Positive Effekte für den ganzen Körper
„Mit Spaß und guter Musik bieten die bunten Reifen eine einfache Möglichkeit zu Hause in Bewegung zu bleiben“, sagt Eberhard Polske, Leitender Physiotherapeut in der Helios Klinik Herzberg/Osterode. Vom Hula-Hoop-Workout im Wohnzimmer oder dem heimischen Garten profitiert vor allem die Körpermitte. Der erfahrene Physiotherapeut erklärt: „Vor allem die Bauch- und Rückenmuskulatur wird durch das gleichmäßige Kreisen trainiert. Durch den festen Stand werden aber auch Oberschenkel-, Gesäß- und Wadenmuskeln belastet und im Training gestärkt, ebenso der Beckenboden.“ Durch regelmäßiges „Hullern“ steigt die eigene Ausdauer und Stabilität, Balance sowie Koordination können verbessert werden. Außerdem bringt das Reifenschwingen den Stoffwechsel in Schwung und fördert die Durchblutung der Haut.
Der richtige Reifen für den richtigen Schwung
Bei den Reifen gibt es Unterschiede in Material, Durchmesser, Gewicht und Preis. Für Hula-Hoop-Anfänger sollte der Reifen weder zu schwer noch zu leicht sein. Ein zu leichter Reifen ist schwieriger in Schwung zu bringen, ein zu schwerer bringt hingegen eher blaue Flecken als Spaß. Als Faustformel gilt, dass der Hula-Hoop-Reifen aufgestellt circa bis zum Bauchnabel reichen sollte. Personen mit Übergewicht können eher zu einem etwas größeren Durchmesser greifen, denn damit fällt der Anfang leichter. Für Fortgeschrittene eignen sich schwerere Reifen zum Trainieren der Fitness und kleine leichtere Modelle zum Tanzen von Choreografien.
Für die korrekte Hula-Hoop-Technik sollten die Füße schulterbreit aufgestellt werden oder ein Bein nach vorn gestellt sein, die sogenannte Schrittstellung. Dann den Reifen parallel zum Boden am unteren Rücken an den Körper anlegen und mit Schwung in eine Richtung anstoßen, dabei sollte er möglichst waagerecht bleiben. Nun wird der Rumpf in gleichmäßigem Rhythmus vor- und zurückbewegt – dabei kreist aber nur der Ring, nicht der Körper immer auf Höhe des Bauchnabels.
Tipps für das Training
Dr. Christian Voigt, Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie in der Helios Klinik Herzberg/Osterode, rät: „Starten Sie langsam und überfordern Sie Ihren Körper nicht. Tasten Sie sich nach und nach ran, sonst riskieren Sie Verletzungen und blaue Flecken.“ Lieber regelmäßig und dafür kurz trainieren, zunächst reichen drei bis fünf Minuten täglich vollkommen aus.
Auch wenn es nicht gleich klappt, sollte man Geduld haben. Meistens stellen sich erste Erfolge schnell ein und dann kann die Trainingszeit beliebig erhöht werden. Schon 15 Minuten am Stück sind ein effektives Muskeltraining für den gesamten Rumpf. Versuchen Sie dann möglichst, den Ring in beide Richtungen kreiseln zu lassen, um die Muskulatur nicht einseitig zu belasten.
Mit Variationen und verschiedenen Übungen lässt sich auch der Schwierigkeitsgrad steigern und der Kalorienverbrauch erhöhen. So kann zum Beispiel die Geschwindigkeit variiert werden, man kann die Arme anwinkeln und leichte Kreisbewegungen parallel durchführen oder auf einem Bein „hullern“.
Hula Hoop als Trendsport für alle?
Schwangere, Menschen mit frischen Narben oder frischem Gelenkersatz sollten sich lieber nicht vom Hula-Hoop-Fieber anstecken lassen. Auch Menschen, die Probleme mit der Hüfte haben, sollten sich lieber nach einer anderen Sportart umsehen. Wer Blutverdünner einnimmt, muss ebenfalls vorsichtig sein.
Das Verletzungsrisiko ist insgesamt sehr gering. Kommt es aber zu kleinen Blutungen an der Haut, sogenannten blauen Flecken, sollte man warten, bis diese abgeheilt sind und dann ganz langsam wieder starten. Sonst besteht die Gefahr einer Verkapselung.
