Wann ist es Fieber?
Gesunde Menschen haben eine Körpertemperatur zwischen 36 und 37 Grad Celsius. Bei Werten zwischen 37,5 bis 38 Grad liegt bereits eine erhöhte Temperatur vor. Bei mehr als 38 Grad spricht man bei Erwachsenen von Fieber. Bei Fieberwerten über 42,6 Grad kommt es zu Organ- und Gewebeschäden, die tödlich verlaufen können.
Eine Besonderheit gilt bei Frauen: Die Körpertemperatur steigt während des Eisprungs und einer Schwangerschaft um circa 0,5 Grad Celsius an.
Körpertemperatur nach Messart
Mit welchem Thermometer misst man am besten?
Waren früher Glasthermometer zum Messen der Temperatur üblich, haben diese mittlerweile ausgedient. Viele Haushalte besitzen entweder ein digitales Thermometer oder ein Infrarotthermometer.
Digitales Thermometer
In der Spitze des Geräts befindet sich ein Sensor, dessen elektrische Leitfähigkeit sich ändert, sobald sich seine Temperatur ändert.
Das zeichnet ein digitales Thermometer aus:
- Die gemessene Temperatur lässt sich digital ablesen.
- Messung erfolgt sehr schnell.
- Akustisches Signal am Ende der Messung.
- Geeignet für Messungen im Po, unter der Zunge und der Achsel.
Infrarotthermometer
Das Gerät erfasst die abgestrahlte Körperwärme von Stirn und Trommelfell mittels einer Linse.
Das zeichnet ein Infrarotthermometer aus:
- Misst innerhalb weniger Sekunden die Temperatur.
- Hygienische Messung.
- Gut für den Einsatz bei Kindern geeignet.
- Geeignet für Messungen im Ohr und an der Stirn.
Wie wird Fieber richtig gemessen?
Das genaueste Ergebnis erhält man bei einer rektalen Messung, also im Po. Gerade bei fiebrigen Patient:innen weicht bei anderen Methoden die gemessene Temperatur von der tatsächlichen Körpertemperatur stark ab.
Die meisten Menschen kennen das, weil sie kalte Hände und Füße bekommen, wenn es ihnen schlecht geht. Denn bei einer Infektion, die Kreislaufreaktionen hervorruft, konzentriert sich der Körper auf seinen Kern. Das heißt, die weiter vom Herz entfernten Orte, wie Hände und Füße werden schlechter durchblutet und erscheinen deswegen kälter. Der Po ist dem Köperkern am nächsten.
Rektale Messung (im Po)
Fetten Sie die Thermometerspitze mit einer geeigneten Creme, zum Beispiel Vaseline, ein. Zum Messen sollte man am besten auf dem Rücken oder auf der Seite liegen. Führen Sie das Thermometer circa zwei Zentimeter in den After ein. Während des Messvorgangs muss das Thermometer festgehalten werden, um ein Herausgleiten oder -pressen zu verhindern. Sobald das akustische Signal ertönt, können Sie das Fieberthermometer wieder herausziehen. Der angezeigte Wert kommt dem im Körperinneren am nächsten.
Aurikuläre Messung (im Ohr)
Bei der Messung im Ohr erfassen Sie den Temperaturwert über den äußeren Gehörgang am Trommelfell. Ziehen Sie zum Messen das Ohr leicht nach hinten und oben, sodass der Gehörgang frei wird. Führen Sie nun die Messsonde in den Gehörgang ein, um die Temperatur zu erfassen. Unmittelbar vor der Messung sollten Sie nicht auf dem Ohr gelegen haben, da sonst das Messergebnis verfälscht ist. Die Temperatur im Ohr ist etwa 0,3 bis 0,5 Grad niedriger als die rektal gemessene.
Bei Kindern unter drei Jahren sollte diese Messmethode nicht angewendet werden, da die Gefahr der Verletzung des Ohres besteht.
Axillare Messung (unter der Achsel)
Die Messung unter der Achsel ist die beliebteste, aber auch ungenaueste Methode, da die Temperatur um bis zu zwei Grad abweichen kann. Es gilt hier wieder das oben gesagte: Je schlechter es einem geht, je mehr sich der Körper anstrengen muss, um den Körperkern zu durchbluten, desto mehr weicht die Temperatur ab, weil die Haut besonders schlecht durchblutet ist.
Schieben Sie den Messfühler des Fieberthermometers in die Achsel und klemmen Sie es fest mithilfe des Oberarms ein. Nach dem akustischen Signal können Sie den Wert ablesen.
Orale Messung (unter der Zunge)
Platzieren Sie das Fieberthermometer unter der Zunge. Achten Sie während des Messvorgangs darauf, dass die Lippen geschlossen sind. Nach dem akustischen Signal können Sie den Wert ablesen. Der Wert ist etwa 0,4 Grad niedriger als rektal.
Wichtig: Circa 30 Minuten vor der Messung sollte nichts Kaltes oder Warmes getrunken werden, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Ungünstig ist es auch dort zu messen, wenn man eine verstopfte Nase hat, weil man dann vor allem durch den Mund atmet und der kalte Luftzug auch die Temperatur falsch niedrig erscheinen lässt.
Wo misst man am besten?
Zusammenfassend ist es also am besten, man misst beim Erwachsenen im Ohr, in dem Wissen, dass die Temperatur etwas zu niedrig erscheint und bei kleinen Kinder, die jünger als drei Jahre sind, im Po.