Glauben Sie, dass Ihr Weg nach oben schwieriger war als bei Männern?
Mein beruflicher Weg war vielleicht schwieriger und komplexer als bei den meisten Männern. Der größte Teil meiner beruflichen Karriere, nahezu 20 Jahre, hat sich im universitären, klinischen Bereich abgespielt. Der Weg in Leitungs- und Spitzenpositionen der deutschen Universitätsmedizin ist anstrengend, weil in relativ engen Zeiträumen Versorgung und Forschung zueinander gebracht werden müssen. Ich habe zwei Kinder auf meinem Weg geboren. Facharztausbildung, Promotion, Habilitation, Professur – Verzögerungen durch „familiäre Aktivitäten“ müssen gut überlegt sein und stellen sich eben nicht genauso für die Männer.
Mir ist allerdings wichtig: Auf meinem ganz individuellen Weg haben mich männliche Kollegen, Vorgesetzte und natürlich mein eigener Mann immer wieder und erfolgreich unterstützt. Und das geht eben auch.