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Gesund durch den Sommer: Richtig trinken bei Hitze

Wer im Sommer und an heißen Tagen zu wenig trinkt, tut seinem Körper keinen Gefallen. Gerade an solchen Tagen ist es wichtig, den erhöhten Flüssigkeitsbedarf rechtzeitig und ausreichend zu decken. Doch was heißt "richtig trinken" eigentlich?

05. Mai 2025
Junge Frau trinkt ein Glas Wasser

Was passiert, wenn man an heißen Tagen zu wenig trinkt?

Durch heißes, feuchtes Wetter schwitzt der Körper vermehrt, sodass er deutlich mehr Flüssigkeit verliert. Deshalb sollte man gerade an heißen Tagen viel trinken und die Flüssigkeitszufuhr erhöhen – der Bedarf kann sich verdrei- bis vervierfachen.

Wer nicht ausreichend trinkt, dem droht eine Dehydration – also ein Flüssigkeitsmangel. Der Körper trocknet aus, da über einen längeren Zeitraum mehr Flüssigkeit abgegeben als zugeführt wird. Zu Beginn äußert sich ein Flüssigkeitsmangel häufig in Durst, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche und Hauttrockenheit. Im fortgeschrittenen Stadium drohen Kreislauf- und Nierenversagen.

Wie hoch ist der tägliche Flüssigkeitsbedarf?

Der tägliche Flüssigkeitsbedarf hängt von mehreren Faktoren ab, etwa der körperlichen Anstrengung oder sportlichen Aktivität. Bei hohen oder sehr niedrigen Temperaturen, Trockenheit, geringer Nahrungsaufnahme und Fasten, hohem Speisesalzverzehr sowie bei Fieber, Erbrechen und Durchfall ist er erhöht.

Um den Flüssigkeitsbedarfs zu berechnen, kann man die grobe Faustformel der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) nutzen: Flüssigkeitsbedarf = 30 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht

Anzeichen für Flüssigkeitsmangel

  • Durst
  • trockene Schleimhäute, spröde Lippen
  • trockenes Mundgefühl
  • weniger, dunkler Urin
  • eingesunkene Augen
  • Kopfschmerzen, Schwindel
  • Hautfalten-Test: Hautfalte bleibt mehrere Sekunden stehen
  • allgemeine Kraftlosigkeit, Verwirrtheit, Konzentrationsschwierigkeiten, Müdigkeit
  • Muskelkrämpfe
  • Kreislaufbeschwerden
  • erhöhte Herzfrequenz (Tachykardie)

Was sagt das Durstgefühl aus?

Durst ist ein Anzeichen für einen bereits vorliegenden Flüssigkeitsmangel. Daher sollte man im idealfall trinken, bevor das Durstgefühl einsetzt. 

Trinken ist eine Frage der Gewohnheit

Regelmäßiges Trinken kann man sich antrainieren. Dazu am besten immer ein Glas frisches Wasser griffbereit stellen und in regelmäßigen Abständen einen Schluck trinken. Denn: Der Körper kann sich auch daran zu gewöhnen, wenig Flüssigkeit zu erhalten.

Trinken ist eine Frage des Alters

Mit zunehmendem Alter lässt das Durstgefühl nach. Ursächlich sind alternde Sinneszellen im Verdauungstrakt, die die aufgenommene Flüssigkeit nicht mehr richtig wahrnehmen. Viele ältere Menschen unterschätzen deshalb auch ihren eigentlichen Bedarf und geraten in ein Flüssigkeitsdefizit.

Weitere Ursachen für vermehrtes Durstempfinden ohne Flüssigkeitsmangel

  • Vasopressin-Mangel (Vasopressin ist ein Hormon in der Hirnanhangdrüse, welches in unserem Körper den Wassergehalt und damit auch die Urinkonzentration und -menge steuert)
  • Stoffwechselstörungen, z. B. Diabetes mellitus
  • Erkrankungen der Nieren, Nebennieren, Schilddrüse, Nebenschilddrüsen
  • Elektrolytstörungen (z. B. erhöhter Kalziumspiegel im Blut)
  • Nebenwirkung von Medikamenten

Regelmäßig Trinken: So klappt's

  • Morgens die Tagesration Wasser bereitstellen
  • Immer ein volles Glas griffbereit haben
  • Leeres Glas direkt wieder auffüllen
  • Zu jedem Essen ein Getränk servieren
  • Erinnerungen stellen, z. B. ein stündlicher Wecker
  • Unterwegs immer eine Wasserflasche dabeihaben
  • Kalorienarme, aromatisierte Getränke als Abwechslung, z. B. ungesüßter Tee
  • Wasserreiche Lebensmittel und Suppen in den Speiseplan integrieren

FAQ: Trinken im Sommer und bei Hitze

Kalte oder heiße Getränke: Was hilft am besten gegen Durst?

Weder noch. Beides ist nicht ideal, um den Durst zu stillen. Bei eiskalten Getränken ziehen sich die Blutgefäße zusammen. Der Körper muss die Flüssigkeit erwärmen, was Schwitzen fördert. Sehr heiße Getränke kurbeln die Schweißproduktion ebenfalls an. Tipp: Lauwarme Getränke trinken.

Wie wirkt Kaffee auf den Flüssigkeitshaushalt bei Hitze?

Koffein regt den Kreislauf an, das kann das Schwitzen zusätzlich fördern. Zudem hat Koffein eine harntreibende Wirkung, was dem Körper zusätzlich Flüssigkeit entziehen kann.

Wie wirkt Alkohol auf den Flüssigkeitshaushalt bei Hitze?

Alkohol entzieht dem Körper Mineralstoffe und Flüssigkeit. Zudem hemmt es die Schweißproduktion. Kann sich der Körper dadurch nicht ausreichend gegen Hitze schützen, besteht ein erhöhtes Risiko für einen Kreislaufkollaps oder Hitzschlag.

Kann man zu viel trinken?

Ja, eine Trinkmenge von fünf Liter und mehr in kurzer Zeit führt zu einem Natriummangel. Der Körper und die Zellen überwässern. Es kommt zu Symptomen wie Herzrhythmusstörungen, Wassereinlagerungen, Schwäche mit verminderter Leistungsfähigkeit, Hirnschwellung mit Kopfschmerzen, Krampfanfällen, Übelkeit und Erbrechen bis zum Tod im Extremfall.

Gesunde Ernährung bei Hitze

Ausgewogen und gesund sollte sich jeder Mensch ernähren – das gilt insbesondere für die sommerliche Jahreszeit. Worauf bei der Ernährung bei Hitze besonders zu achten ist, lesen Sie in diesem Beitrag.

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