Ernährung bei Darmkrebs © Foto: Canva
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Vorbeugen, Therapieren, Nachsorgen

Darmkrebs

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Gestärkt durch die Chemotherapie

Ernährung bei Darmkrebs

In Deutschland zählt Darmkrebs bei Männern und Frauen zu den häufigsten Krebserkrankungen. Wegen der Erkrankung selbst oder durch die Behandlung leiden viele Betroffene unter Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust. Unser Experte erklärt, warum eine ausreichende und ausgewogene Ernährung während der Therapie und in der Zeit der Genesung wichtig ist.

Prof. Dr. Michael Schepke

Chefarzt der Inneren Medizin - Gastroenterologie, Hepatologie, Allg. Innere Medizin

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Warum ist Ernährung bei Darmkrebs so wichtig?

Ernährung spielt eine entscheidende Rolle, um den Körper gesund zu erhalten und wirkt als Kraftspender bei Erkrankungen. "Patientinnen und Patienten sollten generell auf eine qualitativ und quantitativ gute Ernährung achten, da sie die Genesung fördert. Sie gibt dem Körper die nötige Energie und Widerstandsfähigkeit – um zum Beispiel eine Chemotherapie durchzustehen", erklärt Prof. Dr. Michael Schepke, Chefarzt der Medizinischen Klinik für Innere Medizin – Gastroenterologie, Hepatologie und Allgemeine Innere Medizin im Helios Klinikum Siegburg.

Suppe mit Nudeln, kleinen Teigwaren und Gemüse
Besser sind kleine über den Tag verteilte Mahlzeiten | Foto: Canva

Eine spezielle Darmkrebs-Diät gibt es nicht. Prof. Dr. Schepke hat jedoch ein paar Tipps, wie Patientinnen und Patienten am besten mit der Appetitlosigkeit umgehen, um trotzdem bei Kräften zu bleiben. Dazu zählen:

  • Weniger ist besser: keine zu großen Mahlzeiten
  • Das Auge isst mit: Mahlzeiten appetitlich anrichten
  • Öfter ist besser: lieber fünf kleine als zwei große Mahlzeiten
  • Nichts vorschreiben: Wünsche des Erkrankten berücksichtigen
     

Worin unterscheiden sich ein gesunder und ein kranker Darm?

Der Darm beeinflusst die Gesundheit, Stimmung und das Gewicht. In einem gesunden Darm verhindern die Abwehrzellen, dass Bakterien, Pilze und andere Eindringlinge, die über die Nahrung in den Verdauungstrakt gelangen, vom Körper aufgenommen werden.

Bei einer Krebserkrankung des Darms ist vorrangig der Dickdarm betroffen. Dieses Organ hat vor allem die Funktion, Wasser und Elektrolyte aufzunehmen. Zudem sind dort die Darmbakterien zu finden, die für die Verdauungsfunktion eine wichtige Rolle spielen.

Die eigentliche Nährstoffaufnahme findet im Dünndarm statt. Bei einer Darmkrebserkrankung ist der Dünndarm selten beeinträchtigt. Das ändert sich jedoch, sobald die Patientin oder der Patient eine Chemotherapie erhält.

Die Wirkung der Chemotherapie auf den Darm

Sortiment von Milchprodukten
In einigen Fällen kann eine Lactoseintoleranz auftreten | Foto: Canva

Die Chemotherapie beeinträchtigt die Schleimhaut des Dünndarms. Das führt dann oft zu Durchfall, Blähungen und Krämpfen bei den Betroffenen. In einigen Fällen kann vorrübergehend eine Lactoseintoleranz auftreten. Betroffene können in dieser Phase laktosefreie Milchprodukte verzehren.

Nach der Chemotherapie regeneriert sich die Dünndarmschleimhaut, dann dürfen auch wieder Produkte mit Laktose auf den Speiseplan.

"Ein erkrankter Darm reagiert empfindlicher auf Speisen, die auch von Darmgesunden als schwer verdaulich empfunden werden. Das betrifft vor allem blähende oder sehr fettreiche Lebensmittel. Diese sollten eher gemieden werden", rät Prof. Dr. Schepke.

 

Ein erkrankter Darm reagiert empfindlicher auf Speisen, die auch von Darmgesunden als schwer verdaulich empfunden werden. Das betrifft vor allem blähende oder sehr fettreiche Lebensmittel.

Prof. Dr. Michael Schepke, Chefarzt der Medizinischen Klinik für Innere Medizin – Gastroenterologie, Hepatologie und Allgemeine Innere Medizin | Helios Klinikum Siegburg

Wie sollten Sie sich ernähren, wenn Sie Darmkrebs haben?

In der Regel können Patienten bei einer Darmkrebserkrankung alles essen, was ihnen schmeckt. "Die Ernährung kann sich jedoch je nach Krankheitsstadium und gewählter Therapie ändern, da diese Auswirkungen auf den Verdauungstrakt haben kann", erklärt Prof. Dr. Schepke.

Faktoren wie Übelkeit, Erbrechen, Geschmacksstörungen und Mundtrockenheit führen häufig zu Appetitverlust. Auch die psychische Belastung, die eine Krebserkrankung mit sich bringt, darf nicht unterschätzt werden. Beide Faktoren können zu einem starken Gewichtsverlust führen.

Die meisten Symptome können medikamentös gut behandelt werden, sodass die Voraussetzungen für eine ausreichende Nahrungsaufnahme gegeben sind.

Wenn Patienten bereits wenig Appetit haben, sollte dieser nicht zusätzlich durch zu große Portionen und starke Essens- oder Kochgerüche reduziert werden. "Auch der gut gemeinte Rat "Iss doch etwas, das ist gut, um wieder zu Kräften zu kommen" kann bei Betroffenen wie ein ungewollter Druck von außen wirken und sollte vermieden werden", so Prof. Dr. Schepke.

Ernährung bei Chemotherapie und Darmkrebs

Rührei auf Brot mit Tomate
Eiergerichte sind meist gut verträglich | Foto: Canva

In dieser Phase der Therapie treten häufig starke Gewichtsverluste auf. Durch den Appetitverlust ist eine ausgewogene Ernährung für viele Betroffene schwierig. Häufig kommt es auch zur Veränderung des Geschmacks. Süßes schmeckt zu süß, Fleisch schmeckt bitter und vieles schmeckt plötzlich pappig.

Hier empfiehlt es sich, auf Alternativen auszuweichen. Viele Patienten vertragen Geflügelfleisch besser als andere Fleischsorten. Auch Quarkspeisen oder Eiergerichte stellen eine gute Alternative dar. Manchmal hilft es, den Mund vor der Nahrungsaufnahme auszuspülen. Häufig eignet sich eine leichte Kost während der Chemotherapie. Wichtig ist, dass eine ausreichende Nährstoffzufuhr gewährleistet wird.

Generell ist es ratsam bei einer Krebs-Erkrankung des Dickdarms kleine Mahlzeiten und Getränke und über den Tag verteilt anzubieten und immer etwas als Snack bereitzustellen.

Diese Lebensmittel sind geeignet und gut verträglich

Cracker, Nüsse oder Oliven sind gut geeignete Zwischenmahlzeiten während einer Chemotherapie. Auch Tees wirken appetitanregend. Diese sollten jedoch lieber schluckweise zwischen den Mahlzeiten getrunken werden. Ansonsten kann es passieren, dass der Magen bereits mit Flüssigkeit gefüllt ist und die Mahlzeit nicht mehr reinpasst. Diese Lebensmittel sind gut verträglich:

Lebensmittelkategorie

Gut verträglich

Getränke

Mineralwasser ohne Kohlensäure, Leitungswasser, Tee (Kräuter-, Früchte- und Schwarztee), Kaffee, milde Fruchtsäfte ohne Fruchtfleisch, nach Rücksprache auch Bier und Wein

Fette und Öle

kaltgepresste Pflanzenöle, Pflanzenmargarine, Halbfettmargarine, Butter

Brot und Backwaren

Weißbrot, Toastbrot, Mischbrot, feingemahlenes Vollkornbrot / Hefevollwertbrot, Baguette, Croissants, Hefezopf, Zwieback, Knäckebrot

Milch- und Milchprodukte, Käse

frische Vollmilch (3,5 % Fett), Kakao, Quark bis 20 %, Milchreis, Käse bis 48 % (etwa Gouda, Edamer), in kleinen Mengen Kefir, Dickmilch, Bio-Joghurt (3,5 % Fett), Milchfruchtgetränke, Buttermilch, sauer Sahne, Quark bis 40 %, süße Sahne, Crème fraîche, Kondensmilch, fettarme Milch, Magerjoghurt, Fruchtquark

Suppen

klare Brühen mit Einlage, Eintöpfe aus geeigneten Fleisch- und Gemüsesorten, Graupensuppe

Fleisch

mageres, gut durchgegartes Fleisch: Bouletten, Hackbraten, Königsberger Klopse, Geflügel ohne Haut, klein geschnittenes, gar gekochtes Gulasch, Bolognese, Hähnchenbrust, Putenfleisch, Fleischkäse, Rippchen, Steaks, Fleisch medium oder englisch

Wurstwaren

Fettarme, „leichte Wurst“: gekochter und roher Schinken, Bierschinken, Geflügelwurst

Fisch, Schalentiere

Schellfisch, Kabeljau, Rotbarsch, Seelachs, Scholle, Krabben, Scampi, Hummer, Forelle blau, Zander, Bodenseefelchen, Lotte, Lachs, Seeteufel

Eierspeisen

Fettarm zubereitete Eierspeisen: Omelette / Rührei / Spiegelei (teflonbeschichtete Pfanne), weich gekochte frische Eier

Soßen

Fettarme, frisch gezogene Soßen mit Mehl oder Stärke gebunden, ohne Butter, Sahne oder
Mayonnaise

Beilagen

Pellkartoffeln, Salzkartoffeln, Kartoffelpüree, Nudeln, geschälter Reis, Hirse, Couscous

Gemüse, Salate

Alles in gegarter Form sowie mit wenig Fett zubereitet

ggf. als Tiefkühlprodukt: Möhren, Kohlrabi, Spinat, Rote Beete, Sellerie, Fenchel, geschälte Auberginen, Chicorée, Tomaten ohne Schale, Zucchini, evtl. Spargel (dick schälen), Kopfsalat, Feldsalat, Lollo Rosso, Eichblattsalat, Römersalat, Eisbergsalat

Gewürze, Kräuter

Basilikum, Estragon, Majoran, Oregano, Dill, Schnittlauch, Petersilie, Kümmel, Kräuter der Provence, Rosmarin, Fenchel, Anis, Kapern, Muskat, Nelken, Lorbeer, Wacholderbeeren, Salbei, Safran, Curry, Sojasoße, Koriander, Kardamom, Gelbwurz, Thymian, Senf, Zimt

In kleinen Mengen: Paprika, Pfeffer, Meerrettich, Knoblauch, Gewürzmischungen

Nüsse

feingemahlen kleine Mengen im Kuchen

Obst frisch

Apfel geschält/gerieben, Banane, Melone, Erdbeere, Papaya, Mango, Himbeere, Brombeere, Passionsfrucht

Nur geschält: Nektarine, Pfirsich, Kaki, Aprikose, Litschi.

In kleinen Mengen: Ananas, rote Johannisbeere, Quitte (geschält), Kiwi, Feige

Gemüse eingelegt

Rote Bete, Sellerie, Möhren

Knabbereien

Salzgebäck, Flips, Popcorn

Auf diese Lebensmittel sollten Sie verzichten

Einige Lebensmittel können negativ auf den Darm wirken und sollten daher gemieden werden. Dazu zählen:

Lebensmittelkategorie

Besser verzichten

Getränke

zu kalte Getränke, kohlensäurehaltige Getränke

Fette / Öle

gehärtete Pflanzenfette, tierische Fette

Brot / Backwaren

Vollkornbrot mit ganzen Körnern, sehr frisches Brot, Sauerteigbrot, Schwarzbrot

Suppen

Eintöpfe aus Hülsenfrüchten, Leberknödel

Fleisch

rohes, fettes, paniertes, stark gepökeltes Fleisch

Wurstwaren

fette und geräucherte Wurstwaren, Teewurst, Leberwurst, Fleischwurst, Cervelat, Mettwurst, Mortadella, Cabanossi, Pfefferbeißer, Landjäger, Tartar

Fisch

geräucherte, panierte, eingelegte Sorten, Miesmuscheln

Eierspeisen

hart gekochte Eier, rohe Eier

Beilagen

Frittiertes (Pommes), Bratkartoffeln, Kartoffelpuffer, Kroketten, Kartoffelgratin

Gemüse, Salate

blähendes, faseriges Gemüse wie: Kohl, Erbsen, Bohnen, Linsen, Sauerkraut, Zwiebeln, Essiggurken, Peperoni, Gurken, Paprika, Rettich, Radieschen, Mais, Lauch, Pilze

Gewürze, Kräuter

Zwiebeln, Knoblauch, Chili, Glutamat oder scharf zubereitete Gewürzmischungen

Obst, frisch

Birne, Stachelbeere, Heidelbeere, Orange, Apfelsine, Mandarine, Clementine, Limone, Zitrone, schwarze Johannisbeere, Weintraube, Kirsche, Granatapfel, Pflaume, Mirabelle, unreifes Obst

Obst in Konserven

Pflaumen, Mirabellen, Kirschen

Gemüse eingelegt

Bohnen, Essiggurken, Paprika, Zwiebeln, Pilze, Mixed Pickles

Knabbereien

Trockenobst, Studentenfutter

Was hilft gegen Gewichtsverlust?

Sollte es nicht gelingen, eine ausreichende Ernährung zu gewährleisten, ist häufig eine Energieanreicherung der Speisen sinnvoll, etwa durch Maltodextrin. Dieses ist wasserlöslich und geschmacksneutral, wodurch es gut Suppen, Joghurt oder Pudding beigemengt werden kann.

Auch Trinknahrungen sind eine gute Option. Sie können pur getrunken oder mit anderen Lebensmitteln wie Smoothies oder Suppen gemischt werden, sodass geschmackliche Variationen möglich sind.

Was hilft gegen Durchfall?

Geriebener Apfel, Reibe, Apfel
Geriebene Äpfel können bei Durchfallbeschwerden helfen | Foto: Canva

Durchfall kann bei Darmkrebs verschiedene Ursachen haben. Umso wichtiger ist es, die Ursache zu finden und sie, wenn möglich, zu beheben. Mögliche Gründe für Durchfall sind etwa die Nebenwirkungen einer Chemotherapie, Bestrahlung oder Antibiotikatherapie.

Jeder Darmkrebs-Patient sollte auf eine ausreichende Trinkmenge von mindestens zwei Litern achten. Bei Durchfall sollte entsprechend mehr getrunken werden. Am besten eignen sich Tees, Wasser mit wenig Kohlensäure oder verdünnte Fruchtsäfte. Zusätzlich können bei Durchfall auch Flohsamen oder geriebener Apfel (Pektin) helfen.

Was hilft gegen Darmträgheit?

Bei einem zu trägen Darm können frisches Obst, Trockenobst oder auch Leinsamen sowie Kleie-Produkte helfen. Eine Ausnahme stellen Bananen dar, die eher stopfend wirken. Auch hier gilt: ausreichend trinken und bewegen.

Ist die Darmträgheit durch Medikamente, wie starke Schmerzmittel bedingt, sollte diese von Anfang an medikamentös unterstützt werden, zum Beispiel mit Macrogol.

Da Rauchen ein erwiesener Risikofaktor für fast alle Krebserkrankungen des Verdauungstraktes ist, sind die meisten Patientinnen und Patienten besonders motiviert künftig gesünder zu leben.

Prof. Dr. Michael Schepke, Chefarzt der Medizinischen Klinik für Innere Medizin – Gastroenterologie, Hepatologie und Allgemeine Innere Medizin | Helios Klinikum Siegburg

Alkohol und Zigaretten bei Darmkrebs

Der Experte rät gerade in den Therapiephasen, also bei einer Operation, Chemotherapie oder Bestrahlung, ganz auf Alkohol und Nikotin zu verzichten, da diese die Wirkweise der Therapien beeinträchtigen. Der vollständige Verzicht auf Rauchen, insbesondere vor einer Operation, ist wichtig. Denn eine möglichst gute Lungenfunktion senkt die Risiken einer Operation mit Vollnarkose.

„Da Rauchen ein erwiesener Risikofaktor für fast alle Krebserkrankungen des Verdauungstraktes ist, sind die meisten Patientinnen und Patienten besonders motiviert künftig gesünder zu leben“, erklärt Prof. Dr. Schepke. Der komplette Verzicht auf Tabak ist hierbei ein wichtiger Schritt.

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Ernährung nach einer Darmkrebs-OP

Beinah jede Patientin und jeder Patient berichtet nach einer Darmkrebs-Operation vorübergehend über Veränderungen der Verdauungsfunktion und der Stuhlgewohnheiten. In der Anfangsphase ist das ganz normal. Meist ist der Stuhl am Anfang dünn oder breiig. Dieser Zustand normalisiert sich häufig im Laufe von Wochen.

„Es gilt die Faustregel: Je weiter entfernt vom Darmausgang der Tumor war, desto geringer sind die Auswirkungen der Operation auf die Verdauungsfunktion“, so Prof. Dr. Schepke. Die meisten Patienten können sich nach einigen Wochen wieder ganz normal ernähren.

Nach einer Enddarm-Krebs-Operation ist die Stuhlfrequenz meist höher, da das Rektum als Reservoir fehlt. Betroffene sollten auf blähende Lebensmittel ebenso verzichten wie auf stuhlgangfördernde Speisen. Rohkost ist oft schlechter bekömmlich als gekochtes oder gedünstetes Gemüse. Eindickende Substanzen, wie Flohsamen oder Pektin können bei der Regulation der Stuhlausscheidung zusätzlich helfen. Dies empfiehlt sich insbesondere, wenn nach ausgedehnten Dickdarmresektionen eine Durchfallneigung besteht.

Ernährung bei Stoma-Trägern

Banane geschnitten in Schale und Banane neben Schale
Stopfende Speisen wie Bananen sind für Stomaträger bei Durchfall geeignet | Foto: Canva

Bei einem neu angelegten Stoma ist der Stuhl zunächst häufig dünn oder breiig. Meist dauert es zwei bis vier Wochen, bis sich die Darmfunktion stabilisiert. "Je näher ein Stoma am ursprünglichen Darmausgang liegt, also je mehr funktionierender Dickdarm erhalten bleibt, desto geringer ist die Durchfallneigung", so Prof. Dr. Schepke. Patienten mit einem Dickdarmstoma im linken Unterbauch, etwa nach der vollständigen Entfernung des Enddarms haben seltener Probleme mit Durchfall und können sich meistens ganz normal ernähren.

Liegt das Stoma hingegen näher am Dünndarm tritt Durchfall vor allem in der Anfangsphase häufiger auf. Hier können pektinreiche (geriebener Apfel), stopfende (Banane) Lebensmittel oder Quellsubstanzen (Flohsamen) helfen. Generell sollten alle Stoma-Träger Abstand von säurereichen oder sehr scharf gewürzten Speisen halten. Diese können das ohnehin schon empfindliche Stoma zusätzlich reizen.

Für die meisten Patienten erfreulich ist, dass weiter dünndarmnah angelegte Stomata häufig nach wenigen Wochen wieder zurückverlagert werden können. Wichtig bei einer geplanten Rückverlegung ist daher, dass der Schließmuskel am Anus während der Zeit trainiert wird, um nach der Operation wieder voll funktionstüchtig zu sein.

Dickdarmkrebs überstanden: Was ist bei der Ernährung künftig zu beachten?

Die meisten Patientinnen und Patienten, die nach einer Operation und manchmal zusätzlich erforderlicher Chemotherapie von ihrer Erkrankung geheilt sind, können sich ganz normal ernähren. Für die Genesung spielt eine kalorienangepasste ausgewogene und gesunde Ernährung eine wichtige Rolle: Also möglichst frisches Obst oder Gemüse, mindestens zwei Liter trinken, wenig rotes Fleisch und dafür lieber ein- oder zweimal pro Woche Geflügel oder Fisch.

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