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Erkrankungen am Enddarm: Marisken

Viele Menschen leiden an Erkrankungen des Enddarmes und des Afters. Aus Schamgefühl sprechen sie jedoch nur selten über die Beschwerden. Dabei können oft schon konservative Therapien oder kleine ambulante Eingriffe helfen. Was Marisken sind und wie sie behandelt werden können, erfahren Sie hier.

01. Oktober 2024
Ärztin befragt Senior als Patient in der Anamnese

Was sind Marisken?

Bei Marisken handelt es sich um schmerzfreie, hautfarbene Hautläppchen am äußeren Rand des Analbereichs. Sie variieren in der Größe von wenigen Millimetern bis zu einigen Zentimetern. Ihre Konsistenz kann weich oder derb sein. Zudem können die gutartigen Hautfalten einzeln auftreten oder als Kranz um den After.

Marisken werden auch als Hautfalten, Perinalfalten oder Analläppchen bezeichnet.

Sie können bereits ab dem 20. Lebensjahr auftreten. In der Regel sind sie nicht behandlungsdürftig da sie keinen Krankheitswert haben. Etwa 75 Prozent der Frauen und 70 Prozent der Männer bekommen im Laufe ihres Lebens Marisken.

(Entzündliche) Darmerkrankungen erhöhen das Risiko für die Entstehung von Darmkrebs.
Bei einer Darmspiegelung werden gutartige Vorstufen entfernt – bevor Krebs entsteht.

Ursachen und Risikofaktoren von Marisken

Je nach Ursache unterscheiden Ärztinnen und Ärzte zwischen primären sowie sekundären Marisken.

Die primären Marisken sind auf keine organische Ursache (idiopathisch) zurückzuführen, kommen jedoch am häufigsten vor. Sekundäre Marisken hingegen gehen ursächlich immer auf eine Erkrankung zurück. Mögliche Ursachen sind unter anderem:

  • bei chronischen Analfissuren als Vorpostenfalten (Hautverdickungen)
  • Reste von abgeheilten Perinalvenenthrombsen (Schwellung am Afterrand)
  • Morbus Chron (chronische Entzündung des Magen-Darm-Traktes)
  • infolge von chirurgischen Eingriffen wie Hämorrhoiden- oder Fisteloperationen
  • infolge von Entzündungen am Analbereich (perianal)

Symptome von Marisken

Marisken verursachen nur selten Beschwerden. Vielmehr können die Hautfalten ein optisches oder hygienisches Problem darstellen. Manchmal ist bei großen Marisken die Analhygiene erschwert. Stuhlreste können dann zu Reizungen der Haut führen und Ekzeme begünstigen. Mögliche Folgen sind etwa Brennen, Juckreiz oder Schmierblutungen.

Wer solche Symptome bei sich wahrnimmt, kann sich zunächst an die hausärztliche Praxis wenden. Je nach Beschwerdebild und Ausmaß der Marisken ist eine Überweisung an eine Praxis für Proktologie möglich.

Diagnose von Marisken

Oft reicht schon ein Blick und erfahrene Ärztinnen und Ärzte erkennen Marisken. Um den Verdacht zu bestätigen wird der Analbereich mit dem Finger abgetastet und gegebenenfalls eine Spiegelung des Afters mit einem Proktoskop durchgeführt.

Welche Therapie sollte erfolgen?

In der Regel ist keine Therapie notwendig. Betroffene sollten jedoch die Analregion nach jedem Stuhlgang sorgfältig mit klarem, lauwarmem Wasser reinigen.

Bei großen Marisken, die bei der Analhygiene Probleme bereiten, kann eine Abtragung in einer kleinen Operation unter örtlicher Betäubung erwogen werden.

Vorbeugung und Prognose

Normalerweise sind der Verlauf und die Prognose bei Marisken gut, da sie nur eine geringe Tendenz haben weiter zu wachsen. Sie bilden sich jedoch auch nicht wieder zurück.

Wichtig für Betroffene ist eine gute Hygiene der Analregion, um Entzündungen zu vermeiden. Als Folge von entzündlichen Prozessen können die eigentlich weichen Marisken eine derbe Konsistenz annehmen, was für Betroffene unangenehm sein kann.

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