Speichelsteine bestehen vorwiegend aus Kalk und behindern in Analogie zu Steinen der ableitenden Harnwege den Abfluss des Speichels aus der Drüse. Durch den Speichelstau schwillt die Drüse immer wieder an und kann sich unter Umständen auch schmerzhaft entzünden. Typischerweise treten die Beschwerden vor allem beim Essen auf, wenn die Speichelproduktion angeregt wird.
Ein gutartiger Speicheldrüsentumor macht sich durch eine allmählich größer werdende Schwellung und ein eventuelles Druckgefühl bemerkbar. Begleitende Lähmungserscheinungen im Gesicht und Schmerzen deuten auf ein bösartiges Geschehen hin und sollten unverzüglich abgeklärt werden.
Herzstück der Diagnostik ist der Ultraschall, mit dem sich die meisten Erkrankungen nachweisen oder ausschließen lassen. Nur in wenigen Fällen sind weitere Untersuchungen wie eine Computertomografie und/oder eine Kernspintomografie erforderlich.
Die Speichelgangendoskopie ist ein schonendes, minimal-invasives Verfahren, bei dem ein winziges Endoskop von rund 1 mm Durchmesser in den Speichelgang eingeführt wird, um die Ursache für eine Abflussstörung zu finden. Der Operateur betrachtet das Innere des Gangs dabei kontinuierlich auf einem Bildschirm. Die meisten Veränderungen werden in derselben Sitzung auch gleich behandelt. So können Speichelsteine geborgen, Verengungen des Gangs aufgedehnt und Entzündungen durch Einbringen von Kortison gelindert werden.
Bei Tumorverdacht ist eine Speicheldrüsenoperation notwendig. Je nach betroffenem Organ wird dabei die Unterkieferdrüse oder die Ohrspeicheldrüse (teil-)entfernt. Letztere wird vom Gesichtsnerven durchzogen, der mithilfe kontinuierlicher Überwachung (Monitoring) und mikrochirurgischer Präparationstechnik geschont wird. Eine Beeinträchtigung der Speichelproduktion ist durch die Eingriffe nicht zu erwarten. Über die Abläufe des stationären Aufenthaltes informiert Sie unser Flyer „Operation der Ohrspeicheldrüse“.
Einsatzgebiete der Speichelgangsendoskopie:
- Speichelsteinleiden
- Speichelgangverengung durch Narben oder Entzündungen
- Mundtrockenheit nach Abschluss einer Strahlentherapie.
Einsatzgebiete Speicheldrüsenchirurgie
- Gut- und bösartige Tumoren
- Therapieresistente chronische Entzündungen
- Speichelsteinleiden, die durch Endoskopie nicht zu behandeln sind