Helios Park-Klinikum Leipzig setzt künstliche Intelligenz bei der Darmspiegelung ein
Pressemitteilung

Helios Park-Klinikum Leipzig setzt künstliche Intelligenz bei der Darmspiegelung ein

Leipzig

Das Helios Park-Klinikum Leipzig nutzt als eine der ersten Kliniken die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz (KI) in der Darmspiegelung als Unterstützung zur Polypen-Diagnostik und setzt damit neue Maßstäbe in der Erkennung von Darmkrebs und dessen Vorstufen. Im Vorfeld zum Weltkrebstag, der jährlich am 4. Februar begangen wird, ist der Einsatz der neuen Technologie ein starkes Signal.

Priv.-Doz. Dr. Ulrich Halm bei einer Koloskopie
Mit Hilfe eines neuartigen Systems zur computergestützten Entdeckung und Beurteilung von Polypen ist es möglich, Polypen in der Koloskopie ausfindig zu machen, die dem menschlichen Auge entgehen können. Foto: Christian Hüller

Bei Krebserkrankungen gilt: Je früher sie erkannt werden, desto besser sind die Heilungschancen. Die Vorstufe von Krebs sind sogenannte Polypen, die gut- oder bösartig sein können und oftmals über viele Jahre unbemerkt heranwachsen. Mit Hilfe eines neuartigen Systems zur computergestützten Entdeckung und Beurteilung von Polypen ist es nun möglich, sogar solche Polypen in der Koloskopie ausfindig zu machen, welche dem menschlichen Auge entgehen können. „Der Algorithmus erkennt Unregelmäßigkeiten in der Oberflächenstruktur und zeigt dem Untersuchenden in Echtzeit auf, wo sich der veränderte Gewebebereich befindet“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Ulrich Halm, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin am Helios Park-Klinikum Leipzig. „Dadurch können wir Polypen mit der Koloskopie häufiger und besser erkennen.“

Der Algorithmus erkennt Unregelmäßigkeiten in der Oberflächenstruktur und zeigt dem Untersuchenden in Echtzeit auf, wo sich der veränderte Gewebebereich befindet. Dadurch können wir Polypen mit der Koloskopie häufiger und besser erkennen.

Priv.-Doz. Dr. Ulrich Halm, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin

Hat die Software vorhandene Polypen einmal erkannt, können sie durch verschiedene Wellenlängen (Licht) weiter charakterisiert werden. Polypen, die „entarten“ können, werden dann gezielt und schonend in einem kleinen Eingriff entfernt bevor sie heranwachsen und bösartig werden. „Somit kann verhindert werden, dass der Patient eines Tages an Darmkrebs erkrankt“, verdeutlicht Dr. Halm. „Hierbei hilft uns der Algorithmus, kombiniert mit dem Wissen eines erfahrenen Gastroenterologen wie in unserem Krebszentrum, die Untersuchung mit einer verbesserten Qualität durchzuführen.“

In etwa 40 Prozent in der von uns untersuchten Altersgruppe finden wir behandlungsbedürftige Polypen.

Priv.-Doz. Dr. Ulrich Halm
Priv.-Doz. Dr. Ulrich Halm bei einer Koloskopie
Priv.-Doz. Dr. Ulrich Halm nutzt die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz, um Polypen frühzeitig in der Diagnostik zu erkennen und eine Darmkrebserkrankung abzuwenden. Foto: Christian Hüller

Im Helios Park-Klinikum Leipzig werden jährlich rund 1.500 Darmspiegelungen zur Diagnostik und insbesondere Therapie durchgeführt. Seit einigen Monaten wird die Software dabei routinemäßig eingesetzt. „In etwa 40 Prozent in der von uns untersuchten Altersgruppe finden wir behandlungsbedürftige Polypen“, so der Ärztliche Direktor. Bei Nachweis eines bereits bösartigen Darmtumors, erfolgt eine individuell abgestimmte Behandlung im Viszeralonkologischen Zentrum der Klinik. Hier arbeiten alle Fachrichtungen zusammen, die an der Behandlung von Tumorerkrankungen des Bauchraums und des Verdauungstrakts beteiligt sind. Als erstes Krankenhaus in der Region wurde das Helios Park-Klinikum Leipzig von der Deutschen Krebsgesellschaft zudem als Viszeralonkologisches Zentrum ausgezeichnet. Zertifiziert wurde die hochwertige Behandlung von Darm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs.

krebszelle

Weltkrebstag am 4. Februar

Der Weltkrebstag findet jährlich am 4. Februar statt, in diesem Jahr zum 21. Mal. Der Tag verfolgt das Ziel, die Vorbeugung, Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Allein in Deutschland erkranken jährlich etwa 500.000 Menschen an der Volkskrankheit Krebs.

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