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Liposuktion: Ablauf, Methoden und Risiken der Fettabsaugung

Diätresistente Fettpolster lassen sich oft nicht durch Sport oder eine Ernährungsumstellung abbauen. Auch Hormone und Erbanlagen sind maßgeblich an der Fettverteilung im Körper beteiligt. Durch eine Liposuktion können Fettzellen an bestimmten Stellen des Körpers entfernt werden. Welche Möglichkeiten es gibt und was nach der Operation wichtig ist, haben wir in diesem Beitrag zusammengefasst. 

22. Februar 2024
Frau mit Maßband

Was ist eine Liposuktion?

Eine Liposuktion ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem überschüssiges Fettgewebe unter der Haut aus bestimmten Körperbereichen entfernt wird. Dies geschieht in der Regel durch das Einführen einer dünnen Kanüle, die das Fettgewebe absaugt.

Die Liposuktion ist der weltweit am häufigsten angewandte Eingriff zur Verbesserung der Körpersilhouette, sprich um hartnäckige Fettdepots zu reduzieren beziehungsweise zu beseitigen. Die Liposuktion ist keine Methode zur Gewichtsabnahme. Sie dient der Verbesserung der Körperform bei normalgewichtigen oder leicht übergewichtigen Patient:innen.

Es handelt sich um einen invasiven Eingriff, der mit Risiken und möglichen Komplikationen verbunden sein kann. Deshalb ist es ratsam, sich vor einer Fettabsaugung von Fachärzt:innen für Plastische und Ästhetische Chirurgie beraten zu lassen.

In welchen Fällen wird eine Liposuktion durchgeführt?

Vor allem Frauen, aber auch immer mehr Männer, leiden an sport- und diätresistenten Fettdepots an bestimmten Körperregionen. Deformitäten und Unebenheiten des Bauches, der Gesäßregion, der Arme oder Oberschenkel – im Volksmund auch Reiterhosen genannt – führen bei Betroffenen oft zu einer eingeschränkten Lebensqualität. Durch die Behandlung dieser sogenannten „Problemzonen“ können Betroffene ein besseres Selbstwertgefühl erlangen.

Die umgebende Haut sollte elastisch sein, um ein gutes Ergebnis erzielen zu können. Wenn die Haut aufgrund des natürlichen Alterungsprozessen erschlafft ist, kann die Liposuktion in Kombination mit einer Straffungsoperation die ideale Lösung darstellen.

Auch für übergewichtige Personen kann die Fettabsaugung der erste Schritt zu einer gesünderen Lebensweise sein. Eine eingehende Beratung, „ein guter Plan“ ist vor dem Eingriff zu erstellen und notwendig.

An welchen Körperregionen werden am häufigsten Fettabsaugungen durchgeführt?

  • Bauch
  • Hüfte
  • Oberschenkel
  • Gesäß
  • Oberarme
  • Unterschenkel
  • Kinn- und Halsregion

Welche Risiken birgt eine Liposuktion?

Wie bei jedem chirurgischen Eingriff gibt es auch bei einer Liposuktion bestimmte Risiken, die berücksichtigt werden sollten. Zu den möglichen Risiken gehören:

 

Nach der Operation besteht das Risiko einer Infektion an der Operationsstelle. Dies kann zu Schmerzen, Schwellungen und Rötungen führen und in sehr seltenen Fällen eine zusätzliche medizinische Behandlung erfordern.

Blutungen (Hämatome) sind bei fachgerechter Ausführung der Operation extrem selten. Während Hämatome des Unterhautfettgewebes bei einer Liposuktion nicht gänzlich zu vermeiden sind, können verschiedene Verfahren zur Reduktion des Fettgewebes eingesetzt werden, um den gewünschten Eingriff ohne größere Blutergussbildung zu erreichen.

In sehr seltenen Fällen (bei sehr großen Mengen von abgesaugten Fett), kann es zu stark ausgedehnten Blutergüssen kommen, die eine Bluttransfusion erforderlich machen.

Nach der Liposuktion kann es zu unregelmäßigen Konturen oder Dellen in der Haut kommen, die in minimaler Ausprägung auch bei sorgfältiger und fachgerechter Ausführung nicht immer zu vermeiden sind.

Nach der Operation kann es zu vorübergehendem und länger andauerndem Taubheitsgefühl in der behandelten Region kommen. Nach einem Intervall von maximal zwölf Monaten haben sich in der Regel alle Sensibilitätsstörungen zurückgebildet.

Es besteht trotz fachgerechter Liposuktion das Risiko, dass kein absolut symmetrisches Erscheinungsbild resultiert, ganz besonders dann, wenn deutlich asymmetrische Ausgangsbefunde bestanden. Das Ziel der Selbstoptimierung ist die Bewahrung der eigenen Identität.

Nach der Operation an den unteren Extremitäten, besteht das geringe Risiko einer Thrombose, bei der sich ein Blutgerinnsel in den tiefen oder oberflächlichen Venen bildet. Dies kann zu Schmerzen, Schwellungen und in schweren Fällen zu einer Lungenembolie führen.

 

Deshalb ist das Tragen der verordneten Kompressionswäsche für vier bis sechs Wochen, die frühe postoperative Mobilisation und die anfängliche medikamentöse Anti-Thrombosetherapie ein wichtiger Bestandteil unserer Maßnahmen für eine erfolgreiche und komplikationsarme Liposuktion.   

In seltenen Fällen kann es zu allergischen Reaktionen auf die verwendeten Anästhetika oder Medikamente kommen, die erfolgreich behandelt werden können.

Was kostet eine Fettabsaugung?

Die Kosten für eine Liposuktion können aufgrund verschiedener Faktoren variieren, wie zum Beispiel dem Umfang des Eingriffs oder der Anzahl der zu behandelnden Körperbereiche. Die Kosten für eine Liposuktion können mehrere tausend Euro betragen. Es ist wichtig zu beachten, dass die tatsächlichen Kosten von Fall zu Fall unterschiedlich sind. Es ist ratsam, sich bei einem Beratungsgespräch über den genauen Kostenaufwand zu informieren.

Übernehmen die Krankenkassen die Kosten für eine Liposuktion?

In den meisten Fällen übernehmen Krankenkassen die Kosten für eine Liposuktion nicht, da es sich in der Regel um einen ästhetischen Eingriff handelt. Eine Liposuktion wird normalerweise nur dann von der Krankenkasse übernommen, wenn medizinische Gründe vorliegen, wie zum Beispiel schwere Lipödeme (Stadium III) oder Fettverteilungsstörungen, die zu gesundheitlichen Problemen führen können.

Um eine Kostenübernahme von der Krankenkasse zu erhalten, ist es in der Regel erforderlich, dass Fachärzt:innen für Plastische und Ästhetische Chirurgie die medizinische Notwendigkeit des Eingriffs attestieren und entsprechende Unterlagen von Ihnen eingereicht werden.

Welche Vorbereitungen müssen Sie treffen?

Vor allem sollten Sie gesund sein. Eine Begleiterkrankung erhöht das Operationsrisiko. Deshalb wird im Rahmen der Vorgespräche Ihr Gesundheitsstatus in fachärztlichen Gesprächen mit Ihrem Operateur, dem Anästhesisten und gegebenenfalls einem Internisten ermittelt. Hatten Sie beispielsweise in Ihrer Vorgeschichte bereits eine Thrombose, so ist es für den gesamten Behandlungsprozess hilfreich, wenn Sie die behandelnden Ärzt:innen darüber informieren. Meiden Sie außerdem Nikotin, Alkohol und Medikamente, die Einfluss auf die Blutgerinnung haben.

Bei sogenannten Selbstzahler-Operationen ist es im Vorfeld ratsam, sich über eine Folgekostenversicherung zu informieren.

Wie lange dauert eine Fettabsaugung?

Je nach angewandter Technik und Ausmaß der Fettabsaugung kann der Eingriff ein bis drei Stunden dauern.

Wie läuft eine Fettabsaugung ab?

Zu Anfang der Behandlung steht die individuelle Operationsplanung in Absprache mit Ihnen. Wesentlich ist hier Ihre persönliche Vorstellung, um Ihre Wünsche zu berücksichtigen aber auch um Sie über Grenzen und alternative Methoden informieren zu können. Eine Liposuktion kann mittels verschiedener Techniken durchgeführt werden. Die ideale Vorgehensweise wird individuell für jede Patientin oder jeden Patienten ausgewählt.

Neben der sogenannten Power-Assisted-Liposuktion (PAL) steht die Wasserstrahl-assistierte-Liposuktion (WAL), die Laser - und die Ultraschall-assistierte Liposuktion im Spektrum spezialisierter plastisch-chirurgischer Einrichtungen zur Verfügung.

Welche dieser Techniken eingesetzt wird, hängt von der Zielstellung der Operation ab. Zu unterscheiden gilt, ob es um eine maximale Fettreduktion geht (sehr gut mit der WAL oder PAL durchzuführen) oder gleichzeitig um eine Körperkonturierung mit nachhaltigem Straffungseffekt durch Neokollagenbildung (mit Laser - oder Ultraschall-Liposuktion zu erreichen) geht. Diese so differenziert einzusetzenden Methoden verlangen eine intensive Beratung und die jahrelange Expertise von plastischen Chirurg:innen.

Prinzipiell gilt: Bei größeren abzusaugenden Arealen sollte die Operation in Narkose durchgeführt werden. Bei kleineren Regionen kann der Eingriff auch in Lokalanästhesie und einem Dämmerschlaf erfolgen.

Über winzige Hautschnitte wird eine Flüssigkeitslösung in das Unterhautfettgewebe gespritzt. Die Lösung enthält ein lokales Betäubungsmittel und zusätzlich den Wirkstoff Adrenalin, um Schmerzen und Blutungen vorzubeugen. Nach der Flüssigkeitsinjektion wird eine Kanüle eingeführt, die an einem speziellen Vakuum-Gerät angeschlossen ist. Dann wird das Fettgewebe abgelöst und abgesaugt. Während der Operation wird die abgesaugte Menge kontinuierlich kontrolliert, auch um seitengleiche Ergebnisse zu erzielen. Im Anschluss werden die Körperregionen gewickelt und/oder spezielle Kompressionskleidung angezogen.

Wie lange muss man nach der Liposuktion im Krankenhaus bleiben?

Bei kleineren Körperstellen können Sie sechs Stunden nach der Operation nach Hause entlassen werden. Bei Mengen von mehr als zwei bis drei Litern Fettgewebe wird ein stationärer Aufenthalt von einer Nacht empfohlen, damit eine optimale Betreuung garantiert ist.

Was ist nach der Operation wichtig?

Schmerzmittel verschaffen Ihnen nach dem Eingriff die erforderliche Ruhe, die für eine optimale Wundheilung notwendig ist. Eine medikamentöse Prophylaxe beugt Blutgerinnseln und Embolien vor. Operationsbedingte Hämatome und Schwellungen bilden sich im Laufe der ersten Wochen zurück.

Das Tragen von medizinischer Kompressionswäsche an den betroffenen Arealen für mehrere Wochen nach der Operation ist obligat, um ein ideales Operationsergebnis zu erzielen. Auf sportliche Aktivitäten sollten Sie für die ersten vier bis sechs Wochen verzichten. Dies ist ebenfalls von der Methode und dem Ausmaß der Operation abhängig und wird Ihnen von den behandelnden Ärzt:innen erläutert. Nach dem Eingriff begleiten Sie die Spezialist:innen im Rahmen einer Nachsorge.

Welche Ergebnisse können erzielt werden?

Die Liposuktion hat zum Ziel, Ihre Lebensqualität zu steigern und ein verbessertes Wohlbefinden zu ermöglichen. Durch die Absaugung des Unterhautfettgewebes kann das Körperbild dauerhaft korrigiert werden, sofern Ihr Körpergewicht eine sich nicht wesentlich ändert.

Erste Ergebnisse sind nach Rückgang der Schwellung nach vier bis sechs Wochen sichtbar. Je nach Hautqualität zeigt sich das endgültige Ergebnis der Fettabsaugung nach drei bis sechs Monaten. Die Hautschnitte sind nach dieser Zeit in der Regel gut verheilt und verblasst. Das eigentliche Ziel der Liposuktion ist nicht die Gewichtsreduktion, sondern vielmehr eine Optimierung der Körperkontur.

Wir beraten Sie gerne umfassend in einem persönlichen Gespräch, bei dem Sie all Ihre offenen Fragen an uns stellen können.

 

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