Mikrovaskuläre Dekompression
Die mikrovaskuläre Dekompression ist die einzige Behandlung, welche die wesentliche Ursache der klassischen Trigeminusneuralgie, den Konflikt zwischen Gefäß und Nerv, beseitigt. Die Operation wird auch nach ihrem Entwickler „Janetta-OP“ genannt.
Was passiert im Körper bei der Therapie?
Bei der mikrovaskulären Dekompression werden der Nervus trigeminus sowie die mit ihm in Verbindung stehende Arterie über einen Hautschnitt hinter dem Ohr zugänglich gemacht. Anschließend wird die Arterie vorsichtig vom Nerv getrennt und ein Stück Kunststoff als Puffer zwischen die beiden eingebracht. Auf diese Weise wird eine weitere Reizung des Nervens durch das Blutgefäß verhindert.
Welche Risiken oder Nebenwirkungen gibt es?
Wird sie von erfahrenen Neurochirurgen durchgeführt, gilt die mikrovaskuläre Dekompression als sichere Behandlungsmethode. Studien zeigen, dass das Komplikationsrisiko bei rund 1,4 Prozent liegt [2]. Die häufigsten Nebenwirkungen – die für sich genommen mit rund einem Prozent trotzdem sehr selten auftreten – sind einseitige Taubheit oder Gefühlstörungen auf der operierten Seite.
Erfolgsquote des Verfahrens
Im Gegensatz zur medikamentösen Behandlung kann mit der Janetta-OP in sehr vielen Fällen die Ursache der Erkrankung behoben werden: Rund 75 Prozent aller Patienten sind nach der mikrovaskulären Dekompression über einen Zeitraum von 10 bis 20 Jahren schmerzfrei. Kommt der Schmerz zurück, kann die Operation noch einmal durchgeführt werden.
Stereotaktische Bestrahlung (radiochirurgische Behandlung)
Eine weitere Behandlungsmethode ist die radioaktive Bestrahlung der Trigeminuswurzel im Hirnstamm mit ionisierenden Strahlen (GammaKnife®, CyberKnife®). Wenn die Schmerzen zurückkehren, kann man noch einmal bestrahlen.
Durch die gezielte Bestrahlung wird ein millimeterkleiner Strahlenschaden im Nerven verursacht. Die Schmerzlinderung setzt nach wenigen Wochen ein. Die Langzeitergebnisse sind zwar nicht ganz so gut wie bei der mikrovaskulären Dekompression. Der Vorteil liegt jedoch darin, dass sie ohne operativen Eingriff erfolgt.
Nach heutigem Kenntnisstand eignet sich das Verfahren vor allem, wenn ein erhöhtes Operationsrisiko besteht oder eine Trigeminusneuralgie bei Multiple Sklerose vorliegt.
Was passiert im Körper bei der Therapie?
Bei der stereotaktischen Bestrahlung wird eine hohe Strahlendosis gezielt auf einem kleinen Bereich angewendet. Dadurch wird das bestrahlte Gewebe vernichtet. Das Verfahren ermöglicht so eine Art Operation ohne Skalpell.
Welche Risiken oder Nebenwirkungen gibt es?
Die häufigsten Nebenwirkungen sind Gefühlsstörungen im Gesicht, die auch die Hornhaut des Auges betreffen können.
Erfolgsquote des Verfahrens
Der Erfolg der radiochirurgischen Behandlung ist etwas geringer als der anderer Verfahren. Rund 70 Prozent der Patienten berichten nach der Behandlung davon, keine Beschwerden mehr zu haben. Fünf Jahre nach der Bestrahlung sinkt diese Zahl auf 45 Prozent, zehn Jahre später auf 25 Prozent [4].