Schleim im Stuhl: Ursachen und Bedeutung © Foto: wideeyes - stock.adobe.com
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Schleimiger Kot: Das müssen Sie wissen

Schleim im Stuhl: Ursachen und Bedeutung

Schleim im Stuhlgang kann beunruhigend sein. Doch nicht immer steckt eine ernsthafte Erkrankung wie Darmkrebs dahinter. Was er bedeutet und welche Ursachen möglich sind, lesen Sie hier.

In kleinen Mengen normal

Geringe Mengen fallen oft gar nicht auf und sind völlig normal. Denn die Schleimdrüsen im Magen-Darm-Trakt produzieren das zähflüssige Sekret, um die Nahrung zu verdauen und weitertransportieren zu können. Nimmt die Menge jedoch sichtbar zu, kann eine ernsthafte Erkrankung die Ursache sein. 

Welche Erkrankungen stecken dahinter? 

Bei vielen Erkrankungen kommt es zu schleimigem Stuhlgang. Dazu zählen unter anderem:

  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten (zum Beispiel Laktoseintoleranz oder Glutenunverträglichkeit)
  • Infektionserkrankungen (Magen-Darm-Infekte)
  • Magenschleimhautentzündung
  • Reizdarmsyndrom
  • chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (zum Beispiel Morbus Crohn und Colitis ulcerosa)
  • entzündete Ausstülpungen der Darmwand (Divertikulitis)
  • Darmkrebs

Was sagen die Farben aus?

Durchsichtiger Schleim im Kot ist normal und kein Anlass zur Sorge. Häufig ist die vermehrte Schleimausscheidung auf eine fettige Mahlzeit zurückzuführen. Aber auch eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder eine Ernährungsumstellung können Gründe für eine vermehrte Schleimbeimengung sein. 

Weißer Schleim kann verschiedene Ursachen haben. Er kann auf eine Entzündung oder Infektion im Darm hinweisen, die durch Bakterien oder Viren verursacht werden. Auch Verstopfung oder Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa können ursächlich sein.

Mögliche Ursachen sind beispielsweise eine bakterielle oder virale InfektionEntzündungen des Verdauungstrakts oder Unverträglichkeiten von Lebensmitteln

Häufig ist grüner Schleim auf eine schnelle Passage durch den Darm zurückzuführen. Dies kann daran liegen, dass der Körper versucht, eine Infektion oder einen Virus loszuwerden und der Stuhl somit den Magen-Darm-Trakt schneller durchläuft. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen grüner Schleim auf eine schwerwiegendere Erkrankung wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa hinweisen kann. 

Eine solche Verfärbung kann auf Blutungen im Verdauungstrakt hindeuten. Es könnte aber auch eine Infektion oder Entzündung im Darm oder eine Nahrungsunverträglichkeit vorliegen. 

Rote Lebensmittel, wie etwa Rote Bete, können den Stuhlgang rot verfärben. Mögliche Ursachen können jedoch auch Hämorrhoidenentzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa, PolypenInfektionenDivertikulitis oder sogar Darmkrebs sein.

Blut und Schleim im Kot sind immer ein Alarmzeichen. Auch wenn der Stuhl nur selten oder einmalig blutig erscheint, sollte eine ärztliche Praxis aufgesucht werden, um die Ursachen zu klären. Diese können von einer relativ harmlosen Magen-Darm-Infektion bis hin zum lebensbedrohlichen Darmkrebs variieren. Auch selten auftretende Blutungen im Verdauungstrakt können langfristig zu einer Blutarmut führen.

Wann zum Arzt?

Wenn Sie häufig Schleim vorfinden und wenn er sich blutig verfärbt ist, sollten Sie ärztlichen Rat einholen. In Verbindung mit Symptomen wie FieberBauchschmerzenErbrechen, Durchfall oder Verstopfung ist dies immer ärztlich abzuklären. 

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? 

Es empfiehlt sich zunächst die Ernährung umzustellen. Nahrung, die dem Darm schadet, wie etwa fettreiches und zuckerhaltiges Essen oder Alkohol, sollte vermieden werden.

Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkorn-GetreideprodukteLeinsamenFlohsamen sowie frisches Obst und Gemüse wirken sich positiv auf den Magen-Darm-Trakt und den Stuhlgang aus. 

Zudem sollten dem Körper täglich zwei bis drei Liter Wasser oder ungesüßter Tee zugeführt werden. Beim Wasser eignet sich stilles Wasser besser, denn es belastet den Darm weniger als mit Kohlensäure versetztes.

Welche Rolle spielt die Psyche?

Schleimiger Kot kann bei einem Reizdarmsyndrom auftreten. Dabei handelt es sich um eine Funktionsstörung des Magen-Darm-Traktes. Es wird vermutet, dass Stress ein Auslöser für ein Reizdarmsyndrom ist.

Betroffene leiden häufig unter Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall sowie Verstopfungen. Entspannungstechniken zum Stressabbau, wie zum Beispiel Autogenes Training, können helfen, die Beschwerden zu lindern.