August 2019: Heinz Woyke ist bei einem Routine-Termin bei seinem Urologen. Dieser rät ihm zu einer vorsorglichen Darmspiegelung in der Helios Klinik Köthen. Die schockierende Diagnose: „Rektum-Karzinom“, der sogenannte Mastdarmkrebs. Schnell wird klar, dass ein Teil seines Darmes, nach einer Chemo- und Strahlentherapie operativ entfernt werden muss.
„Dank der Fürsorge in der Helios Klinik Köthen habe ich mich von Beginn an zu jeder Zeit in guten Händen gewähnt und hatte absolutes Vertrauen in das Team um Frau Prof. Kipfmüller“, sagt Heinz Woyke. Prof. Dr. med. Brigitte Kipfmüller ist Chefärztin der Allgemein- und Viszeralchirurgie in der Helios Klinik Köthen.
Während des operativen Eingriffes zeigte sich eine ausgeprägte Entzündung von der Bestrahlung. Eine sofortige Verbindung zwischen Dick- und Mastdarm war zu risikobehaftet und musste verschoben werden. Ein zweiter Eingriff war nötig. Kurzfristig entscheidet die Chefärztin aus Köthen, den Patienten in das Helios Klinikum Emil von Behring in Berlin zu Prof. Dr. med. Marc H. Jansen zu verlegen.
Vernetzt über Standortgrenzen hinaus
Zwischen beiden Kliniken gibt es eine standortübergreifende Kooperation in der Chirurgie. „Der Patient profitiert durch die enge Vernetzung von der fachlichen Expertise, da dieser Eingriff in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie am Helios Klinikum Emil von Behring häufiger durchgeführt wird. Gleichzeitig ist eine heimatnahe Versorgung vor- und nach der OP gegeben“, so Prof. Kipfmüller. Prof. Jansen bestätigt: „Dem Patienten steht die doppelte Kompetenz zur Verfügung. Bei Herrn Wokye wurden wir um Rat gebeten und haben aufgrund der technisch aufwändigen OP unsere Unterstützung angeboten.“
Für den zweiten operativen Eingriff begleitete die Köthener Chefärztin ihren Patienten in die Partnerklinik. Aufgrund der besonderen Ausgangssituation mit einem nur noch 1,5 Zentimeter langen Darm-„Stumpf“ bedurfte es einer besonderen Lösung, einem sogenannten transanalen Wiederanschluss des Darms.
Mit doppelter chirurgischer Expertise zweier Chefärzte wurde Heinz Woyke zum Schutz der Neuverbindung ein temporärer künstlicher Darmausgang, ein so genanntes protektives Dünndarm-Stoma, angelegt.
„Der fachliche Austausch auf höchstem medizinischen Niveau und der Bündelung unserer Kompetenzen im medizinische Netzwerk dienen vor allem der optimalen Versorgung unserer Patienten. Bereits seit einigen Jahren kenne ich die Kolleginnen und Kollegen aus Köthen und weiß um die vertrauensvolle Zusammenarbeit “, so Prof. Jansen.
„Die Entscheidung, in Berlin ein zweites Mal operiert zu werden hat mich nicht beunruhigt. Ich wusste, dass ich den Ärzten vertrauen kann“. Auch die OP in Berlin war erfolgreich und der Patient konnte nach kurzer Zeit zurück nach Köthen verlegt werden.
Zurück nach Köthen
Nach einer Phase der Erholung steht ein dritter, letzter – aber entscheidender – Eingriff noch aus: die Rückverlegung des künstlichen Darmausgangs. Es ist Montag: Heinz Woyke bezieht in der Klinik Köthen fast routiniert das Patientenzimmer und wird am gleichen Tag operiert. Bereits am Donnerstag sitzt er lächelnd auf seinem Bett und wartet auf seine Papiere für die Entlassung.
Zu Prof. Brigitte Kipfmüller sagt er zum Abschied: „Ich habe beim ersten Toilettengang vor Glück geweint. Ich habe den behandelnden Ärzten so viel zu verdanken und möchte mich bei den Teams beider Kliniken auf das herzlichste bedanken. Das hat mein Leben verändert, jetzt kann ich mich darauf freuen, mit meinen Enkeln baden zu fahren“, sagt Heinz Woyke zum Abschied.
Kompetenzen bündeln und von Spezialisierungen profitieren: „Bereits seit einigen Jahren sind wir dabei, medizinische Professionen zu konzentrieren und somit gemäß unserer qualitativen Ansprüche und der gesetzlich geforderten Mindestmengen zu handeln. Deshalb bieten wir nicht mehr an allen Standorten alle Leistungen an, sondern schauen bei ausgewählten Behandlungen, welche Einrichtung aus unserem Netzwerk für unsere Patienten die beste Wahl ist. Das gilt eben auch dann, wenn dieses Team in einem anderen Krankenhaus arbeitet. Denn wenn es kompliziert wird, braucht man Spezialisten. Und wer etwas oft macht, kann es besser“, sagt Prof. Sebastian Heumüller, Regionalgeschäftsführer der Helios Region Ost. „Unsere Patienten profitieren so von einem ganzheitlichen medizinischen Angebot. Egal in welche unserer Einrichtungen ein Patient geht, er kann immer darauf vertrauen, die beste Behandlung zu erhalten – unabhängig vom Klinikstandort.“
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