Stereotaktische Strahlentherapie

Als Stereotaxie bezeichnet man eine sehr aufwendige Hochpräzisionsbestrahlung in der Strahlentherapie. Kleine Tumorherde, wie z. B. in der Lunge oder im Gehirn lassen sich dadurch hochdosiert und nebenwirkungsarm gezielt behandeln.

Foto: Stereotaxiemaske

Im Allgemeinen wird die Stereotaxie in der Strahlentherapie in zwei Bereiche eingeteilt:

  • intracranielle Stereotaxie (innerhalb des Schädels)    
  • extracranielle Stereotaxie (außerhalb des Schädels)

Intracranielle Stereotaxie

Einer Sonderform der Kopfstereotaxie stellt die Radiochirurgie dar.

Die Radiochirurgie ist sozusagen eine „Operation ohne Messer“.  Dazu wird in einer einzigen Fraktion (Bestrahlungssitzung) eine sehr hohe Dosis im Tumor appliziert. Um den Tumor aus verschiedenen Einstrahlrichtungen genau zu treffen gibt es spezielle Masken zur Immobilisierung der Patienten.

Bestrahlungsplanung Radiochirurgie Hirnmetastasen

Neben einer sehr modernen technischen Infrastruktur und der genauen dosimetrischen Planung existieren weitere Kriterien für die Durchführung einer Radiochirurgie bzw. einer hypofraktionierten stereotaktischen Radiotherapie im Kopfbereich. Dabei sind Größe, Ort und Beschaffenheit der bösartigen und gutartigen Tumore, Metastasen oder Gefässveränderungen ausschlaggebend.

Bestrahlungsplanung hypofraktionierte Stereotaxie Lungentumor

Extracranielle Stereotaxie

 

Bei der Lungenstereotaxie führen wir in der Regel ein 4d-CT durch. Beim 4d-CT wird die Atemkurve des Patienten aufgenommen und dadurch erhält man ein dynamisches CT.

Dadurch lässt sich die Bewegung des Tumors während der Atmung nachvollziehen. Man kann nun entweder die Sicherheitssäume vergrößern , damit gewährleistet ist, dass man jederzeit den Tumor während der Atmung trifft oder man bestrahlt nur in bestimmten Atemphasen, in denen der Tumor ruhig an einer Stelle liegt.

Video 1

Video 2

Lungentumore und Tumore das Abdomen unterliegen bei normaler Atmung einer Bewegung. Um diese für die Planung zu berücksichtigen wird das CT für verschieden Atemphasen aufgenommen. Das Resultat ist ein CT in der die Bewegung der Organe und des Tumors zeigt. (siehe Video1 und Video2)

Weitere Stereotaxien

Des Weiteren sind auch Stereotaxien in der Leber oder der Prostata möglich.

Durch die hohen Strahlendosen verkürzt sich in der Regel die gesamte Behandlungszeit von einem einzigen Termin bis zu 8 Terminen.

Im Abdomen ist die Beweglichkeit durch die Atmung auch zu berücksichtigen. Durch atemgesteuerter CT Bildgebung, können solche Beweglichkeiten direkt erfasst und mit in der Bestrahlungsplanung berücksichtigt werden. (siehe Video)