Die Zahnimplantologie als Teilgebiet der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und der allgemeinen Zahnheilkunde hat in den vergangenen Jahrzehnten sichere und komfortable Lösungen entwickelt und sich als moderne Alternative zum konventionellen Zahnersatz etabliert. Sie kommt heute auch für Patient:innen mit systemischen Vorerkrankungen in Frage, die früher oft nicht mit Implantaten versorgt werden konnten.

Intaktes Gebiss dank Zahnimplantologie
Schöne Zähne gelten nicht nur als Inbegriff für gepflegtes Aussehen sondern spielen auch bei der Lebensqualität eine wichtige Rolle. Denn wer nicht unbeschwert essen, sprechen oder lachen kann, ist nicht „gesellschaftsfähig“ und hat es im Alltag schwer.
Zahnersatz für Sprechen, Mimik, Ästhetik und Harmonie des Gesichts
Wenn Zähne aufgrund von Karies, Zahnbettentzündungen oder durch einen Unfall verloren gehen, müssen sie ersetzt werden – nicht nur zum Erhalt der Kaufähigkeit, sondern auch für das Sprechen, die Mimik, Ästhetik und Harmonie des Gesichts ist ein adäquater Zahnersatz unverzichtbar. Allerdings sind hier oft hoch spezialisierte Mediziner:innen der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie gefragt.
„Denn die wichtigste Voraussetzung für ein Zahnimplantat ist die sorgfältige Vorbereitung des Kieferknochens, in den die ‚künstliche Zahnwurzel‘ implantiert wird. Je mehr gesunder Knochen vorhanden ist, desto besser. Falls nötig können wir das Knochenvolumen mit Hilfe spezieller Techniken, den sogenannten Augmentationen, aufbauen. Auch Entzündungen der Mund- und Kieferhöhle müssen vorab behandelt werden“, erklärt Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz, Direktor der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie an den Helios HSK Wiesbaden. „Größere Defekte können wir mit patienteneigenem Knochengewebe entweder aus dem Kiefer selbst oder von anderen Regionen wie etwa dem Beckenkammknochen ausgleichen.“
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[...] die wichtigste Voraussetzung für ein Zahnimplantat ist die sorgfältige Vorbereitung des Kieferknochens, in den die künstliche Zahnwurzel implantiert wird.
Abfolge einer Zahnimplantation
1 Entfernen des kranken Zahns

Ist der kranke Zahn entfernt, kann - wenn möglich - sofort (Sofortimplantation) oder nach etwa sechs Wochen (verzögerte Sofortimplantation) das Implantat eingesetzt werden.
2 Setzen des Implantats

Das frisch gesetzte Implantat muss zunächst einheilen. Das dauert etwa zehn bis zwölf Wochen, in denen die Lücke durch ein Provisorium geschlossen werden kann.
3 Endgültiger Zahnersatz

Nach der Einheilphase von zehn bis zwölf Wochen ist das Implantat voll belastbar und kann mit dem endgültigen Zahnersatz versorgt werden.
Größere Defektkorrekturen bedürfen Klinikaufenthalt
Größere Defektkorrekturen am Kieferknochen werden unter Vollnarkose durchgeführt „Dafür sind wir auf die Strukturen einer Klinik angewiesen. Aber auch unsere Patienten mit Vorerkrankungen wie Tumore, Diabetes mellitus oder schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen können wir hier optimal stationär versorgen“, so Prof. Dr. Dr. Hendrik Terheyden, Chefarzt der Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie der Helios Kliniken Kassel.
Stationäre und ambulante Behandlung gehen Hand in Hand
Die Implantologie arbeitet sektorenübergreifend: Stationäre und ambulante Behandlungsschritte greifen Hand in Hand. Denn nach der Vorbereitung des Knochens erfolgt die Implantation der neuen Zahnwurzel in der Regel ambulant. Die Operation dauert zwischen 30 und 50 Minuten. Das Implantat muss dann ungestört einheilen. Die Lücke wird mit einem provisorischen Zahnersatz verschlossen, bevor der endgültige Zahnersatz vom Hauszahnarzt eingesetzt wird.
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Für größere Defektkorrekturen sind wir auf die Strukturen einer Klinik angewiesen. Aber auch unsere Patienten mit Vorerkrankungen wie Tumore, Diabetes mellitus oder schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, können wir hier optimal stationär versorgen.