Häufige Fragen zur Strahlentherapie

Häufige Fragen zur Strahlentherapie

An dieser Stelle beantworten wir uns häufig gestellte Fragen zur Strahlentherapie. Sollten Sie darüber hinaus Fragen haben, wenden Sie sich gerne an unser Ärzte- und Pflegepersonal oder kontaktieren uns über unser Kontaktformular.

Viele Patienten bemerken keine wesentlichen Veränderungen, wenn sie bestrahlt werden. Gelegentlich schildern Patienten aber eine Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Grund ist die Auseinandersetzung des körpereigenen Immunsystems mit dem täglichen Bestrahlungsreiz, ähnlich einer anhaltenden Infektion. Die Beschwerden sind auch abhängig von der Lokalisation der Bestrahlung und der Größe des behandelten Volumens. Eine begleitende Chemotherapie kann Beschwerden verstärken und überlagern.

Bei der perkutanen Strahlentherapie oder auch Bestrahlung von außen werden zwei Arten von Strahlen verwendet. Zum einen hochenergetische Röntgenstrahlen, sogenannte Photonenstrahlung, und Elektronenstrahlung. Die Photonenstrahlung kann man sich ähnlich dem sichtbaren Licht nur mit höherer Energie (ca. ein Faktor von einer Million) vorstellen. Die höhere Energie der Photonen ermöglicht, auch tief im Körper liegende Tumoren zu erreichen. Dagegen sind Elektronen nur für die Behandlung von Tumoren an der Oberfläche geeignet, da ihre Wirkung in tiefer liegenden Regionen des Körpers nachlässt. Je nach Art der therapeutischen Behandlung wird genau abgewogen, welche Therapie und welche Strahlenart für welchen Patienten am geeignetsten ist.

 

Sofort nach Verlassen des Behandlungsraums sind Sie strahlungsfrei. Einem normalen Kontakt mit Ihren Angehörigen und Freunden steht nichts im Wege.

Ähnlich einer diagnostischen Aufnahme (Röntgenbild) ist von der Bestrahlung selbst nichts zu merken. Im Laufe der Behandlung können jedoch Nebenwirkungen (z.B. Hautrötungen) auftreten. Welche Beschwerden während Ihrer Tumorbehandlung eventuell auftreten können, wird ausführlich im Arzt-Patienten-Gespräch besprochen.

Der Begriff der Anzeichnung ist historisch begründet und meint heute das Setzen von Markierungen auf den Körper bereits während des Planungs-CTs. Diese sind notwendig für die spätere genaue Lokalisation des Tumors in den CT-Bildern und darauf aufbauende Bestrahlungsplanung. Nach der ersten Bestrahlung werden die endgültigen Markierungen mit Stiften auf dem Patientenkörper festgelegt und dürfen während der gesamten Bestrahlungsserie vom Patienten nicht entfernt werden. Falls doch eine Markierung zu Hause leicht abgewaschen wurde, sollte diese mit einem wasserfesten Stift durch Angehörige sofort nachgemalt werden und dies den MTRAs vor der nächsten Bestrahlung mitgeteilt werden.

Man erhält eine Personenidentifikationskarte. Diese muss zwingend zu jedem Termin mitgebracht werden, da sonst eine Bestrahlung nicht möglich ist.

Für die Lagerung des Patienten auf dem muss ein Handtuch als Unterlage mitgebracht werden. Dieses sollte nach Möglichkeit mindestens 40x80 cm groß sein. Beginnt die Bestrahlung in einem neuen Quartal, so ist eine neue Überweisung und auch die Versicherungskarte mitzubringen.

Es werden Ihnen dort alle weiteren Bestrahlungstermine ausgehändigt.

Je nach therapeutischem Konzept Dauert der gesamte Bestrahlungstermin zwischen 10 und 30min. Dabei beträgt die reine Bestrahlungszeit nur wenige Minuten.

Die Patienten finden sich im Wartebereich der Strahlentherapie ein Lageplan. Sie werden vom Personal aufgerufen und eine Kabine gebeten. Mit der ausgehändigten Personenidentifikationskarte checken Sie sich am Bestrahlungsgerät ein. Nur so kann die folgende Behandlung freigeschaltet werden.

Im Bestrahlungsraum werden Sie auf dem  Behandlungstisch durch die Medizinisch Technische Radiologische Assistentin (MTRA) für die Bestrahlung vorbereitet. Nach korrekter Positionierung verlassen die MTRAs den Behandlungsraum. Es werden Röntgenaufnahmen von Ihnen angefertigt, um die exakte Bestrahlungsposition zu bestimmen.  Während der gesamten Bestrahlung werden die Patienten durch 2 MTRAs überwacht (Video, Sprechverbindung).

Nach der Bestrahlung helfen Ihnen die MTRAs beim Aufstehen und begleiten Sie in die Kabine zurück.

Generell ist es wichtig, alle vorgesehenen Termine der Behandlung wahrzunehmen.  Sollte eine Bestrahlungssitzung z.B. durch Krankheit ausfallen, so wird diese im Regelfall nachgeholt.

Die moderne Strahlentherapie ist heute meist sehr gut verträglich und verursacht wenige oder keine akuten oder späten Nebenwirkungen. Trotzdem können Patienten über Nebenwirkungen klagen, die behandelt werden müssen. Diese Beschwerden sind abhängig von der Lokalisation der Bestrahlung und der verabreichten täglichen und gesamten Dosis. Meist klingen akute Therapie-Nebenwirkungen schon kurz nach Ende der Bestrahlungsserie wieder ab und verschwinden wenig später ganz. Wichtig ist, dass die betreuenden Strahlentherapeuten rechtzeitig über Ihre Beschwerden informiert werden.

Die Planung einer Strahlentherapie erfolgt immer unter Berücksichtigung verschiedener Fragestellungen.

  • Besteht eine Heilbarkeit?
  • Welche Dosis benötigt der festgestellte Tumor?
  • Sind Lymphknoten oder Nachbarorgane befallen?
  • Sind Metastasen bekannt?
  • Wie viele Metastasen sind bekannt?
  • Ist der Tumor operiert worden?
  • Soll der Tumor nach Ende der Strahlentherapie operiert werden?
  • Wie ist die körperliche Gesamtverfassung des Patienten?
  • Wie ist das ungefähre biologische Alter des Patienten?
  • Ist eine Chemotherapie geplant?
  • Ist eine Immuntherapie geplant?
  • Soll die Chemotherapie parallel zur Bestrahlung durchgeführt werden?

Um bestmöglich zu behandeln, sollen alle Tumorpatienten an einem Tumorboard besprochen werden. Im Falle einer Bestrahlung erhalten die betroffenen Patienten dann einen Termin in unserer Ambulanz, wo Ihnen eingehend das strahlentherapeutische Konzept erklärt wird. In dem Gespräch werden detaillierte Angaben zur Hauptwirkung und zu möglichen Nebenwirkungen der Therapie gemacht. Alle Patienten haben die Möglichkeit, eingehend Fragen zu stellen.

Ob Sie zur Behandlung selbst mit dem Auto fahren können, hängt von Ihrem Allgemeinzustand und der bestrahlten Körperregion ab. Die meisten Patienten können selbst mit dem Auto kommen und sind auch nach der Bestrahlung noch fahrtüchtig. Bei Bestrahlungen am Schädel wird jedoch empfohlen, einen Transportdienst in Anspruch zu nehmen. Fragen Sie hierzu Ihren Strahlentherapeuten.

Direkt vor der Strahlentherapie der Helios Kliniken Schwerin befinden sich einige Parkplätze für unsere Patienten. Alle unsere Patienten erhalten eine Parkkarte für die Dauer der Behandlung. Mit dieser ist es möglich, kostenfrei bei uns zu parken.

Sie sollten während der strahlentherapeutischen Behandlung auf Baden, Schwimmen oder Sauna verzichten, damit einerseits nicht die Lagerungsmarkierungen entfernt und andererseits die bestrahlten Hautareale nicht zu sehr gereizt werden.

Eine gesunde Ernährung ist während der Strahlentherapie sehr wichtig. Wir werden Sie bei Erstkontakt in unserer Ambulanz eingehend darüber informieren. Grundsätzlich sollten Sie versuchen, während der Strahlentherapie das Gewicht zu halten. Gegebenenfalls werden wir Sie mit hochkalorischen Nahrungsmitteln, Medikamenten gegen Appetitlosigkeit oder Übelkeit unterstützen. Manchmal kann auch eine depressive Verstimmung Grund für den Gewichtsverlust sein. Das offene Gespräch zwischen Patient und zuständigem Strahlentherapeut ermöglicht die Auswahl der geeigneten Begleittherapie.

Ob Sie ihrer täglichen Arbeit und Freizeitaktivitäten nachkommen können, hängt von Ihrem Allgemeinzustand ab. Patienten mit Brust- oder Prostatakrebs können durchaus berufstätig bleiben. Die Termine für berufstätige Patienten werden durch unser Personal möglichst auf die Arbeitszeit abgestimmt. Inwieweit Sie Sport treiben können, machen Sie am besten von Ihrem Allgemeinbefinden abhängig. Gerne können Sie diese Frage auch mit unseren Ärzten gemeinsam klären.

Sie können mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren oder ein Taxiunternehmen beauftragen. Die Kosten für den Transport mit dem Taxi werden teilweise von den Krankenkassen übernommen. Für eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse sollten Sie sich vor Beginn der Behandlung mit Ihrer Krankenkasse in Verbindung setzen.