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Erste MTRA-Auszubildende starten direkt am Helios Klinikum Emil von Behring durch

Es ist ein wichtiger Schritt für die Nachwuchsarbeit in der radiologischen Diagnostik: Erstmals können zwei Medizinisch technische Radiologieassistentinnen direkt am Helios Klinikum Emil von Behring ausgebildet werden. Seit Anfang Oktober verstärken sie das Team rund um Chefarzt PD Dr. Christian Althoff und leisten damit u.a. einen entscheidenden Beitrag zur gezielten Erkennung und Behandlung künftiger Covid-19-Fälle.
12. Oktober 2021

„Ein modernes Krankenhaus könnte ohne eine funktionierende radiologische Diagnostik nicht bestehen – besonders in Zeiten wie diesen“, betont PD Dr. Christian Althoff, Chefarzt des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Nuklearmedizin und molekulare Bildgebung am Helios Klinikum Emil von Behring, eindringlich. Wie wichtig der professionelle Einsatz von Röntgenstrahlung ist, zeigt sich auch im aktuellen Pandemiegeschehen. Denn um Covid-19-Verdachtsfälle und Krankheitsverläufe zuverlässig beurteilen zu können, sind bildgebende Verfahren von entscheidender Bedeutung. Doch was tun, wenn ein Krankenhaus zwar über die technischen Geräte und Apparaturen verfügt, aber niemand da ist, der diese bedient? Ein Negativszenario, dem sich viele Kliniken immer wieder ausgesetzt sehen. Ein Grund dafür ist der fehlende Nachwuchs im Bereich der Medizinisch-technischen Radiologieassistenz (MTRA). MTRA nehmen eine feste Rolle zwischen modernster Technik, Ärzt:innen und Patient:innen ein. Ihre Arbeit hilft dabei, Krankheiten gezielt zu erkennen, zu heilen und zu lindern. Dabei sind sie nicht nur hochqualifizierte technische Spezialist:innen, sondern genauso Expertinnen und Experten im Strahlenschutz. Ein spannender und facettenreicher Berufszweig also.

Doch das Problem versteckte sich im Kleingedruckten: Die Schüler absolvierten ihre praktischen Einsätze bisher zwar an der Klinik, waren dort aber nicht fest angestellt, erhielten keine Vergütung und mussten oft sogar selbst hohe Schulgelder bezahlen. „Viele fühlten sich dadurch abgeschreckt, die eigentlich großes Interesse am Erlernen des großartigen Berufs hatten. Das hat sich nun aber glücklicherweise geändert“, freut sich Marlen Bergmair, stellvertretende MTRA-Leitung und Praxisanleiterin am Klinikum. Denn durch den neuen Tarifvertrag für Auszubildende der Länder können angehende Medizinischtechnische Radiologieassistent:innen seit 2019 in Kooperation mit Berliner und Brandenburger Schulen nun endlich direkt am Haus angestellt und vor Ort angelernt werden. So auch am Helios Klinikum Emil von Behring, hier werden die neuen Schülerinnen in der Radiologie, Nuklearmedizin und in der Strahlentherapie ganzheitlich praktisch ausgebildet. Den theoretischen Anteil absolvieren sie am Gesundheitscampus Potsdam.

Erste MTRA-Auszubildende starten direkt am Helios Klinikum Emil von Behring durch

Das Team rund um Chefarzt PD Dr. Christian Althoff hatte in den vergangenen Wochen alle Hände voll zu tun – insgesamt 60 Bewerberinnen und Bewerber interessierten sich für die dreijährige MTRA-Ausbildung am Zehlendorfer Standort. „Wir waren positiv überrascht und überwältigt von der Vielzahl der Zusendungen. Umso schwerer fiel es uns, eine Entscheidung zu treffen. Von unserer finalen Auswahl sind wir aber absolut überzeugt und freuen uns auf die Teamverstärkung“, zeigt sich die leitende MTRA, Martina Bader-Bednareck, begeistert.

Seit Anfang Oktober widmen sich Casey Schicketanz (19) und Laura Belitz (22) im Berliner Süden nun dem vollen Spektrum der Medizin. Ein Sprung ins kalte Wasser ist der aufregende Krankenhausalltag für die zwei neuen Azubis am „Emil“ allerdings nicht. Denn die Berlinerin und die Brandenburgerin stachen besonders durch ihren Wissendurst, ihr Engagement und ihre Erfahrung hervor.

„Ich wünsche mir schon lange, ganz nah an und mit Menschen zu arbeiten. Nach meinem Schulabschluss war ich im Krankentransport tätig. Wenn ich dabei an den Röntgenräumen vorbeifuhr, wollte ich am liebsten anhalten und ganz genau hinsehen“, scherzt die 22-Jährige Laura. Auch Casey ist sich sicher, den richtigen Weg zu gehen: „Mir geht es um den direkten Kontakt zu Patientinnen und Patienten aber auch um die Lehre des eigenen Körpers und die Anatomie. Zu zeigen, was unter der Hülle steckt - das finde ich faszinierend.“

Auch in Zukunft möchte das Team angehende Medizin-Expert:innen für dieses wichtige Feld gewinnen – und den Beruf zur Berufung machen. „Wir freuen uns, dass das ´Emil´ nun auch für werdende MTRA als wichtige Ausbildungsstätte wahrgenommen wird und wir die Nachwuchsarbeit so ganz aktiv mitgestalten dürfen“, schließt Chefarzt PD Dr. Christian Althoff ab.