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Dauererkältet: das können Sie dagegen tun

Husten, Schnupfen oder Abgeschlagenheit – und irgendwie nie richtig gesund? Vielen Menschen geht es in den Wintermonaten genau so. Diagnose: Dauererkältet. Wir haben Tipps und erklären Ihnen, wie Sie die körpereigene Abwehr stärken und Ihre Erkältung loswerden.

22. Januar 2024
Erkältungstee

Was ist eine Erkältung?

Husten, eine laufende Nase, Heiserkeit, Halsschmerzen – all das sind typische Symptome einer Erkältung. Bei Kindern kommen häufig noch leichtes Fieber und Ohrenschmerzen hinzu. Ursächlich ist eine Infektion der oberen Atemwege, die sich in verschiedenen Symptomen niederschlagen kann. Die Symptome zeigen, dass das Immunsystem aktiv gegen Bakterien oder Viren vorgeht. 

Eine Erkältung, auch grippaler Infekt genannt, tritt vermehrt in den Herbst- und Wintermonaten auf. Erwachsene haben in der Regel zwei bis vier Infekte pro Jahr. Bei Kindern können es sogar acht bis zehn Infekte sein. 

Bis die Beschwerden einer Erkältung abklingen, kann es bis zu neun Tage dauern. Bei kleinen Kindern kann eine Erkältung bis zu 15 Tage andauern.  

Wieso haben Menschen im Winter eine höhere Infektanfälligkeit?

Im Winter verbringen Menschen viel Zeit in Innenräumen, wodurch Viren es leicht haben, sich auszubreiten und übertragen zu werden. Durch die warme Heizungsluft trocknen die Schleimhäute aus, was es Erregern leichter macht das Immunsystem zu schwächen. Hinzukommt, dass die Vitamin-D-Produktion in der dunklen Jahreszeit sinkt und Menschen anfälliger für übertragbare Krankheiten sind. 

Da in den kalten Monaten viele Erkältungsviren zirkulieren, folgt eine Infektion auf die nächste. So kommt es einigen Menschen auch so vor, als seien sie im Winter gar nicht mehr richtig gesund. Besonders anfällig für (Dauer-)Erkältungen sind etwa Seniorinnen und Senioren, Personen mit Diabetes, Herzkranke sowie Personen, die eine Chemotherapie erhalten oder Medikamente, welche die normalen Funktionen des Immunsystems unterdrücken (Immunsupressiva), einnehmen.

Kann ich einen Infekt "verschleppen"?

Bei mangelnder Schonung, kann eine Erkrankung verschleppt werden. Daher sind ausreichend Ruhe und Regenerationszeit wichtig, um dem vorzubeugen.

Sie erkennen eine verschleppte Erkältung daran, dass Ihre Symptome einfach nicht weggehen. Aus dem Schnupfen wird beispielsweise eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) oder aus dem Husten entwickelt sich eine Entzündung der unteren Atemwege (Bronchitis). Auch Entzündungen in Herz oder Gehirn können in Form einer Herzmuskelentzündung oder Hirnhautentzündung auftreten.  

Denken Sie bei einer Erkältung oder auch Grippe immer daran: Gönnen Sie sich und Ihrem Körper die Auszeit, die er braucht. Und fangen Sie nicht zu früh an, Ihren Körper wieder zu belasten, etwa durch Sport.   

Wann sollte ich in die hausärztliche Praxis?

Bei einer normalen Erkältung müssen Sie nicht in die hausärztliche Praxis – hier können Sie sich eher noch den nächsten grippalen Infekt einfangen. Wenn möglich, sollten Sie sich telefonisch krankschreiben lassen, damit Sie sich ausruhen und schonen können.

Sollten Ihre Beschwerden nicht abklingen oder sich verschlechtern, ist es ratsam, die hausärztliche Praxis aufsuchen, um schwere Krankheitsverläufe oder akute Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege auszuschießen. Bei plötzlich auftretendem Fieber mit Schüttelfrost oder Schmerzen beim Atmen ist eine ärztliche Abklärung unbedingt ratsam.

Was hilft bei einer Erkältung?

Leider gibt es bei einem grippalen Infekt keine ursächliche Therapie. Vielmehr muss das eigene Immunsystem selbst mit den Erregern fertig werden.

 

Allerdings können Sie Ihrem Immunsystem dabei helfen, indem Sie ein paar Tipps beachten und befolgen.

Ruhe

Schonen Sie sich. Um die Erreger abzuwehren, braucht der Körper vor allem Ruhe und guten Schlaf. Frische Luft und kurze Spaziergänge können guttun, aber überfordern Sie sich nicht.

Trinken

Bei Husten und Schnupfen sollten Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Dadurch löst sich der Schleim und kann leichter aus den Atemwegen abtransportiert werden. Am besten eignen sich Wasser und ungesüßte Tees. Bei Husten sind vor allem Tees mit Thymian, Spitzwegerich oder Salbei empfehlenswert.

Nasenspülung

Mit einer Nasenspülung können Sie die Nase reinigen, daher kann sie auch vorbeugend angewendet werden. Es ist nicht das angenehmste Gefühl, aber dafür sehr effektiv. Entsprechende Nasenspülungen können Sie im Handel oder in der Apotheke erwerben.

Inhalieren

Um die Atemwege zusätzlich zu befeuchten, können Sie etwa zwei- bis dreimal täglich für etwa fünf bis zehn Minuten inhalieren. Die warmen Dämpfe helfen dabei den Schleim zu lösen. Dazu übergießen Sie einfach Kamillenblüten, Thymianblätter oder ätherische Öle mit heißem Wasser. Legen Sie sich ein Handtuch über den Kopf, welches auch die Schüssel bedeckt und atmen Sie den Dampf ein. Nasenspray

In Maßen kann auch abschwellendes Nasenspray die Beschwerden lindern und nachts erholsamen Schlaf ermöglichen. Sie sollten Nasenspray jedoch nicht länger als eine Woche nehmen. In einem Mehrpersonenhaushalt sollte zudem jede Person eigenes Nasenspray haben, um keine Erreger zu verteilen.

Hausmittel

Auch selbstgemachter Ingwertee oder Hühnersuppe sind bei Erkältungen bewährte Helfer. So enthält Hühnersuppe neben Zink auch den Eiweißstoff Cystein, der entzündungshemmend wirkt und Schleimhäute abschwellen lässt.

Händewaschen

Wie auch bei anderen Infektionskrankheiten ist regelmäßiges Händewaschen ein effektives Mittel, um Infektionen vorzubeugen. Dazu mindestens 30 Sekunden gründlich die Hände mit Wasser und Seife waschen.

Ständig krank durch „Kita-Viren“?

Vorschulkinder sind besonders anfällig für Infekte, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist. Haben sie einen Infekt überstanden, bringen sie schon den nächsten aus der Kita mit. Ihr Immunsystem trainiert noch und entwickelt allmählich Antikörper, sodass im Schulalter die Anzahl der Infekte meist deutlich sinkt.

Für Eltern heißt das jedoch oft, dass sie gerade in den ersten Jahren das Gefühl haben, selbst häufiger krank zu sein. Der Grund dafür ist simpel: Kinder bringen andere und neue Viren mit nach Hause. Diesen sind die Eltern auf der Arbeit meist nicht ausgesetzt. Zudem sind Eltern mit ihren Kindern enger zusammen als mit Kolleginnen und Kollegen, wodurch die Übertragungswahrscheinlichkeit steigt. Ob Anhusten, Anniesen oder auch Körperkontakt – Infekte werden im familiären Kreis leichter weitergegeben. Hinzu kommt, dass elterlicher Schlafmangel und Stress die Abwehrkräfte schwächen kann und sie dadurch oft nochmal empfänglicher für Erreger sind.

Vorbeugende Maßnahmen, welche die Ausbreitung von "Kita-Erregern" eindämmen können, sind:

  • Regelmäßiges Händewaschen – das gilt sowohl für die Eltern als auch das Kind
  • Taschentücher, Zahnbürsten und Nasensprays nicht gemeinsam benutzen
  • nicht zu oft ins Gesicht, insbesondere Augen, Mund, Nase fassen
  • ausreichend Schlaf und wenig Stress
  • empfohlene Impfungen verabreichen lassen und/oder auffrischen
  • regelmäßig lüften
  • Luftbefeuchter gegen zu trockene Heizungsluft, um Schleimhäute zu befeuchten

Was bringen Präparate zur Stärkung der Abwehr?

Es klingt verlockend, dass das Immunsystem gestärkt wird, wenn täglich ein Präparat eingenommen wird. Aber ganz so einfach ist es nicht. Denn oft sind die frei verkäuflichen Immunstimulanzien als Nahrungsergänzungsmittel deklariert. Das heißt, dass es im Vergleich zu Medikamenten keinen Nachweis über die Wirksamkeit beziehungsweise Unbedenklichkeit geben muss.

Wer eine nachgewiesene Immunschwäche hat, dem helfen die frei verkäuflichen Mittel nicht. Und für den Rest gilt, dass über die Nahrung eigentlich die wichtigsten Nährstoffe aufgenommen werden. Sollten Nährstoffe fehlen, ist es ratsamer, dies durch eine Blutuntersuchung nachzuweisen, als einen Mix an verschiedenen Mikronährstoffen zu sich zu nehmen. Die Hausärztin oder der Hausarzt kann dann genau sagen, welche Nährstoffe in welcher Dosierung eingenommen werden sollten.

Sonderfall Zink?

Das Spurenelement Zink kann die Dauer einer Erkältung verkürzen, wie Studien belegen. Dazu muss die Einnahme innerhalb der ersten 24 Stunden nach Symptombeginn erfolgen.

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