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Andrologie: Beratung und Therapie bei Männerkrankheiten

In der Andrologie geht es um die „Männergesundheit“, also um Erkrankungen und Fehlbildungen der männlichen Geschlechtsorgane. Das medizinische Fachgebiet umfasst zudem die Beratung und Therapie bei unerfülltem Kinderwunsch. Welche es sind und wie sie therapiert werden, erklären wir hier.

Mann

Erektile Dysfunktion

Leidet ein Mann unter einer erektilen Dysfunktion, kann er keine Erektion bekommen oder für einen Geschlechtsverkehr aufrechterhalten. Meist hilft eine medikamentöse Therapie oder bei Testosteronmangel eine Hormontherapie. Die Störung kann, besonders im Alter, ein Hinweis auf einen drohenden Herzinfarkt oder Schlaganfall sein. Wenn die Blutgefäße im Penis durch Ablagerungen verengt sind, können auch andere Gefäße des Körpers wie die Herzkranzgefäße betroffen sein. Eine Abklärung der Ursache ist aus diesem Grund dringend empfohlen.

Penisverkrümmung (Induratio Penis Plastica, IPP)

Die IPP ist eine Verbiegung des Penis. Im Bereich des Schafts bilden sich tastbare Gewebeknoten (Plaques) aus Kalk, die aufgrund kleiner Gewebsentzündungen zwischen der Schwellkörperhülle und den Schwellkörpern entstehen. Zu Beginn sind die Plaques noch weich, aber sie können sich im Laufe der Erkrankung verhärten. Die Gewebeknoten verhindern, dass sich die Schwellkörperhülle bei einer Erektion gleichmäßig ausdehnt. An Stellen mit verhärteten Plaques ist eine Ausdehnung nicht mehr möglich. Während einer Erektion biegt sich der Penis in die Richtung der Plaques.

Wenn konservative Therapien wie Medikamente, Injektionen und Stoßwellentherapie nicht den gewünschten Erfolg erzielen, sollte ein chirurgischer Eingriff vorgenommen werden. Sollte es neben der Verbiegung auch zu einer Erektionsstörung kommen, kann im Einzelfall eine Penisprothese eingesetzt werden.

Unfruchtbarkeit (Sterilität)

Viele Ursachen führen bei Männern zur Unfruchtbarkeit, deren Behandlung in das Fachgebiet der Andrologie fällt. Die häufigste ist die eingeschränkte Bildung von gut beweglichen Samenzellen. Ebenfalls Gründe für die Sterilität können die verminderte Spermienproduktion, der Mangel an männlichen Hormonen, eine Hodenfehlfunktion oder Blockaden im Samenleiter sein. Mittels einer Hormon- und/oder Antibiotikatherapie lassen sich viele Ursachen behandeln. Bei Blockaden oder Hodenschäden ist ein chirurgischer Eingriff nötig.

Hodenkrampfader (Varikozele) 

Krampfadern am Hodenbereich sind knotenförmige oder erweiterte Venen. Sie werden operativ durch minimalinvasive Verödung (Sklerosierung) oder durch mikrochirurgisches Abbinden des Gefäßes (Ligatur) behandelt. 

Prostatitis

Akute und chronische Entzündungen der Prostata und der Adnexe (Anhangsgebilde), wie Samenleiter, Samenbläschen, Hoden und Nebenhoden, sind sehr häufig. Sie entstehen meist infolge einer bakteriellen Infektion oder anderer Ursachen und gehören zu den urologischen Krankheitsbildern, die oft nicht erkannt oder in ihrer Bedeutung unterschätzt werden. Nach ausgiebiger Diagnose werden sie medikamentös behandelt.

Sterilisation des Mannes (Vasektomie)

Auch die Sterilisation des Mannes fällt in den Fachbereich der Andrologie. 

Bei der Vasektomie wird der Spermientransport durch den Samenleiter Richtung Prostata und Samenblasen verhindert. Die Vasektomie ist komplikationsarm und wird ambulant in örtlicher Betäubung durchgeführt. Dabei wird die Haut des Hodensacks auf beiden Seiten mit einem kleinen Schnitt geöffnet und die Samenleiter werden durchtrennt.

Sollten sich die Kinderwünsche des Mannes ändern, kann die Vasektomie durch einen mikrochirurgischen Eingriff rückgängig und die Durchgängigkeit des Samenleiters wiederhergestellt werden.

 

Welche Untersuchungen und Leistungen werden bei andrologischen Fragestellungen angeboten?

  • Untersuchung von Hoden, Samenwegen und Prostata
  • Ultraschall, Duplex, Farbdoppler
  • Hormonuntersuchungen
  • Spermiogramme zur Abklärung der Fruchtbarkeit beim Mann
  • Fehlbildungsdiagnostik
  • Genetische Beratung bei Entwicklungsstörungen beziehungsweise -verzögerungen, unerfülltem Kinderwunsch oder Zeugungsunfähigkeit ohne erkennbare Ursache
  • Cavernosographie: Röntgenuntersuchung des Schwellkörpers bei erektiler Dysfunktion beziehungsweise Impotenz
  • Ernährungsberatung

Therapien der Andrologie

  • Gewinnung von zeugungsfähigen Spermien bei Unfruchtbarkeit (in Kooperation mit In-Vitro-Fertilisations-Zentren für Reproduktionsmedizin), Testikuläre Spermieninsektion (TESE), Mikrochirurgische Epididymale Spermienaspiration (MESA)
  • Hormonsubstitution (Hormonersatztherapie)
  • Medikamentöse BehandlungSchwellkörperinjektionen)
  • Vakuumpumpe, SKIT, SKAT
  • Mikrochirurgische Vaso-Vasostomie/Tubulo-Vasostomie
  • Penis-Prothesenimplantation
  •  Konservative oder chirurgische Therapie bei erworbener Penisverkrümmung und Penisbegradigung ohne Längenverlust
  • Korekturoperationen ohne Längenverlust bei angeborener Penisverkrümmung
  • Gesamte urologische Prothetik

Der gesunde Mann im Alter

Lebensqualität, Gesundheit und Fitness bis ins hohe Alter haben heute einen besonders hohen Stellenwert. Androlog:innen sind kompetente Ansprechpartner:innen für Fragestellungen des älter werdenden Mannes. Sie besprechen mit Ihnen Themen wie:

  • Gesunderhaltung durch gesunde Ernährung
  • Erhaltung der körperlichen Fitness
  • Diagnostik und Therapie von Risikofaktoren wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck (arterielle Hypertonie), erhöhtes Cholesterin (Hyperlipidämie)
  • Krebsfrüherkennung
  • Fragen zur Sexualität im Alter
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