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Herz-CT: Herzdiagnostik mit Computertomographie

Die Herz-CT, auch Kardio-CT genannt, steht für die Computertomographie des Herzens. Sie ist ein wichtiges bildgebendes Verfahren, das zur präzisen Diagnostik von Herzkrankheiten eingesetzt wird. Erfahren Sie, wann eine Herz-CT sinnvoll ist und wie sie abläuft. 

26.02.0023 Lesedauer: - Min. Aktualisiert am 27.10.2025
Medizinisch geprüft von Nadine Abanador-Kamper
MRT in der Radiologie
Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Herz-CT?

„Eine Herz-CT ist ein schonendes und nicht-invasives Verfahren, das die Herzkranzgefäße und mögliche Gefäßablagerungen, wie Kalk sichtbar macht. Auch der Herzmuskel und die Herzklappen können dargestellt werden. Die Untersuchung gilt als nicht-invasiv und stellt eine Alternative zur Untersuchung der Herzkranzgefäße mittels Herzkatheter dar“, sagt PD Dr. Nadine Abanador-Kamper, Sektionsleiterin Kardio-MRT und Kardio-CT am Helios Universitätsklinikum Wuppertal. 

Für wen ist das Kardio-CT geeignet?

Ärztinnen und Ärzte setzen ein Kardio-CT ein,

  • wenn eine niedriges bis mittleres Risiko für das Vorliegen einer Koronaren Herzkrankheit (KHK) besteht, also wenn eine Durchblutungsstörung am Herzen ausgeschlossen werden soll,
  • um unklare Brustschmerzen oder Luftnot abzuklären,
  • nach einer Bypass-Operation,
  • oder um angeborenen Anomalien der Herzkranzgefäße zu beurteilen.

Für wen ist das Kardio-CT nicht geeignet?

Grundsätzlich ist ein Kardio-CT bei allen Patientinnen und Patienten möglich. Allerdings wird die Untersuchung meist nicht vorgenommen bei 

  • einer hochgradig eingeschränkten Nierenfunktion,
  • dialysepflichtigen Personen,
  • einer unbehandelten Schilddrüsenüberfunktion,
  • während einer Schwangerschaft,
  • bei einer Allergie gegen Röntgen-Kontrastmittel

In diesem Fällen sollten zunächst gezielte Vorbereitungen beziehungsweise eine Behandlung des Grundleidens erfolgen, bevor ein Kardio-CT durchgeführt werden kann.

Es gibt auch Fälle, bei denen die Bildqualität des Kardio-CTs eingeschränkt sein kann, etwa bei Patientinnen und Patienten mit

  • sehr hoher Herzfrequenz,
  • hochgradigen Herzrhythmusstörungen,
  • sehr stark ausgeprägten Verkalkungen der Herzkranzgefäße oder
  • Herzschrittmacher, welche die Bildqualität einschränken können.

Wichtig: Für die meisten dieser Einschränkungen gibt es heute gute Lösungsansätze. Fachärztinnen und Fachärzte prüfen und besprechen gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten individuelle Optionen.

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Wie läuft das Kardio-CT ab?

„Das Kardio-CT ist eine schnelle Untersuchungsmethode, die insgesamt zwischen 10 bis 20 Minuten dauert. Bei optimaler Vorbereitung und gezielter Fragestellung dauert das eigentliche CT nur wenige Sekunden“, führt PD Dr. Nadine Abanador-Kamper aus. Dabei entstehen genaue Bilder vom schlagenden Herzen und den Herzkranzgefäßen.

Während der Untersuchung liegt die Patientin oder der Patient auf einer CT-Liege. Über eine Armvene wird Kontrastmittel gespritzt, das die Herzkranzgefäße sichtbar macht. Zudem wird die Herzaktivität mit einem EKG überwacht. 

„Bei der Kardio-CT kommt das sogenannte Flash-CT, ein sogenanntes „Dual Source“-CT zum Einsatz. Bei diesem rotieren zwei Röntgenröhren gleichzeitig um den Körper und ermöglichen eine besonders schnelle Aufnahme des sich bewegenden Herzens. Das ergibt eine exzellente Bildqualität bei gleichzeitig geringerer Strahlendosis“, sagt die Sektionsleiterin.

Eine anschließende Bettruhe und ein Druckverband sind nicht nötig

Nach der Untersuchung werten die behandelnden Ärzte die Bilder aus. Das Kardio-CT unterstützt bei der Diagnose und beeinflusst weiterführende Behandlungsentscheidungen. Zum Beispiel bei der Abklärung einer koronaren Herzerkrankung oder vor der Planung eines kathetergestützten Herzklappenersatzes, wie der Aortenklappe (sogenannte TAVI).

Formen des Herz-CTs

  • Calcium-Scoring: Das Calcium-Scoring dient dazu, Kalkablagerungen in den Herzkranzgefäßen zu bestimmen. Diese Untersuchung wird bei Patientinnen und Patienten mit einem erhöhtem Risiko für einen Herzinfarkt als ergänzende Maßnahme zur Risikoabschätzung durchgeführt.
  • CT-Angiographie: Diese Form des Kardio-CTs ermöglicht eine detaillierte Darstellung der Koronararterien, um Ablagerungen, Verengungen und Verschlüsse der Herzkranzgefäße zu identifizieren. Die CT-Angiographie stellt eine Alternative zur Katheterangiographie dar, um das Vorliegen oder den Schweregrad der KHK zu beurteilen.

Helios Universitätsklinikum Wuppertal - Campus Elberfeld

Sektionsleiterin Kardio-MRT und Kardio-CT

Eine Herz-CT ist ein schonendes und nicht-invasives Verfahren, das die Herzkranzgefäße und mögliche Gefäßablagerungen, wie Kalk sichtbar macht. Auch der Herzmuskel und die Herzklappen können dargestellt werden. Die Untersuchung gilt als nicht-invasiv und stellt eine Alternative zur Untersuchung der Herzkranzgefäße mittels Herzkatheter dar.

Welche Vorteile hat eine Herz-CT?

Das Herz-CT bietet viele Vorteile, darunter:

  • Schonendes, nicht-invasives Verfahren
  • Schnelle Bildgebung mit hoher Bildqualität
  • Geringe Strahlenbelastung
  • Gute Alternative zum Herzkatheter

Häufige Fragen zum Kardio-CT

Wie viel kostet ein Herz-CT?

Seit dem 1. Januar 2025 kann das Herz-CT als Kassenleistung abgerechnet werden, wenn eine medizinische Indikation für die Untersuchung vorliegt. Klären Sie am besten vor der Untersuchung mit Ihrer gesetzlichen oder privaten Krankenkasse, ob die Kosten übernommen werden. 

Wann ist ein Kardio-CT sinnvoll?

Das Herz-CT ist sinnvoll, wenn der Verdacht auf eine koronare Herzkrankheit besteht, dieser aber noch nicht eindeutig belegt ist. Es hilft dabei, Gefäßverengungen frühzeitig zu erkennen.

Wie lange dauert ein Herz-CT?

Insgesamt dauert die Untersuchung zwischen 10 bis 20 Minuten. Im Anschluss können die Patientin oder der Patient wieder nach Hause.

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