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Luftverschmutzung – Risikofaktor für COPD

Neben dem Rauchen als Hauptursache für die Entstehung der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) rücken auch langjährige Belastungen durch Schadstoffe in der Luft als Risikofaktor immer mehr in den Fokus. Welche Rolle Luftschadstoffe spielen, wie sie den Verlauf der Lungenerkrankung beeinflussen und wie Sie sich im Alltag schützen können, lesen Sie hier.

26.08.2025 Lesedauer: - Min.
Medizinisch geprüft von Nicolas Schönfeld
Lüften am Morgen
Inhaltsverzeichnis

Die Rolle von Umweltfaktoren bei COPD

Neben aktivem und passivem Rauchen gehören auch Schadstoffe wie Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon zu bedeutenden Risikofaktoren für COPD. Sie entstehen vor allem durch Verbrennungsprozesse im Straßenverkehr, in der Industrie, bei Heizungen und Bränden.

Die Schadstoffe verschmutzen die Luft und schädigen langfristig die Lunge. Denn die feinen Partikel dringen tief in die Atemwege ein und fördern Entzündungen, was die Lunge und das Lungengewebe dauerhaft schädigen kann.

Bei COPD-Erkrankten kann eine erhöhte Belastung durch Luftschadstoffe zu einer Verschlechterung der Symptome, häufigeren Krankenhauseinweisungen und einer erhöhten Sterblichkeit führen.

Feinstaub und COPD

In Großstädten mit einer hohen Feinstaubbelastung tritt COPD häufiger auf als in ländlichen Regionen. Laut dem Gesundheitsatlas Deutschland liegt die Häufigkeit (Prävalenz) von COPD in Regionen mit hoher Feinstaubbelastung bei 7,7 Prozent. In Regionen mit niedriger Belastung bei 6,7 Prozent.

Eine Studie aus Südkorea belegt: Wer langfristig hoher Luftverschmutzung ausgesetzt ist, hat ein erhöhtes Risiko für COPD.

Helios Klinikum Emil von Behring

Oberarzt

Für Menschen mit COPD ist verschmutze Luft ein Risikofaktor, da sie die Atemwege reizen und Symptome verschlechtern kann.

Luftverschmutzte Innenräume

Doch nicht nur Außenluft, auch Innenräume können mit Schadstoffen belastet sein. Gerade für COPD-Erkrankte ein oft übersehener Risikofaktor.

Reinigungsmittel, Raumdüfte oder Duftkerzen enthalten sogenannte flüchtige leicht verdampfende Stoffe (VOC), wie zum Beispiel Aldehyde oder Terpene. Diese können die Atemwege reizen und Symptome verschlechtern. Auch Passivrauchen in Innenräumen hat einen negativen Einfluss auf COPD-Symptome.

Was oft nicht bedacht wird: Duftstoffe überdecken oft nur unangenehme Gerüche, aber verbessern nicht die Luftqualität. Vielmehr können besonders empfindliche Personen darauf mit Husten, Kopfschmerzen und Atemnot reagieren.

Was verbessert die Raumluft?

In Innenräumen können Luftreiniger mit HEPA-Filter kleinste Schadstoffe und Allergene aus der Luft filtern. Auch regelmäßiges Lüften, besonders morgens und abends kann die Luftqualität verbessern. Böden sowie Möbelflächen sollten feucht abgewischt werden, um Staub besser zu binden. Zudem sollte auf Duftkerzen, Räucherstäbchen, Rauchen und offene Kamine verzichtet werden.

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Wie kann ich mich mit COPD im Alltag schützen?

Zwar lässt sich Luftverschmutzung nicht komplett meiden, aber Sie können sich schützen, indem Sie einige Tipps für den Alltag beachten:

  • Meiden Sie – wenn möglich – stark befahrene Straßen, insbesondere zu Stoßzeiten morgens und nach Feierabend.
  • Nutzen Sie Luftqualitäts-Apps und informieren Sie sich auf den Webseiten des Bundesumweltamts über die aktuelle Belastung.
  • Halten Sie Fenster geschlossen, wenn die Ozon- und Feinstaubbelastung hoch ist.
  • Tragen Sie eine FFP2-Maske bei hoher Luftverschmutzung durch Smog oder Waldbrände. Achtung: Bei fortgeschrittener COPD sollte das Tragen mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden.
  • Verzichten Sie auf Duftkerzen, Räucherstäbchen oder Raumdüfte.

Zu beachten ist: Individueller Selbstschutz ist immer nur bis zu einem gewissen Grad möglich, daher müssen gesellschaftliche Rahmenbedingungen und politische Maßnahmen so gestaltet sein, dass sie der gesamten Bevölkerung zugutekommen. Zum Beispiel durch strengere Umweltauflagen oder mehr Grünflächen in besonders belasteten Regionen.

Terminvereinbarung auch ganz einfach per E-Mail an: