit ihren Kollegen während einer Konferenz.
- Beantragt wird auf Wunsch des Patienten im Anschluss an die Operation eine weitere stationäre Behandlung in einer spezialisierten Rehabilitationseinrichtung.
Die Entlassung
- Bei Ihrer Entlassung erhalten Sie für einige Tage die notwendigen Medikamente sowie den ausführlichen Arztbrief, Sinnvoll ist, eine CD mit den abgespeicherten durchgeführten radiologischen Untersuchungen mitzunehmen. Sie erhalten diese in der Radiologie.
- In manchen Fällen ist eine Behandlung mittels Chemotherapie und/oder Bestrahlung ggf. mit zusätzlicher Operation erforderlich, sollten Sie betroffen sein, so erfahren Sie bei der Entlassung, wie es weitergeht.
- Sollte nach einer Operation eine Nachbehandlung nicht erforderlich werden, besteht die Möglichkeit einer Kur, für die wir noch während Ihres stationären Aufenthaltes alles Nötige veranlassen.
Dank molekular-genetischer Untersuchung – sprich Genanalysen – sind die Therapiemöglichkeiten bei Lungenkrebs besser und individueller geworden.
An der Lungenklinik Heckeshorn können Lungenkrebspatient:innen die Immuntherapie oder die zielgerichtete Therapie erhalten. Diese Behandlungen werden in der Regel besser vertragen, haben weniger Nebenwirkungen und ermöglichen ein längeres Überleben. Voraussetzung hierfür sind moderne diagnostische Methoden wie die molekular-genetische Untersuchung.
Gemeinsam mit dem Institut für Gewebediagnostik haben wir von der Lungenklinik Heckeshorn einen optimalen Arbeitsablauf entwickelt, mit dem ein molekular-pathologischer Befund des Tumorgewebes bereits nach fünf Tagen vorliegt und eine Therapie-Empfehlung ausgesprochen werden kann. Damit sind wir an der Lungenklinik besonders schnell und verkürzen auch eine für den Patienten zusätzlich belastende Zeit der Ungewissheit.
Die Medizin entwickelt sich ständig weiter. Hierfür mitverantwortlich sind auch klinische Studien: Zum einen können damit bestehende Therapien kontrolliert und verbessert werden und zum anderen neuartige Behandlungen und Verfahren geprüft und optimiert.
Ablauf von klinischen Studien:
- Die Durchführung klinischer Studien ist an strenge Auflagen gebunden.
- Um diese Anforderungen zu erfüllen, verfügt das Lungenzentrum über ein spezialisiertes Team aus Studienärzten, Krankenschwestern und Wissenschaftlern.
- Sämtliche klinische Studien werden dabei durch unabhängige Gutachter der Ethikkommission überprüft.
- Innerhalb von experimentellen Studien werden im Labor z.B. anhand von Gewebeproben oder Blutmaterial Untersuchungen durchgeführt, die ebenfalls von einer Ethikkommission geprüft werden.
Bei Interesse an einer Teilnahme an einer klinischen Studie besprechen unsere Patient:innen sämtliche Fragen im Vorfeld mit dem zuständigen Studienarzt.
Sollte eine Studienteilnahme nicht in Frage kommen, oder wenn eine Studienteilnahme abgebrochen wird, entstehen selbstverständlich keinerlei Nachteile in der medizinischen Betreuung.
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