Menü
Schließen

Verhütungsmittel: verschiedene Methoden und ihre Wirkungsweise

Ob Pille, Kondom oder Spirale – wer eine ungewollte Schwangerschaft verhindern will, hat viele Möglichkeiten. Lesen Sie hier, welche Verhütungsmittel es gibt und welche Vor- und Nachteile diese haben.

08.12.2025 Lesedauer: - Min.
Medizinisch geprüft von Claudia Philipp
Frau mit Möglichkeiten zur Empfängnisverhütung
Inhaltsverzeichnis

Welche Arten von Verhütungsmitteln gibt es?

Grundsätzlich gibt es vier verschiedene Methoden der Verhütung: 
•    mechanische 
•    hormonelle 
•    natürliche 
•    chemische 

Sie unterscheiden sich in ihrem Wirkprinzip, der Zuverlässigkeit und den Nebenwirkungen. Die Wahl des richtigen Verhütungsmittels ist individuell und hängt von Ihrer Lebenssituation, Ihrem Alter, der Verträglichkeit oder möglichen Nebenwirkungen ab. Ihre Frauenärztin beziehungsweise Ihr Frauenarzt bespricht all diese Aspekte mit Ihnen, um sie in die Entscheidung für ein Verhütungsmittel mit einzubeziehen.

Außerdem ist wichtig, ob es Ihnen ausschließlich um die Empfängnisverhütung oder auch um den Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie Chlamydien, HIV, Tripper (Gonorrhö), Syphilis oder Hepatitis B geht.

 

Wie sicher sind Verhütungsmittel: Der Pearl-Index

Die Sicherheit eines Verhütungsmittels wird mit dem sogenannten Pearl-Index gemessen. Dieser gibt an, wie viele Frauen im Laufe eines Jahres trotz der Verwendung eines Verhütungsmittels schwanger werden. Liegt der Pearl-Index bei 1, wird im Durchschnitt eine Frau von 100 trotz Verhütung schwanger – je geringer der Wert, desto geringer die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft. 

Ein Beispiel: Der Pearl-Index der Pille liegt bei 0,1 bis 0,9 – innerhalb eines Jahres werden also eine bis neun von 1.000 Frauen trotz Einnahme der Pille schwanger.

Wie sicher sind gängige Verhütungsmittel?

Entscheidend für die Sicherheit ist immer die korrekte Anwendung.

{"data":[["Kondom","mechanisch","2"],["Femidom","mechanisch","5"],["Kupferspirale","mechanisch","0,3 - 0,8"],["Diaphragma","mechanisch","4 - 14"],["Pille","hormonell","0,1 - 0,9"],["Hormonspirale","hormonell","0,16"],["Verhütungsring","hormonell","0,4 - 0,65"],["Verhütungspflaster","hormonell","0,72 - 0,9"],["Dreimonatsspritze","hormonell","0,2 - 1,4"],["Verhütungsstäbchen","hormonell","0,1"],["Natürliche Familienplanung","natürlich","0,4"],["Sterilisation der Frau","operativ","0,2 - 0,5"],["Vasektomie","operativ","0,1"]],"columns":[{"type":"text","width":"150","name":"0","title":"Verhütungsmittel"},{"type":"text","width":"150","name":"1","title":"Verhütungsart"},{"type":"text","width":"150","name":"2","title":"Pearl-Index"}],"links":[],"nestedHeaders":[]}

Mechanische Verhütungsmittel ohne Hormone

Mechanische Verhütungsmittel arbeiten alle nach dem gleichen Prinzip: Eine mechanische Barriere verhindert, dass Spermien in die Gebärmutter eindringen. Deshalb werden sie auch "Barrieremethoden" genannt. Sie arbeiten ohne Hormone und greifen nicht in den Zyklus der Frau ein.

 

Die wichtigsten hormonfreien Verhütungsmittel im Überblick:

 

Kondom

Das Kondom ist das am häufigsten verwendete Verhütungsmittel und – neben der Sterilisation für den Mann (Vasektomie) – die einzige Verhütungsmethode für den Mann. Damit es sicher vor einer ungewollten Schwangerschaft schützt, muss es korrekt angewendet werden. Damit das Kondom während des Geschlechtsverkehrs nicht verrutscht oder reißt, sollte die richtige Größe gewählt werden. Bei richtiger Anwendung hat das Kondom einen Pearl-Index von 2.

 

Das Kondom ist mit dem Femidom das einzige Verhütungsmittel, das auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie Tripper, Chlamydien, Hepatitis B oder HIV schützt.

 

Es ist rezeptfrei in Drogerien, Supermärkten und Apotheken erhältlich und kostet pro Stück zwischen 0,50 und 1,20 Euro.

Vorteile:

 

  • Schutz vor vielen sexuell übertragbaren Krankheiten
  • kein Eingriff in das hormonelle System der Frau
  • einfach erhältlich und kostengünstig
  • spontaner Sex möglich

 

Nachteile:

 

  • Reißen oder Verrutschen während des Geschlechtsverkehrs möglich
  • Latexkondome vertragen keine Hitze oder Öle (z. B. Lotionen oder Vaseline)

Femidom

Das Femidom ist ähnlich wie das Kondom ein dünner Kunststoffschlauch und wird vor dem Sex in der Vagina platziert. Es ist in Westeuropa weniger gebräuchlich als das Kondom. Auch beim Femidom hängt die Sicherheit stark von der richtigen Anwendung ab. Der Pearl-Index liegt bei 5.

 

Das Femidom ist in Apotheken und Drogeriemärkten erhältlich und kostet circa 2 bis 3 Euro pro Stück.

Vorteile:

  • Schutz vor vielen sexuell übertragbaren Krankheiten
  • Kontrolle liegt bei der Frau
  • kein Eingriff in das hormonelle System der Frau

Nachteile:

  • Nutzung braucht etwas Übung: Das Einführen kann anfangs als schwierig empfunden werden und das Femidom kann in der Scheide verrutschen
  • etwas teurer und weniger verbreitet als das Kondom

Kupferspirale, Kupferkette und Kupferperlenball

Das Wirkprinzip von allen kupferhaltigen Verhütungsmitteln ist immer dasselbe: Die enthaltenen Kupfer-Ionen hemmen die Spermien in ihrer Beweglichkeit. Zudem verändern sie die Gebärmutterschleimhaut und die Schleimhaut am Muttermund, sodass sich eine Eizelle nicht in der Gebärmutter einnisten kann.

 

Alle drei Varianten unterscheiden sich lediglich in der Form. Welche im individuellen Fall geeignet ist, hängt von körperlichen Faktoren wie beispielsweise der Größe der Gebärmutter ab. Ihre Frauenärztin beziehungsweise Ihr Frauenarzt berät Sie dazu gerne. Einige Frauen berichten von einer stärkeren und schmerzhafteren Regelblutung bei der Verwendung von kupferhaltigen Verhütungsmitteln. In diesem Fall wird die Methode nicht empfohlen.

 

Kupferspiralen können je nach Modell drei bis zehn Jahre in der Vagina verbleiben. Der Pearl-Index liegt bei 0,3 bis 0,8. Die Kupferspirale ist damit eine sehr sichere Verhütungsmethode.

 

Alle kupferhaltigen Verhütungsmittel sind verschreibungspflichtig und kosten je nach Hersteller zwischen 120 und 300 Euro. Hinzu kommen die Kosten für das Einsetzen in der gynäkologischen Praxis, die in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.

 

Diaphragma

Das Diaphragma ist eine Silikonkappe, die vor dem Geschlechtsverkehr tief in die Vagina eingeführt wird. Sie findet zwischen dem Schambein und dem hinteren Scheidengewölbe Halt und deckt so den Muttermund vollständig ab. Damit versperrt sie den Spermien den Weg in die Gebärmutter.

Für einen besseren Schutz sollte das Diaphragma zusätzlich mit einem spermienabtötenden Gel bestrichen werden und frühestens sechs Stunden nach dem Sex entfernt werden. Für eine sichere Anwendung ist Übung erforderlich.

Der Pearl-Index liegt daher auch vergleichsweise hoch bei 4 bis 14. Ihre Frauenärztin bzw. Ihr Frauenarzt wird Sie dazu ausführlich beraten.

Die Kosten für das Diaphragma belaufen sich je nach Modell auf 30 bis 70 Euro. Das spermizide Gel kostet zwischen 8 und 12 Euro.

Termin buchen
image

Hormonelle Verhütungsmethoden

Hormonelle Verhütungsmittel schützen vor einer Schwangerschaft durch die Kombination von verschiedenen Hormonen (meist Östrogene und/oder Gestagene). Diese verhindern die Eizellreifung und den Eisprung.

 

Der Vorteil von hormonellen Verhütungsmitteln: Werden sie richtig angewendet, verhindern sie sehr sicher eine ungewollte Schwangerschaft.

 

Die Nachteile: Sie greifen in den Hormonhaushalt der Frau ein. Dies kann zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Stimmungsschwankungen führen.

 

Die wichtigsten hormonellen Verhütungsmittel im Überblick:

 

Pille

Die klassische Antibabypille enthält eine Kombination aus Östrogen und Gestagen, deswegen wird sie auch Kombinationspille genannt. Sie wird drei Wochen lang täglich möglichst zum selben Zeitpunkt eingenommen. Dann erfolgt eine Pause von sieben Tagen, in denen die Regelblutung einsetzt. Frauen, die das Kombinationspräparat nicht vertragen, können auf die Minipille zurückgreifen. Diese enthält ausschließlich Gestagen. Die Pille ist eine sehr sichere Methode zur Verhütung mit einem Pearl-Index von 0,1 bis 0,9.

 

Sie kann allerdings Nebenwirkungen haben, unter anderem auch ein erhöhtes Risiko für Thrombosen (Blutgerinnsel) oder Embolien (Gefäßverschlüsse). Insbesondere Raucherinnen und Frauen mit einem erhöhten Risiko für Thrombosen und Embolien sollten auf ein anderes Verhütungsmittel ausweichen.

 

Die Pille ist verschreibungspflichtig und kostet im Monat zwischen 5 und 25 Euro, abhängig vom jeweiligen Präparat und der gewählten Packungsgröße.

Vorteile:

 

  • Sicherer Schutz vor einer Schwangerschaft bei korrekter Anwendung
  • Kann Menstruationsbeschwerden reduzieren und bei passenden Präparaten Symptome wie Akne verbessern
  • Spontaner Sex möglich

 

Nachteile:

 

  • kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
  • tägliche Einnahme erforderlich
  • Eingriff in das hormonelle System der Frau mit möglichen Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Brustspannen, Übelkeit oder verringerter Libido
  • Erhöhtes Risiko für bestimmte Erkrankungen, z.B. Thrombosen
  • Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten möglich
  • Muss regelmäßig verschrieben werden

Hormonspirale

Die Hormonspirale enthält ausschließlich Gestagen und ist somit frei von Östrogen. Das Gestagen wird kontinuierlich direkt in der Gebärmutter freigesetzt. Es bewirkt, dass sich die Gebärmutterschleimhaut nur unzureichend aufbaut und sich eine befruchtete Eizelle nicht einnisten kann.

 

Der Frauenarzt oder die Frauenärztin setzt die Hormonspirale in einem kurzen ambulanten Eingriff in die Gebärmutter ein. Je nach Modell kann sie drei bis zehn Jahre dort verbleiben und bietet in dieser Zeit einen sehr hohen Empfängnisschutz.

Mit einem Pearl-Index von etwa 0,16 gehört die Hormonspirale zu den sichersten Verhütungsmethoden überhaupt. Die Kosten liegen bei circa 400 bis 500 Euro.

Verhütungsring

Der Verhütungsring, auch Vaginalring genannt, ist ein biegsamer Kunststoffring, der Östrogen und Gestagen enthält. Er wird wie ein Tampon in die Vagina eingeführt und bleibt dort für 21 Tage. Nach einer Pause von 7 Tagen, in denen die Menstruationsblutung einsetzt, wird ein neuer Ring eingesetzt.

 

Richtig angewendet, liegt der Pearl-Index des Verhütungsrings bei 0,4 bis 0,65. Ein Vaginalring kostet abhängig vom Hersteller und der Packungsgröße zwischen 10 und 40 Euro.

Verhütungspflaster

Beim Verhütungspflaster (auch Hormonpflaster genannt) werden Östrogen und Gestagen über die Haut aufgenommen. Das Pflaster wird drei Wochen lang getragen und dabei wöchentlich erneuert. Anschließend folgt eine siebentägige Pause, bei der es zur Abbruchblutung kommt.

 

Das Verhütungspflaster eignet sich für Frauen beispielsweise mit Magen-Darm-Problemen oder Frauen, die im Schichtdienst arbeiten und andere Verhütungsmittel wie die Pille nicht regelmäßig einnehmen können.

Vorteile:

 

  • Sicherer Schutz vor einer Schwangerschaft
  • Einfache Anwendung: Das Pflaster muss nur einmal wöchentlich gewechselt werden
  • Reguliert den Zyklus und kann Menstruationsbeschwerden lindern
  • Spontaner Sex möglich

 

Nachteile:

 

  • Das Pflaster ist gut sichtbar
  • Es kann sich ablösen, was die Wirksamkeit beeinträchtigt
  • Wegen der hohen Rate an Hautirritationen muss es jedes Mal an einer anderen Stelle aufgeklebt werden
  • Es können in manchen Fällen sehr hohe Hormonspiegel im Blut erreicht werden, was zu vermehrten Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Stimmungsschwankungen oder Brustspannen führen kann.
  • Bei Frauen mit einem Körpergewicht von über 90 Kilogramm ist die Wirksamkeit eingeschränkt und wird aus diesem Grund nicht empfohlen.

Das Verhütungspflaster hat einen Pearl-Index von 0,72 bis 0,9. Es ist also wie alle hormonellen Verhütungsmittel sehr sicher. Das Pflaster ist verschreibungspflichtig und kostet circa 13 Euro pro Monat. 

Dreimonatsspritze

Die Dreimonatsspritze, auch Verhütungs- oder Depotspritze genannt, ist ein gestagenhaltiges Verhütungsmittel. Es wird alle drei Monate in der gynäkologischen Praxis beispielsweise in den Oberarm gespritzt. Das Gestagen verhindert den Eisprung und vermindert den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Der Pearl-Index liegt bei 0,2 bis 1,4. Damit gilt die Drei-Monats-Spritze als eines der zuverlässigsten Verhütungsmittel.

 

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte weist seit Oktober 2024 darauf hin, dass die Dreimonatsspritze als hoch dosiertes Medroxyprogesteronacetat gilt. Bei längerer Anwendung über mehrere Jahre kann sich dadurch das Risiko für ein Meningeom – einen meist gutartigen Tumor der Hirnhäute – erhöhen. In Studien zeigte sich bei langfristiger Nutzung ein etwa fünf- bis sechsmal höheres Risiko, wobei Meningeome insgesamt sehr selten sind und das absolute Risiko für die einzelne Anwenderin weiterhin gering bleibt.

 

Frauen mit einem bekannten oder früheren Meningeom sollten diese Methode nicht anwenden. Ihre Frauenärztin oder Ihr Frauenarzt klärt Sie über Nutzen und Risiken auf.

Vorteile:

 

  • Sehr sicherer Schutz vor einer Schwangerschaft, da keine Anwenderfehler auftreten können
  • Nur alle drei Monate eine Injektion - es muss nicht täglich an die Verhütung gedacht werden
  • Reguliert den Zyklus und kann Menstruationsbeschwerden lindern
  • Spontaner Sex möglich

 

Nachteile:

 

  • Bei langjähriger Anwendung erhöhtes Risiko für Meningeome
  • Nebenwirkungen wie Libidoverlust, Zyklusstörungen, langanhaltende Schmierblutungen, Stimmungsschwankungen
  • hohe Hormondosis aufgrund der Depotwirkung
  • nach Absetzen kann es bis zu zwei Jahren dauern, bis ein regelmäßiger Eisprung einsetzt
  • kein spontanes Absetzen möglich bei Nebenwirkungen

Die Dreimonatsspritze ist ebenfalls verschreibungspflichtig und kostet circa 30 Euro.

Verhütungsstäbchen

Das Verhütungsstäbchen ist ein sogenanntes Hormonimplantat. Es hat eine Länge von vier Zentimetern und einen Durchmesser von zwei Millimetern. Mit einem kleinen chirurgischen Eingriff wird es an der Innenseite des Oberarms unter die Haut implantiert. Dort bleibt es für maximal drei Jahre. In dieser Zeit gibt es kontinuierlich eine geringe Menge an Gestagen ab, ähnlich wie die Mini-Pille.

 

Der Pearl-Index des Verhütungsstäbchens liegt bei 0,1 – es werden also im Schnitt circa eine von 1.000 Frauen trotz Verhütung schwanger. Damit gehört es zu den sichersten Verhütungsmethoden.

Vorteile des Verhütungsstäbchens:

 

  • langfristige Verhütungsmethode
  • spontaner Sex möglich
  • weniger zyklusbedingte Beschwerden
  • kein Risiko von Anwendungsfehlern
  • Magen-Darm-Erkrankungen haben keinen Einfluss auf den Verhütungsschutz

 

Nachteile:

 

  • kein Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
  • häufige Zwischenblutungen möglich
  • gehört zu den teuersten Verhütungsmethoden

 

Mögliche Nebenwirkungen des Verhütungsstäbchens sind:

 

  • Gewichtszunahme
  • Akne
  • Stimmungsschwankungen
  • verringerte Libido
  • Zyklusstörungen

Auch das Verhütungsstäbchen ist verschreibungspflichtig und kostet circa 350 Euro.

Natürliche Verhütungsmethoden

Natürliche Verhütungsmethoden basieren auf dem Prinzip, die fruchtbaren von den unfruchtbaren Tagen im Zyklus einer Frau unterscheiden zu lernen. Ziel ist an den fruchtbaren Tagen entweder ganz auf Sex zu verzichten oder ein mechanisches Verhütungsmittel wie zum Beispiel ein Kondom zu benutzen. Anzeichen für die fruchtbaren Tage sind eine Kombination aus Körpertemperatur, Beschaffenheit des Vaginalsekrets und den Eigenschaften des Muttermunds.

 

Natürliche Verhütung oder Familienplanung sind beliebt – sie greifen nicht in den weiblichen Zyklus ein, haben keine Nebenwirkungen und verursachen keinerlei Kosten. Der Nachteil: Sie schützen nicht sicher vor einer Schwangerschaft. Es braucht viel Übung und Erfahrung, um die Signale des Körpers richtig einzuschätzen und die fruchtbaren Tage sicher zu bestimmen.

 

Mehr zu den Vor- und Nachteilen der natürlichen Familienplanung erfahren Sie hier

Chemische Verhütungsmittel: Anwendung und Nebenwirkungen

Chemische Verhütungsmittel gibt es als Gel, Salbe, Zäpfchen, Schaumspray oder Creme. Ihnen allen gemeinsam ist: Sie müssen immer in Kombination mit einem mechanischen Verhütungsmittel wie zum Beispiel dem Diaphragma oder einem Kondom verwendet werden, weil sie allein eine Schwangerschaft nicht sicher verhindern können.

 

Das jeweilige Mittel wird vor dem Sex möglichst nah am Muttermund platziert. Es wirkt für ungefähr eine Stunde und muss beim nächsten Geschlechtsverkehr erneut aufgetragen werden.

Wichtig: Verwenden Sie nur Mittel, die das jeweilige Material des mechanischen Verhütungsmittels nicht angreifen. Produkte auf Öl- oder Fettbasis können beispielsweise Kondome durchlässig machen. Lassen Sie sich in Ihrer gynäkologischen Praxis zur Wahl eines geeigneten Produkts beraten.

Operative Methoden: Die Sterilisation

Eine Sterilisation kann sowohl bei der Frau (Tubenligatur) als auch beim Mann (Vasektomie) durchgeführt werden. Die Operation beim Mann ist unkomplizierter durchzuführen und risikoärmer als bei der Frau.

 

Eine Sterilisation sollte nur durchgeführt werden, wenn die Familienplanung definitiv abgeschlossen ist und ein bestimmtes Alter oder bestimmte Lebensziele erreicht sind, denn sie lässt sich in vielen Fällen nicht rückgängig machen.

 

Die Entscheidung, ob sich die Frau oder der Mann sterilisieren lässt, sollte das Paar gemeinsam treffen. Berücksichtigt werden sollte das Lebensalter, eventuelle Vorerkrankungen oder die psychischen Auswirkungen des Eingriffs auf den betroffenen Partner.

 

Bei der Tubenligatur werden die Eileiter unter Vollnarkose mit Hilfe einer Bauchspiegelung verschweißt (Elektrokoagulation) oder mit einem Clip abgeklemmt. Die Samenzellen können so ihr Ziel nicht mehr erreichen. Der Eisprung findet normalerweise weiterhin statt.

 

Bei der Vasektomie werden unter örtlicher Betäubung die Samenleiter durchtrennt, sodass keine befruchtungsfähigen Spermien mehr austreten können. Direkt nach der Operation befinden sich im Samenleiter noch zeugungsfähige Spermien. Es dauert vier bis fünf Monate, bis keine Samenfäden mehr vorhanden sind.

Verhütung für Frauen ab 40

Die klassische Pille sollte ab Ende 30 möglichst nicht mehr verwendet werden, denn durch das in ihr enthaltende Östrogen steigt das Thromboserisiko ab diesem Alter deutlich an. Deswegen sollte auf Verhütungsmethoden ohne Östrogen umgestiegen werden. Rein gestagenhaltige Präparate können jetzt eine Alternative zur Kombinationspille sein.

 

Auch die Verwendung einer Kupfer- oder Hormonspirale sind möglich, da auch die Hormonspirale nur lokal wirkt und damit keinen Einfluss auf das Thromboserisiko hat.

 

Mechanische Methoden wie das Kondom oder Diaphragma kommen ebenfalls in Frage. Nichthormonelle Methoden der natürlichen Familienplanung sind weniger empfehlenswert, da der Hormonhaushalt und damit der Zyklus ab diesem Alter unregelmäßig sein kann. Auch eine Sterilisation ist möglich, sollte jedoch gut durchdacht werden.

Häufig gestellte Fragen zu Verhütungsmitteln

Die eine beste Methode zur Verhütung gibt es nicht. Es kommt immer auf das Ziel der Verhütung und die Lebensumstände an. Soll in erster Linie eine ungewollte Schwangerschaft verhindert werden, kommen andere Methoden infrage, als wenn zusätzlich der Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten wichtig ist.

 

Leidet eine Frau beispielsweise häufig unter Magen-Darm-Erkrankungen, sind orale Verhütungsmittel, die über den Verdauungstrakt aufgenommen werden – wie die Pille – weniger geeignet. Auch für Frauen, die im Schichtdienst arbeiten, ist die regelmäßige Einnahme der Pille oft schwierig. Darüber hinaus spielen mögliche Nebenwirkungen und die individuelle Verträglichkeit der verschiedenen Verhütungsmethoden eine wichtige Rolle. 

Das Verhütungsstäbchen und die Sterilisation gehören zu den sichersten Verhütungsmethoden. Grundsätzlich gelten alle hormonellen Verhütungsmittel als sehr sicher, ebenso die Kupferspirale.

 

Auch das Kondom ist ein sicheres Verhütungsmittel. Hier hängt die Sicherheit jedoch stark von der richtigen Anwendung ab. Ein Vorteil des Kondoms: Es bietet zusätzlichen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten.

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten für verschreibungspflichtige Verhütungsmittel für junge Frauen bis zum vollendeten 22. Lebensjahr.

Termin buchen
image